In Corona-Zeiten probieren die Behörden aus, bis zu welchem Grad sich Bürger lenken und schurigeln lassen. Vom Ergebnis hängt ab, wie die Gesellschaft nach Corona aussieht
Vor einigen Tagen erhielt die Schriftstellerin Monika Maron, 78, ein Schriftstück, ein Formblatt, von dem sie nicht ahnte, dass Formblätter dieser Art überhaupt existieren und in Deutschland verschickt werden: Eine Ausweisungsverfügung.
Corona-Quarantäne, kommende Krise und Frühling: leider passt das gut zusammen, und zwar als Konjunkturprogramm für psychische Krankheiten. Sprechen wir über ein paar Gegenmittel
Immerhin blüht es. Die Temperaturen steigen. Denjenigen, die in der Quarantäne auch noch mit einem gestörten Serotoninhaushalt zurechtkommen müssen, hilft jedenfalls das Ende der Kälte draußen. Oder nicht?
Das Robert-Koch-Institut dreht sein Urteil zu Gesichtsmasken um 180 Grad, gibt aber seinen Irrtum nicht zu. Die Praxis ist mittlerweile symptomatisch für Verantwortliche in Deutschland
Bei seiner Pressekonferenz am 3. April kam der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) Lothar Wieler auch auf das Thema Gesichtsmasken zu sprechen. Sein Institut hatte seine Einschätzung zum Nutzen von Masken bei der Covid-19-Bekämpfung am Tag zuvor um 180 Grad geändert.
Unter der Überschrift: „Rassismus 871 Übergriffe auf Muslime in Deutschland in 2019“ berichtete Spiegel Online am 28. März 2020 über das Ergebnis einer kleinen Anfrage der Linkspartei-Abgeordneten Ulla Jelpke zu Übergriffen gegen Muslime im Jahr 2019.
Das Bundeskriminalamt fand offenbar keinen Beleg dafür, dass der Täter von Hanau ein Rechtsextremist war. Das Ergebnis scheint vielen nicht zu passen. Jetzt wird der Abschlussbericht spannend
In der Welle der Corona-Berichterstattung fand ein Beitrag der Süddeutschen Zeitung vom 28. März über die Ermittlungen des Bundeskriminalamts zu dem Täter von Hanau Tobias Rathjen bundesweit zunächst nur geringe Aufmerksamkeit. Das lag möglicherweise auch daran, dass die Erkenntnisse der Ermittler nicht in das politisch und medial geprägte Bild der Morde von Hanau am 20. Februar passten.
In Pandemiezeiten zeigt sich die Qualität von Politikern: Sie handeln vorausschauend, wissen mehr als andere und geben die Richtung vor. Im Gegensatz zu Populisten würden sie eine besonders angespannte Lage auch nie dazu nutzen, um Symbolpolitik zu betreiben oder Stellungnahmen abzugeben, die nur dazu dienen, sich wieder ins Gespräch zu bringen. Unser Ranking zeigt: Unsere Politiker können Krise.
Während sich manche um Patienten und die Wirtschaft sorgen, arbeiten Aktivisten an der Rettung eines anderen potentiellen Pandemieopfers: der Klimabewegung
Klaus Hurrelmann, ein Soziologe der Bielefelder Schule, zählt zu den Kollateralopfern von Corona. Im März erschien sein Buch „Generation Greta. Was sie denkt, wie sie fühlt und warum das Klima nur der Anfang ist“, das er zusammen mit dem Journalisten Erik Albrecht verfasst hatte.
Mit dem Leben zu Hause kann sich jeder anfreunden, wenn die Bedingungen stimmen: Essen, Trinken und Lektüre, jeweils in angemessener Qualität. Publico gibt schon einmal Anregungen – mit 24 Zitaten zum schöneren Daheimbleiben.
Kein anderer Staat scheint so gut durch die Corona-Krise zu kommen wie der Stadtstaat. Dessen Regierung steuert einen Mittelkurs: Sie verhängt strenge Eindämmungsmaßnahmen gegen das Virus – und hält gleichzeitig die Wirtschaft in Gang
Für Mitteleuropäer wäre es ein irritierender Anblick, wenn sie jetzt nach Singapur reisen dürften: In den Parks der Wildlife Reserves Singapore (WRS) spazieren Besuchergruppen, trotz Corona.
In der Corona-Krise muss sich Angela Merkel weder mit einer kritischen Presse noch mit der Opposition herumschlagen. Es gibt etliche Medienmitarbeiter, die diesen Zustand für ideal halten
In seinem Podcast stellte der Journalist Gabor Steingart kürzlich die These auf, die Corona-Krise würde Donald Trump eher schaden, Angela Merkel dagegen nützen.
Weltweit forschen Unternehmen und Institute an Mitteln gegen SARS-CoV-2. Dabei gibt es erste Fortschritte. Viele Pharma-Hersteller versuchen, eine Abkürzung zu nehmen
Wirklich besiegen lässt sich die globale Covid-19-Pandemie nur durch einen Impfstoff und Arzneien für die schwer Erkrankten.Ein pharmazeutischer Schutz wäre auch da ein wichtiges Mittel gegen eine befürchtete zweite Welle – möglicherweise mit einem durch Mutation weiter veränderten Virus.
Niedersachsens Innenminister warnt auf Spiegel Online vor „Fake News“, und schlägt vor, ihre Verbreitung staatlich zu verfolgen: „Sie können Panik, Hamsterkäufe und Konflikte auslösen und sind daher auf das Schärfste zu verurteilen. Daher müssen wir mit Bußgeldern oder sogar Strafandrohungen abschrecken.“ Eine Rechtsgrundlage dafür nannte er nicht.
Vor etwa einem Monat wagte der chinesische Epidemologe Zhong Nanshan, 83, eine Prognose: das Schlimmste werde China im April überstanden haben, dann werde sich die pandemische Kurve umkehren. Seine Voraussage scheint sich jetzt zu bestätigen.
Die Pandemie von 1918 zeigt: einschneidende Maßnahmen halfen – aber nur dann, wenn sie schnell kamen. Deutschland hat viel Zeit verloren. Noch längeres Warten wird viele Leben kosten
Im Oktober 1918 entschied der Gesundheitsbeauftragte von St. Louis Max Starkloff, sich bei den Bürgern seiner Stadt gründlich unbeliebt zu machen. Seit September beobachtete der Beamte, wie sich die Spanische Grippe in den Vereinigten Staaten westwärts verbreitete. Schon im September ließ er sich alle Infektionsfälle der Stadt melden und untersagte größere Veranstaltungen.
Nach den Umfragen der letzten Wochen gäbe es bei einer Bundestagswahl eine knappe Mehrheit für eine grün-rot-rote Koalition. Ein Bundeskanzler Robert Habeck gehört also nicht mehr zu den Figuren des politischen Feuilletons. Er könnte 2021 regieren.
_
„Der Besuch auf Lesbos war dann doch nicht so erfreulich, wie AfD-Politiker Oliver Kirchner ihn sich vorgestellt hatte»,_ berichtete die taz am Sonntag über einen angeblichen Besuch des AfD-Manns auf der griechischen Insel, die Ziel vieler Migranten ist:_
In der Debatte um den Charakter der DDR geht es nicht nur um ein Wort, sondern um Grundsätzliches: die Ablehnung der Diktatur. Dazu ist die Linke nach wie vor nicht bereit
Linkspartei-Politiker erklären immer wieder, warum sie sich weigern, die DDR als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Auch Bodo Ramelow, der medial als sozialdemokratisch-bürgerlicher Vertreter der Linken gilt, will den Begriff nicht für den SED-Staat anwenden.