– Publico –
Politik, Gesellschaft & Übergänge

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Die Hysterisierungsmaschine

Die Berichterstattung über Chemnitz erlaubt einen tiefen Blick in das Selbstverständnis des Medienbetriebs. Zu besichtigen ist eine Art Notstandsjournalismus, der sich über „aufgeheizte Stimmung“ gruselt – und selbst anheizt

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 34 min Lesezeit

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_«Die Verzerrung der Realität im Bericht ist der wahrheitsgetreue Bericht über die Realität»_ –_Karl Kraus-_

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In der medialen Berichterstattung über Chemnitz ergibt sich für denjenigen, der sich das gesamte Panorama der Überschriften, Wortprägungen und Bilder vornimmt, ein manifestes Problem: es liegt Schicht auf Schicht, auf eine Verzerrung folgt die nächste Verdrehung oder Auslassung.

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Sachsens Generalstaatsanwaltschaft widerspricht Merkel

Ohne Belege behaupteten Kanzlerin und Regierungssprecher, es habe in Chemnitz „Hetzjagden“ gegeben. Auf Nachfragen schweigen beide

Von Alexander Wendt / / fake-news / 43 min Lesezeit

Es ist ein einfacher klarer Satz von Wolfgang Klein, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Sachsen. „Nach allem uns vorliegenden Material hat es in Chemnitz keine Hetzjagd gegeben“, so der Beamte auf Anfrage von Publico. Damit widerspricht er direkt den Behauptungen von Kanzlerin Angela Merkel und ihrem Sprecher Steffen Seibert, die beide unter Berufung auf von ihnen nicht näher beschriebene Videos behauptet hatten, in Chemnitz hätten „Hetzjagden“ stattgefunden – also sogar mehrere.

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Publico: Aktueller Bericht aus Karl-Marx-Stadt

Von Alexander Wendt / / spreu-weizen / 11 min Lesezeit

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Vor Kurzem benutzte Angela Merkel für die Demonstration in Chemnitz am vergangenen Sonntag den Begriff „Zusammenrottung“. Dem einen oder anderen ostdeutsch Sozialisierten dürfte diese Wendung bekannt vorkommen. Genau so wie die Tonlage etlicher Medienberichte und sonstiger Politikerkommentare. Zu Recht.

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Rülpsen und Tölpeln: wenn Journalisten aus Dunkelland berichten

Was passierte eigentlich am Wochenende in Chemnitz? Die meisten Medien sortieren gar nicht erst die Fakten. Schließlich handelt es sich bei Sachsen um das „deutsche Ungarn“

Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 51 min Lesezeit

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Wir müssen Jakob Augstein dankbar sein. Er spart sich rhetorische Windungen. „Sachsen ist das deutsche Ungarn“, schreibt der SPIEGEL-Miteigentümer nach der Tötung eines Deutschen in Chemnitz, mutmaßlich durch einen Syrer und einen Iraker, und den anschließenden Demonstrationen und Ausschreitungen.

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Wochenrückblick am Montag: Heißzeit für Habeck

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 14 min Lesezeit

Der Grünen-Vorsitzende Robert „Charismatiker“ Habeck meinte in der verwichenen Woche, den Grünen könne man – wer auch immer genau – „auch die innere Sicherheit anvertrauen“. Auch die innere Sicherheit, also zusätzlich zu den anderen Dingen, die man den Grünen ohnehin schon anvertraut, etwa die Energieversorgung Deutschlands, die Regierung von Kreuzberg-Friedrichshain oder – zusammen mit anderen politischen Partnern – die weiter fortschreitende Angleichung Berlins und Bremens an Caracas.

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Merkels Partei neuen Typs

Hinter der Koalitionsanbahnung zwischen CDU und Linkspartei steckt eine langfristige Strategie: Merkel könnte so ihre entkernte Partei noch viel weiter herabdrücken, ohne die Macht zu verlieren. Es gäbe nur einen Weg, das zu verhindern

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 20 min Lesezeit

Nach der jüngsten Wahlumfrage von Insa vom 21. August erreicht die Union nur noch 28 Prozent – ein historischer Tiefststand. Damit wäre nicht nur die Unionskoalition mit der SPD (16, 5 Prozent) ohne Mehrheit. Auch Jamaika – Union, FDP und Grüne – käme nur noch auf eine denkbar knappe Mehrheit von 51,5 Prozent.

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Ranzige Fake News, frisch garniert

Der Tagesspiegel tischt die alte Oktoberfest-Lüge wieder auf

Von Alexander Wendt / / fake-news / 33 min Lesezeit

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In Düsseldorf wird Anna S., 36, am 20. August vor ihrer Haustür erstochen. Nach dem dringend tatverdächtigen iranischstämmigen Ali S., 44, fahndet die Polizei. In Kerpen schlägt ein Mann türkischer Herkunft mit einem Beil auf seine Ex-Freundin und deren neuen Freund ein, in Landau steht der aus Afghanistan stammende Asylbewerber Abdul D. gerade wegen Mordes seiner ehemaligen Freundin Mia in Kandel vor Gericht.

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Wochenrückblick: Theoretisch auch in der Praxis des allerbesten Landes

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 14 min Lesezeit

Ruprecht Polenz amtiert immer noch als eine Art inoffizieller Generalsekretär der CDU, jedenfalls als inoffizieller Mitarbeiter des Adenauerhauses. In dieser Eigenschaft hob er noch einmal die Worte der Vorsitzenden bei deren Treffen mit dem neuen spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez hervor, damit sie nicht ungewürdigt vorbeirauschen, denn es handelt sich wirklich um etwas Bedeutendes: Merkel bezeichnete dort die europäischen Dublin-Asylregeln als „nicht funktionsfähig“.

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Wochenrückblick: etwas später

Von Alexander Wendt / / spreu-weizen / 1 min Lesezeit

Liebe Publico-Leser, wegen aktueller Recherchen zu dem aktuellen Fall der Berliner Regierungssprecherungssprecherin Sünder, den Recherchen zu ihrem Lebenslauf und dem Wert der Pressefreiheit – siehe «Berlins Sünder-Fall» in Publico vom 17. August – verzögert sich der übliche Wochenrückblick bis Montag Nachmittag.

Herzlichen Dank für das Verständnis.

– Alexander Wendt

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Berlins Sünder-Fall

Ein Autor recherchiert in der offenbar manipulierten Vita einer Spitzenkaderin der rot-rot-grünen Stadtregierung ­ – und erlebt eine Hausdurchsuchung. In dem Fall geht es um mehr: die Publikationsfreiheit ist in Gefahr

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 28 min Lesezeit

Bisher musste noch nicht einmal ein Berliner unbedingt Claudia Sünder kennen. Die Frau amtiert als Regierungssprecherin des rot-rot-grünen Senats. Bis vor kurzem gab es noch eine Affäre Sünder. Jetzt besitzt der Fall eine größere Dimension: Es handelt sich um eine Affäre des Senats von Michael Müller.

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Mit journalistischer Präzision

Am „Sommerinterinterview“ des ZDF mit AfD-Chef Gauland gibt es etliche Merkwürdigkeiten – erst Recht im Vergleich mit anderen Politiker-Gesprächen der Öffentlich-Rechtlichen

Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 25 min Lesezeit

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An dem so genannten Sommerinterview des ZDF mit AfD-Chef Alexander Gauland sind gleich mehrere Dinge interessant. Zum einen das perfekt getimte Auftauchen einer schreienden Drei-Personen-Protestgruppe von der Landseite als auch einer Störergruppe zu Wasser, die es schafften, Gauland und den ZDF-Redakteur Thomas Walde zeitweise zu übertönen. Dank perfekter Mikrofontechnik des Senders waren die Rufe bemerkenswert gut zu hören. Aber würde denn ein öffentlich-rechtlicher Sender zu dem Mittel greifen, den Ton von Störern noch zu verstärken?

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Wochenrückblick: Geduzter Bürger, sag mir, wo du stehst

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 28 min Lesezeit

Wenn unsereins – also Leute, die bis 1989 Zeit im zweitbesten Deutschland verbracht hatten – von einer DDR-Wiederauflage sprechen, dann meinen wir das natürlich nicht vollumfänglich. Wir wissen schon, dass ein unbotmäßiger Bürger damals im Gefängnis landen konnte. Ein Staat, der die Methode für die Behandlung von allzu dreisten Abweichlern „Zersetzung“ nannte, meinte es genau so. Der allgemeine Verfall von Städten, der Umweltdreck und die spezielle Presse bildeten unter diesen Umständen nur die milderen Begleiterscheinungen.

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Wochenrückblick: Männer stöhnen, Frauen klagen über mangelnde Möhrenvielfalt

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 13 min Lesezeit

In diesen Hitzewochen rinnt die Zeit dahin wie Salvador Dalís schmelzende Uhren, was nicht ganz unangenehm wirkt, denn schnell möchte man sich derzeit wirklich nicht zu hastig bewegen, weshalb auch die Verfertigung des Wochenrückblicks wieder bis Montag dauert. Und es naht schon Ferragosto. Wer sich einmal ab einem 15. August in Süditalien aufgehalten hatte, der weiß, was das heißt.

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Rassismus überall

Bei #Metwo klagen Migranten über Alltagsrassismus. Es lohnt sich, einen genaueren Blick auf die Schilderungen zu werfen

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 36 min Lesezeit

#MeTwo, eine Art Klagesammelbox zum Thema Rassismus in Deutschland, lehnt sich nicht nur in seinem Hashtag-Kürzel an #Metoo an, die Debatte über sexuelle Belästigung, sondern auch im Stil.

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