– Publico –
Politik, Gesellschaft & Übergänge

Alexander Wendt ist Herausgeber von Publico.

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Inspiration als Energiequelle: Neues vom grünen Hauptmann von Köpenick

Publico berichtete über den Fall von Jeremiah Thoronka, den das Greentech Festival als angeblichen Erfinder einer innovativen Stromquelle ehrte. Jetzt äußert sich das Festival: seine Geräte würden, leider, nicht mehr existieren. Aber er sei trotzdem irgendwie ein „Vorbild“. Vor allem „inspirierend“

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 17 min Lesezeit

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Am 21. Juni erschien auf Publico der Beitrag „Der grüne Hauptmann von Köpenick“ über Jeremiah Thoronka, 22, den das Greentech Festival in Berlin am 14. Juni für den Bau von zwei revolutionären Stromerzeugungsanlagen in Sierra Leone geehrt hatte.

In der Pressemitteilung des Greentech Festivals hieß es zur Begründung der Vergabe des Green Award an Thoronka: „Jeremiah war 17, als er ein spezielles Gerät erfand, das die Vibrationen von Fußgängern und Verkehr an belebten Straßen auffängt und in Elektrizität umwandelt. Mit nur zwei Geräten versorgt sein Start-up Optim Energy mittlerweile mehrere Schulen und Haushalte in Gemeinden in seinem Heimatland Sierra Leone kostenlos mit Strom.“

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Der grüne Hauptmann von Köpenick

Das Greentech Festival in Berlin zeichnete den Erfinder Jeremiah Thoronka für seine Grünstrom-Geräte in Sierra Leone aus. Fragen dazu beantworten weder er noch die Festival-Jury. Der junge Mann trat zwar schon bei der UNESCO und im Vatikan auf, aber niemand in der Fachwelt kennt seine angeblich bahnbrechende Innovation. Wenn es den gewieften jungen Mann nicht schon gäbe – ein Romanautor müsste ihn erfinden

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 25 min Lesezeit

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Als Jeremiah Thoronka, 23, am 14. Juni 2023 die Bühne des Greentech Festivals auf dem stillgelegten Flughafen Tegel in Berlin bestieg, gekleidet mit einer schwarz-weiß gestreiften Tunika, um seinen Preis als Erfinder eines revolutionären Energieerzeugungssystems in Empfang zu nehmen – einen goldenen Würfel mit seinem aufgedruckten Namen – absolvierte er nicht sein Öffentlichkeitsdebüt.

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Alte & Weise: „Rückkehr nach Reims“

Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 2 min Lesezeit

„Man könnte es auch so zusammenfassen: Die linken Parteien mit ihren Partei- und Staatsintellektuellen dachten und sprachen fortan nicht mehr die Sprache der Regierten, sondern jene der Regierenden, sie sprachen nicht mehr im Namen von und gemeinsam mit den Regierten, sondern mit und für die Regierenden [...] und zwar mit einer verbalen Gewalt, die von den Betroffenen durchaus als solche erkannt wurde. In den christsozialen oder philanthropischen Ausprägungen dieses Diskurses ließ man sich bestenfalls dazu herab, diejenigen, die gestern noch ‚unterdrückt' oder ‚beherrscht' gewesen waren und politisch ‚gekämpft' hatten, als ‚Ausgeschlossene' darzustellen, als ‚Opfer' von “Armut, Prekarisierung und Ausgrenzung“ und somit als stumme potentielle Empfänger technokratischer Hilfsmaßnahmen.” Didier Eribon „Rückkehr nach Reims“

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Das Zeitalter der großen Endzeitbeschleunigung – eine kurze Geschichte samt Ausblick

Das „grüne Schrumpfen“ und Rationierung sei nötig, um den Klimakollaps noch zu verhindern – diese Ideologie findet in Deutschland eifrige Fürsprecher. Ihre historischen Wurzeln reichen allerdings weit vor das Klimathema zurück. Die Überschriften der Apokalypse lauteten damals anders. Die Rettungsvorschläge blieben gleich – genauso wie die Figur des „guten Hirten“

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 35 min Lesezeit

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Im Juli 2021 erschien in der taz ein Streitgespräch zwischen zwei Kontrahenten, die heute beide deutlich mehr Bekanntheit genießen als damals.

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Die Betriebsnudelfabrik und ihre Manager – ein Schadensbericht

Am Münchner Prinzregententheater ereignete sich gerade ein Skandal: ein zu diverses Konzert. Der Fall steht idealtypisch für einen Kulturbereich, in dem keine Patriarchen mehr herrschen, sondern namenlose Manager, deren Hauptangst darin besteht, gegen politische Codes zu verstoßen

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 30 min Lesezeit

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Am 27. Mai 2023 begab sich im Münchner Prinzregententheater Ungeheuerliches. Jedenfalls nach Ansicht der Theaterakademie August Everding, deren Sitz sich im rückwärtigen Teil des Hauses befindet.

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Die Verschwörung zur Abschaffung des Wetters im Fernsehen

Ob das angebliche Austrocknen des Gardasees oder Illustrationen mit falschen Katastrophenbildern – die öffentlich-rechtlichen Sender schlachten alles aus, was in ihr Klima-Narrativ passt. Peinliche Fehler verwischen sie routiniert

Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 32 min Lesezeit

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Der Autor Wolf Haas schrieb vor etlichen Jahren den Liebesroman „Das Wetter vor 15 Jahren“. Inzwischen könnte auch eine interessante historische Abhandlung so ähnlich heißen.

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Die Flutung der Öffentlichkeit mit Produkten des grünen Apparats

Gegen die anschwellende Kritik greifen Politiker von Habecks Partei und ihre Verbündeten zu einer ganz besonderen Propagandamethode, die angeblich aus den USA stammt. Aber auch der Masseneinsatz von alternativen Fakten stößt mittlerweile an Grenzen

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 40 min Lesezeit

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In der Verfilmung des Tom Wolfe-Romans „Fegefeuer der Eitelkeiten“ unterhält sich der in schwere Bedrängnis geratene Wallstreet-Händler Sherman McCoy mit seinem Vater über einen möglichen Ausweg aus seiner ruf- und vermögensbedrohenden Affäre. Der Senior hält erst eine Lobrede auf den Wert der Wahrheit, gibt dem Sohn dann aber einen praktischen Ratschlag: „Wenn dich die Wahrheit nicht befreien kann, dann lüge.“

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Alte & Weise: John Stuart Mill

Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 4 min Lesezeit

„Das Prinzip lautet: dass der einzige Grund, aus dem die Menschheit, einzeln oder vereint, sich in die Handlungsfreiheit eines ihrer Mitglieder einzumengen befugt ist, der ist: sich selbst zu schützen. Dass der einzige Zweck, um dessentwillen man Zwang gegen den Willen eines Mitglieds einer zivilisierten Gemeinschaft rechtmäßig ausüben darf, der ist: die Schädigung anderer zu verhüten.“

John Stuart Mill

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Schmerzensschreie für das Klima

Der MDR manipulierte eine Tonspur, um einen Polizeieinsatz gegen die „Letzte Generation“ dramatischer wirken zu lassen. Die ARD-Anstalt verfälscht damit nicht zum ersten Mal ein Dokument. Auch nicht zum zweiten. Auch auf einem anderen Gebiet sticht sie innerhalb des Senderverbunds heraus

Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 24 min Lesezeit

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Am 21. April 2023 kommt es in Berlin zu einer kurzen Szene, in der ein Polizist ein Mitglied der „Letzten Generation“, das sitzend eine Straße blockiert, zum Gehen auffordert. Sollte er sich nicht freiwillig erheben, erklärt ihm der Beamte, dann werde er einen Zwangsgriff anwenden, um den jungen Mann zum Aufstehen und zum Verlassen der Fahrbahn zu zwingen.

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Fakenuss spezial: Rechnen in Narrativen

Medien und Politiker verrechnen sich in vielen Fällen nicht einfach. Vielmehr bauen sie eine alternative Zahlen- und Vorstellungswelt. Dyskalkulie wird so zum Gesellschaftsproblem: Sie zerstört flächendeckend die rationale Wahrnehmung

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 32 min Lesezeit

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Früher, als der Wunsch nach einem vernünftigen Fernsehprogramm noch geholfen hat, gehörte auch das ZDF-Magazin Wiso zu den informativen Angeboten.

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Streuung
Private Notizen fürs Publikum

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 35 min Lesezeit

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Es gibt so etwas wie den plötzlich einbrechenden Realismus schon innerhalb des Phantastischen. Die gleichen Politiker, die den Geschlechtswechsel per Sprechakt ermöglichen, schaffen in dem entsprechenden Gesetz auch die Regelung, dass im Fall einer Mobilmachung Männer wieder als Männer zu gelten haben.
Die Vertreter der „Letzten Generation“, die antreten, um die Gesellschaft aus den Angeln zu heben, hüten sich, die Sonnenallee in Berlin zu blockieren.

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Die fortschreitende Mediterranisierung Deutschlands trotz schlechteren Wetters

Wo Politiker Unsinn exekutieren wollen, verhindern Bürger das Schlimmste, indem sie Schlupflöcher suchen und ein bisschen Sand ins Getriebe werfen. Kurzum: Von Italien lernen heißt gegen eine wildgewordene teutonische Obrigkeit siegen lernen

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 31 min Lesezeit

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Die Deutschen, meinte Friedrich Nietzsche einmal, lebten tausend Kilometer zu weit nördlich. Erst unter der Sonne Italiens würden ihnen Geist und Herz wirklich aufgehen.

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