– Publico –
Politik, Gesellschaft & Übergänge

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Als wären sie gar nicht mehr da

Die Labour Party unter Jeremy Corbyn wendet sich von jüdischen Wählern ab. Dafür will sie einer anderen Zielgruppe etwas bieten

Von Hansjörg Müller / / politik-gesellschaft / 8 min Lesezeit

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Von Hansjörg Müller, London

Jeremy Corbyn, der Vorsitzende der britischen Labour-Partei, ist kein Freund Israels. Damit ist er in seiner Partei nicht allein: Gegner des jüdischen Staates gibt es auch und gerade unter Linken viele. Doch eines unterscheidet Corbyn von den meisten Israel-Hassern: Anders als diese legt er keinen Wert auf die Feststellung, er habe doch jüdische Freunde.

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Wie Bento Juden zu Menschenjägern machte

Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 8 min Lesezeit

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„Israel sucht Freiwillige, die Jagd auf Flüchtlinge machen“, meldete Bento, das Schüler-Medium von Spiegel Online, am 29. Januar. Zwar ist im Spiegel und erst Recht auf Spiegel Online selten etwas Ausgewogenes über Israel zu lesen – aber dieser speziell für junge Leser gemixte Beitrag ging über alles bisher Übliche hinaus. Israels Regierung, so hieß es im Text, suche „übereifrige Zivilisten“, die für Geldprämien gewissermaßen als Bürgerwehr Flüchtlinge „jagen“ sollen.

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Wochenrückblick: Handzeichen für unsere Menschen

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 14 min Lesezeit

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Zu den Terminen, die uns das Jahr gliedern, gehört das Weltwirtschaftsforum von Davos. Das ist sehr exklusiv, eine Schau solide gepanzerter Wagen. Die amerikanische Präsidentenentourage fliegt sogar, einem Schweizer Kollegen mit privilegiertem Beobachterstatus zufolge, eigenes Benzin für den Limousinenfuhrpark ein. Von diesem Brimborium einmal abgesehen handelt es sich beim Treffen in den Schweizer Bergen um eine Art Touristikmesse für globale Investoren. Jeder Staatschef versucht, sein Land so gut wie möglich anzupreisen.

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Haltungsjournalisten

Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 13 min Lesezeit

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Jörg Thadeusz ist Moderator beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB); er betreibt für die ARD-Anstalt die politische Gesprächssendung „Thadeusz und die Beobachter“. In der vergangenen Woche tauchte der RBB-Mann bei Maybrit Illner als Diskutant auf, es ging um Donald Trump, der, wie Thadeusz darlegte, „in aller Welt lächerlich dasteht“. Die AfD-Wähler, denn auch um die ging es am Rande, nannte er in der in der Sendung „Wendeverlierer“.

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Barbaren, Dichter und ein Bewunderer

In Berlin soll erstmals ein Kunstwerk aus Gründen der politischen Korrektness zerstört werden. Der Fall ist exemplarisch: die Linke verwandelt sich gerade in eine Sekte

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 28 min Lesezeit

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Die Chancen stehen gut, dass ein kurzes Gedicht eines 93jährigen Autors zum bekanntesten lyrischen Text Deutschlands wird. Vielleicht ist er es ja schon. An der Südfassade der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin-Hellersdorf steht – noch – das Gedicht „Avenidas“ von Eugen Gomringer:

Avenidas/ avenidas y flores/ flores/ flores y mujeres/ avenidas/ avenidas y mujeres/avenidas y flores y mujeres y/ un admirador“

(Alleen/ Alleen und Blumen/ Blumen/ Blumen und Frauen/ Alleen/ Alleen und Frauen/ Alleen und Blumen und Frauen und/ ein Bewunderer).

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Übernimm, Generation Kevin-Johanna

Ja, der SPD geht es schlecht. Kommt demnächst ein Generationswechsel, dann wird es ihr noch viel schlechter gehen. Das Projekt 10 Prozent ist keine Utopie mehr

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 33 min Lesezeit

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Wer sich die Bilder vom Präsidium des Bonner SPD-Parteitages noch einmal anschaut, den Schlussmoment, als Martin Schulz, Andrea Nahles, Thorsten Schäfer-Gümbel und viele andere Unbekannte nach der Entscheidung für eine dritte Koalition mit Merkel „Wann wir schreiten Seit’ an Seit’“ sangen, der sieht die Gesichter einer müden Führung, von der nichts mehr ausgeht, noch nicht einmal etwas Negatives.

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Die Löschfachkräfte kommen

Kontrollieren auch syrische Migranten Facebook-Posts? Dazu will der Konzern nichts sagen. Trotz zigfacher Nachfrage

Von Samuel Horn / / politik-gesellschaft / 11 min Lesezeit

Von Simon Horn

Einige Abgeordnete des deutschen Bundestages sprechen ab und zu mit Vertretern von Facebook. Die Tatsache an sich ist harmlos: ein normaler Kontakt zwischen Volksvertreter und Unternehmen. Nach Publico-Informationen teilten Facebook-Mitarbeiter einem Parlamentarier in einem solchen Gespräch mit, dass im Auftrag des sozialen Netzwerks auch nach Deutschland eingewanderte Syrer gepostete Inhalte kontrollieren und gegebenenfalls löschen sollen, und zwar speziell Beiträge in Arabisch und solche mit radikalislamischen Bezügen.

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Der Wochenrückblick: In Wien ist meine Meinung gefragt. Aber Berlin modelliert meine Synapsen

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 10 min Lesezeit

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Es heißt immer: je älter man wird, desto schneller kommt einem der Lauf der Zeit vor. Auch diese Gewissheit ist von Donald Trump pulverisiert worden. Wie alle anderen Gewissheiten. Ein Jahr Trump, das ist eine Ära, eine Epoche, ein Passionsweg. Das sind, zumindest in den deutschen Redaktionen, zwölf Monate in Erwartung des Impeachments für die jeweils nächsten vier Wochen.

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Wie Deutschlands Staatsfernsehen sich abschafft

Sebastian Kurz zu Besuch bei benachbarten Vampiren

Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 32 min Lesezeit

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Wer gestern das Gespräch Sandra Maischbergers mit dem österreichischen Kanzler Sebastian Kurz gesehen hatte – und das waren offenbar relativ viele Zuschauer – der sollte unbedingt eins tun: auch noch einmal die letzten Gespräche Anne Wills mit Bundeskanzlerin Angela Merkel ansehen. Oder sie sich zumindest noch einmal ins Gedächtnis rufen. Aber zum direkten Vergleich später.

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Kampfwort des Jahres

Eine alternative Nominierung

Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 12 min Lesezeit

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Zum Anfang eines jeden Jahres vollzieht sich ein politisches Hochamt: die „Gesellschaft für deutsche Sprache“ wählt das „Unwort des Jahres“. Zuverlässig findet sich das Ergebnis einen Tag nach der Ziehung in sehr vielen Medien wohlwollend bis neutral berichtet wieder. Denn aus Sicht der gutmeinenden Journalisten geht bei dieser Kür dank der Jury nie etwas schief.

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Fake News: Kochlöffel und Sturmgeschütz

Von Alexander Wendt / / fake-news / 10 min Lesezeit

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Ab und zu kann Jakob Augstein in Maßen unterhaltend sein. In der Regel beabsichtigt er diese Wirkung nicht. Aber bei der Lektüre seiner neuesten Spiegel-Kolumne stellt sie sich ein. Augstein prangert dort ein innenpolitisches Thema zentraler Relevanz unter der Überschrift „Deutsche Kindersoldaten“ an.

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Wollen wir einen Kindergarten statt einen Lustgarten?

Warum Catherine Deneuve und andere prominente Französinnen Recht haben mit ihrem Aufruf gegen den #MeeToo-Eifer. Ein Appell von Cora Stephan

Von Cora Stephan / / politik-gesellschaft / 11 min Lesezeit

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In Deutschland greifen medienaffine Mädels zum medienwirksamen Aufschrei, wenn alte weiße Männer harmlose Anzüglichkeiten von sich geben oder altmodisch gutgemeinte Komplimente machen. Neuerdings bejubeln sie auch ein „drittes Geschlecht“, was frau praktischerweise der Unbequemlichkeit enthebt, sich über ein gedeihliches Verhältnis zwischen Mann und Frau Gedanken zu machen. Sicher doch: Wenn alle weder Mann noch Frau sind, ist die Welt ein Paradies.

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Die ARD, das Hetzopfer Polens

Nazis in Warschau – die Geschichte einer Hysterisierung

Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 21 min Lesezeit

Der Branchendienst Meedia kündigte am Donnerstag schon in seiner Überschrift die Geschichte eines schweren internationalen Konflikts an: Die ARD gegen Polen.

«ARD beklagt Nazi-Hetze der polnischen Politik gegen Korrespondentin Annette Dittert»

Und weiter: „Die ARD-Korrespondentin Annette Dittert sieht sich nach einer kritischen Doku bei Arte Hetze durch höchste Regierungskreise in Polen ausgesetzt.»

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Wie es in Journalisten aussieht

Medienvertreter finden meist, dass ihre Branche keine inneren Problem hat. Untersuchungen legen nahe: doch, hat sie

Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 15 min Lesezeit

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Das österreichische Meinungsforschungsinstitut Marktagent aus Baden bei Wien fragte vor kurzem mehr als 630 deutsche und österreichische Journalisten nach ihren Wünschen, Vorlieben und ihrem Berufsverständnis. Das Ergebnis stellte das Institut am 10. Januar 2018 vor. Ein paar Resultate haben eher impressionistischen Charakter: etwa, dass der Wunscharbeitgeber Nummer eins die Hamburger „Zeit“ wäre und der Wunsch-Interviewpartner Kim-Jong Un.

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Ministerin für Zuckerkugeln

Homöopathie zieht ins Gesundheitsministerium ein: Deutschland auf Esoterik-Kurs

Von Redaktion / / politik-gesellschaft / 21 min Lesezeit

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Von Marisa Kurz

Die CDU-Politikerin Annette Widmann-Mauz, bislang parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, soll neue Gesundheitsministerin werden. Widmann-Mauz hat ihr Jurastudium nach acht Jahren ohne Abschluss beendet. Darüber hinaus bringt sie eine wichtige medizinische Qualifikationen mit: 2017 amtierte sie als Schirmherrin des homöopathischen Weltärztekongresses in Leipzig.

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Eine Zensur findet statt. Vorläufige Bilanz

Ein gescheiterter Heiko Maas verteidigt sein gescheitertes Netzwerk-Durchsetzungsgesetz. Dabei verbreitet er intellektuelle Beleidigungen

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 16 min Lesezeit

Die Bilanz nach einer Woche Netzwerkdurchsetzungsgesetz ist beachtlich. Gelöscht wurden unter anderem ein Tweet (und vorübergehend auch der Account) der AfD-Bundestagsabgeordneten Beatrix von Storch, die sich über einen in arabisch gehaltenen Neujahrsgruß der Kölner Polizei aufregte, weiterhin das Twitterkonto des Satiremagazins Titanic, das sich über von Storchs Tweet lustig machte.

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Der Wochenrückblick: Toxische Männlichkeit auf dem Bierbike

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 10 min Lesezeit

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Wir müssen ein wenig zurückgreifen, nämlich bis zur Silvesteransprache von Dr. Angela Merkel. Dort redete die Kanzlerin erwartungsgemäß nicht nur über große Dinge („Dabei kann der Leitgedanke der Sozialen Marktwirtschaft, dass wirtschaftlicher Erfolg und sozialer Zusammenhalt zwei Seiten einer Medaille sind, auch in der Zeit des digitalen Fortschritts unser Kompass sein“), sie sprach auch mikrosoziologische Verhältnisse an: „Es gibt zu viele Menschen, …die nicht mit dem Tempo unserer Zeit mitkommen. Die sich sorgen, dass es zu viel Kriminalität und Gewalt gibt“.

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