🗏
Zeller der Woche
Von Bernd Zeller / / spreu-weizen / 7 min Lesezeit
🗏
Von Bernd Zeller / / spreu-weizen / 7 min Lesezeit
🗏
Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 11 min Lesezeit
Die Palästinenserin Ahed Tamimi ist die ideale Protagonistin für das westliche Publikum, das mit immer neuen Versatzstücken der israel-Dämonisierung versorgt werden muss. Anders als die meisten arabischen Mädchen ist Tamimi, nach eigenen Angaben 17, blond, blauäugig und sommersprossig, sie trägt bei ihren öffentlichen Auftritten kein Kopftuch. Damit stellt sie eine perfekte Identifikationsfigur für Europäer dar.
🗏
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 23 min Lesezeit
Die Endmoränen der letzten großen Vereisung kamen nur bis knapp vor die Stelle, an der heute der Starnberger See beginnt, also bis ein paar Kilometer vor Seeshaupt. Man kann behaupten, dass der tatsächliche, harte Süden Deutschlands genau hier beginnt.
🗏
Von Redaktion / / spreu-weizen / 9 min Lesezeit
Zu dem, was Alexander Wendt in seinem «Höhlengleichnis für Fortgeschrittene» anmerkt, paßt ganz wunderbar ein Text aus der Tragödie «Die Schutzflehenden» des Aischylos (ca. 463 vor Christus). Er gibt, aus ferner Vergangenheit zu uns Heutigen sprechend, eine überzeugende, sofort einleuchtende Antwort auf die sehr aktuelle Frage: Wie sollen sich Asylsuchende im fremden Land benehmen?
Danaos, Herrscher von Libyen, hatte 50 Töchter, sein Bruder Aigyptos, Herrscher von Ägypten, 50 Söhne. Aigyptos erstrebte den Sturz seines Bruders und die Herrschaft auch über Libyen. Er wollte deshalb die Heirat seiner 50 Söhne mit ihren 50 Cousinen erzwingen.
Danaos floh nun mit seinen 50 Töchtern, den Danaiden, nach Argos und bat dort den König Pelasgos um Asyl. Er war sozusagen ein politisch Verfolgter, und den Danaiden drohte die Zwangsheirat.
Kurz bevor Pelasgos eintraf, um die Geflüchteten anzuhören, gab Vater Danaos seinen Töchtern den folgenden Rat: Setzt euch auf den Altarhügel der Stadt mit wollumwundenen Zweigen in der linken Hand. (Diese Zweige waren das Zeichen schutzsuchender Flüchtlinge.)
Ab jetzt zitiere ich wörtlich (Verse 194 – 203 / Übersetzung von Oskar Werner):
In züchtger, klagender, dringlicher Rede gebt
Den Fremden Antwort, wie’s Schutzflehenden geziemt,
Deutlich darlegend eure blutschuldfreie Flucht.
In eurer Stimme liege nichts von dreistem Ton,
Nichts Eitles zeige sich auf dem mit keuscher Stirn
Geschmückten Antlitz und im Auge voller Ruh!
Werdet nicht vorlaut noch auch zögernd, schleppend im
Gespräch! Weckt solche Art doch Mißgunst nur und Haß.
Lernt euch bescheiden! Arm seid, fremd, landflüchtig ihr;
Ein keckes Mundwerk ziemt sich für die Schwächern nicht.
Die Töchter (sie bilden den Chor) verstehen und würdigen das (204 – 206):
Verständig, Vater, zu Verständigen redest du.
Bewahren will ich im Gedächtnis, was du mir
Sorglich geraten …
Das waren eben junge Frauen. So manche junge Männer, die heute als Schutzflehende „zu uns kommen“, würden die Worte des Danaos wohl kaum sonderlich beeindrucken …
🗏
Kleine Anmerkungen zum Fall Mesut Özil
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 36 min Lesezeit
„Auf Özils Rücktritt folgt die Rassismus-Debatte“, titelte die „Welt“ nach der Erklärung von Mesut Özil, nicht mehr für die deutsche Nationalmannschaft spielen zu wollen. Rassismus-Debatte muss man den aufmerksamkeitsökonomischen Wettbewerb in den Medien nicht unbedingt nennen, der seit der Erklärung des Fußballspielers ausgebrochen ist. Eigentlich noch nicht einmal Debatte. Denn dafür fehlen zwei entscheidende Elemente.
🗏
Von Bernd Zeller / / spreu-weizen / 2 min Lesezeit
🗏
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 22 min Lesezeit
Vor einer reichlichen Woche traf ich Seyran Ates in ihrer Ibn Ruschd-Goethe-Moschee in Berlin. Um die Anwältin herum gruppierten sich drei Personenschützer des Berliner Landeskriminalamtes. Eine Frau, die in der sehr kleinen Moschee predigt – ihr Raum hat nur die Größe einer mittleren Wohnung – führt in weiten Teilen der islamischen Welt zu einer Besessenheit.
🗏
Das neue Nationalstaatsgesetz Israels ist skandalös und „hoch umstritten“. Darin sind sich die deutschen Qualitätsmedien von Tagesschau bis „taz“ einig
Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 18 min Lesezeit
Gestern verabschiedete das israelische Parlament ein Gesetz über den Nationalcharakter Israels. Es legt Name, Fahne, Hymne, Hauptstadt, Amtssprache, Gedenktage und das Einwanderungsrecht von Juden nach Israel fest, es definiert außerdem jüdische Siedlungen als „nationalen Wert“. Das meiste davon steht so ähnlich auch in den Verfassungen der meisten anderen Staaten.
🗏
Spät, aus Gesundheits- und Mentalitätsgründen sehr spät kommt der Wochenrückblick. Und er gerät ein wenig monothematisch.
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 23 min Lesezeit
Es gibt einen verstörenden Vorgang in Deutschland, verstörend deshalb, weil das Erschütternde des Vorgangs von der medialen Öffentlichkeit nur beiläufig zur Kenntnis genommen wird: eine alte Partei, die das Gemeinwesen geprägt hat – nicht immer zum Schlechten – verschwindet einfach. Geradezu unheimlich wird der Fall allerdings dadurch, dass die Betroffenen selbst, nämlich die Mitglieder und Funktionäre der SPD, sich nicht besonders an ihrem Dahinscheiden zu stören scheinen.
🗏
Von Bernd Zeller / / spreu-weizen / 1 min Lesezeit
🗏
Sehr vieles bleibt ungeklärt an den Morden, die dem NSU zugerechnet werden. Es gibt auch einen bis heute nicht richtig ausgeleuchteten Dreifachmord in Paris – und erstaunliche Ähnlichkeiten zwischen beiden Komplexen.
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 35 min Lesezeit
Wem in Deutschland sagt der Name Ömer Güney etwas? Selbst Ermittler, Journalisten und Politiker, die sich über Jahre in viele Details des NSU-Komplexes eingearbeitet hatten, können mit dem Namen in der Regel nichts anfangen.
🗏
Warum bekommen die geretteten Jungs in Thailand mehr Mitgefühl als Migranten auf dem Mittelmeer? Weil Empathie eine Ressource ist, die nicht voraussetzungslos zur Verfügung steht
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 34 min Lesezeit
Warum, fragten Monitor-Redaktionsleiter Georg Restle, der SPD-Politiker Ralf Stegner und einige andere Experten für Hochmoral, warum schenkte die europäische Öffentlichkeit den mittlerweile aus der überfluteten Höhle in Thailand geretteten zwölf Fußballjungs und ihrem Trainer mehr Empathie als den Migranten, die an der libyschen Küste Schlauchboote für die Überfahrt nach Europa besteigen?
🗏
Von Bernd Zeller / / spreu-weizen / 1 min Lesezeit
🗏
Der ARD-Journalist Georg Restle kämpft gegen den „Neutralitätswahn“ im Journalismus. In seiner Sendung „Monitor“ kommt er schon einmal gut damit voran
Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 32 min Lesezeit
In dem WDR-eigenen Magazin „Print“ erklärte der Chef des ARD-Magazins „Monitor“ Georg Restle kürzlich seinen Kollegen und im Prinzip der gesamten Branche, was er unter „werteorientiertem Journalismus“ versteht.
🗏
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 12 min Lesezeit
Ich will auch Ausnahmen zulassen. Nicht jeder Wochenrückblick muss lang ausfallen, zumal Ausführlichkeit ja wieder nur auf Kosten der nächsten Texte ginge. Obendrein soll der Text dieses Mal mehr als sonst aus Zitaten bestehen. Der Bernstein meines Wochenrückblicks schließe zuallererst Jörg Thadeusz ein, Journalist und Inhaber einer Sendung bei der ARD-Anstalt Rundfunk Berlin-Brandenburg.
🗏
Die guten Sexisten von Berlin Mitte wissen, wie schlimme Politik funktioniert: mit Testosteron
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 16 min Lesezeit
Auf die Formel C19H28O2 lässt sich ein großer Teil der deutschen Politik bringen. Darüber wissen und geben ausgewiesene Gesellschaftschemiker der Grünen wie der Medien Bescheid, selbst wenn ihnen das Kürzel oben auf die Schnelle nichts sagen sollte.
🗏
Wie der „Tagesspiegel“ den Fall Mannichl fast aufklärt
Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 7 min Lesezeit
An diesem Montag nimmt die frisch gegründete „Bayerische Grenzpolizei“ mit Hauptquartier in Passau ihre Arbeit auf. Die Grenzpolizei gehört zu den Innovationen von Ministerpräsident Markus Söder. Das heißt, ganz neu ist die Truppe nicht.
🗏
Macht kann die Kanzlerin nur noch in Berlin ausüben: Bei der finalen Zerstörung der Union
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 25 min Lesezeit
In den deutschen Medien bestanden die Berichte über das G 7-Treffen im kanadischen La Malbaie eigentlich nur aus einem Bild, dem Foto des offiziellen Kanzleramts-Fotografen Jesco Denzel. Regierungssprecher Steffen Seibert verschickte das Dokument an die Redaktionen des Landes.
🗏
Von Bernd Zeller / / spreu-weizen / 1 min Lesezeit
🗏
Qualitätsjournalisten haben es in diesen Tagen nicht leicht. Zum einen müssen sie beweisen, dass die Massen hinter Angela Merkel stehen. Zum anderen davor warnen, Mehrheitsstimmungen nachzulaufen. Puh. Das ist ja noch schwieriger als ein Sieg über Südkorea.
Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 22 min Lesezeit
Wann immer die Kräfte des Gutenrichtigen (Angela Merkel) nachzulassen und die dunklen Mächte zu überwiegen drohen, eilen die wichtigsten Journalisten des Landes an die Front, um die Lage zu klären. Qualitätsmediennutzer erkennen diese ganz besonderen Schreiber und Sender mühelos an zwei Merkmalen.