Ob Impfpflicht, Corona- , Klima- und Europapolitik – große Teile des politisch-medialen Apparats haben sich von Argumenten verabschiedet. Stattdessen schlagen sie im Panzer der Hochmoral Breschen in die Gesellschaft. Die Extrempolarisierung ist ein effizientes Herrschaftsmittel. Niemand weiß das so gut wie die Kanzlerin
Nikolaus Blome, ehemaliger Vizechef von Bild, gehört zu denen, die beim Spiegel die Rolle des Konservativen besetzen. Eine gewisse Distanz zu den Kolumnistinnen des gleichen Mediums besteht tatsächlich, jedenfalls fällt sie größer aus als der Abstand der Meinungsschreiberinnen untereinander.
Der Deutschlandfunk hat einen langen Weg zum woken Haltungsmedium hinter sich. Mit seinen neuesten literaturkritischen Ergüssen erreicht er seinen intellektuellen Tiefpunkt. Der Sender ist nicht mehr zu retten
Tief ist der Brunnen der Vergangenheit, vieles liegt dort unten, um nie wieder ans Licht zu kommen. Unter anderem auch der Deutschlandfunk, der einmal ein Sender gewesen war, in dem Redakteure sachkundig und sogar mit Scharfsinn über Literatur sprechen konnten. Im Archiv wird sich der eine oder andere Beleg dafür finden.
Bayerns Ministerpräsident Söder stößt in völlig neue Corona-Totenvergleichsdimensionen vor. Übereinandergestapelt reichen die Politikerbinsen mittlerweile bis zum Mond
Mit einem Hauch von Frivolität versucht die Münchner Abendzeitung, die neuen Lockdown-Ankündigungen der Politik auf ihrer Titelseite so zu beschreiben, dass der Kaufimpuls potentieller Leser die rote Linie überschreitet: „Noch härter. Noch länger.“
Jana aus Kassel, die sich in eine Widerstandskämpferin einfühlte, dient vielen Medien als idealtypisch durchgeknallte Corona-Demonstrantin. Dabei ist sie so viel mehr: ein soziales Leitbild. Denn wir leben im Zeitalter der Wasserfrau
Seit wenigen Tagen kennt Deutschland Jana, 22, aus Kassel. Sie erklomm dort das Podest einer Querdenker-Veranstaltung und stellte sich mit folgenden Worten vor: „Ja hallo, ich bin Jana aus Kassel, und ich fühle mich wie Sophie Scholl, weil ich seit Monaten im aktiven Widerstand bin, Reden halte, Kundgebungen anmelde.“
Ein junger Mann mit einem sehr nachdrücklichen Lächeln geht durch die Menge, um kleine Faltblättchen mit Matthäus- und Johannes-Zitaten zu verbreiten: „Freiheit durch Wahrheit“. Das Papier empfiehlt, die Bibel zu lesen. Jemand hält die Regenbogenflagge hoch. Ein Mitdemonstrant ein Pappschild, auf dem steht: „Peaceful Revolution. Friedlich bleiben!“
Bundestag und -rat boxten heute gegen alle Verfassungsbedenken und Proteste ihr Grundrechtsbeschneidungsgesetz durch. Es geht nicht mehr nur um Corona. Nur Gerichte könnten jetzt noch den Versuch stoppen, die Gesellschaft von oben umzukrempeln
In der englischsprachigen Welt gehört the thin red line zum Vorrat der festen Redewendungen: die dünne rote Linie, der schmale Grat – das steht für eine letzte und ziemlich prekäre Verteidigungsstellung. Das Wort geht auf einen martialischen Ursprung zurück, es stammt aus der Schlacht von Balaklawa im Krimkrieg.
Den Namen des von einem Islamisten ermordeten Samuel Paty kennt jeder. Wem sagt Thomas L. etwas, ermordet von einem fanatischen Muslim in Dresden? Was war das Motiv? In Deutschland gehört es mittlerweile zur Staatsräson, Opfer des islamischen Terrors aus der Öffentlichkeit zu drängen
Der am 4. Oktober von dem Islamisten Abdullah Al-H. in Dresden ermordete Mann hieß Thomas L. Sein Name ist in der Traueranzeige zu finden, deren Text auch die Umstände seines Todes andeutet.
Nach Trump, so Wohlmeinende, muss eine Ära der Versöhnung kommen. Allmählich schält sich heraus, was gemeint ist: Ein Exorzismus gegen die Falschwähler in den USA und anderswo. So lange, bis endlich die große Heilung eintritt
Darüber, dass vier Jahre lang der Clown im Weißen Haus regierte, herrscht in praktisch allen Qualitätsmedien Einigkeit. Auch darüber, dass mit dem Clown die Tränen gehen, spätestens im Januar 2021, wenn unter Joe Biden, sobald die letzten Stimmen ausgezählt und nachgezählt sind, eine Ära der Versöhnung und des Heilens anbricht.
Eine Grünen-Politikerin lobt sich nach islamistischen Morden – hey! – für ihre echt klugen Gedanken dazu. Und wundert sich über die öffentliche Reaktion. Katharina Schulze ist kein Einzelfall – sondern der Typus eines neuen Menschen
Zwei Medienauftritte machten die Grünen-Politikerin Katharina Schulze bisher weit über ihr Wählermilieu hinaus bekannt: ein Urlaubsselfie und ein Ausschnitt aus einem Instagram-Video, in dem sie sich irgendwie zu dem Terror in Frankreich äußert. In beiden Fällen zeigte sich die Politikerin von den Folgen indigniert, aber nicht erschüttert.
Der Spiegel versuchte, eines der größten journalistischen Desaster aufzuklären: Seine Geschichte zum vermeintlichen Mord in Bad Kleinen. Die Recherche führt zu einem Erkenntnisgewinn – und der Demontage der Reporterlegende Hans Leyendecker. Es bleiben Fragen: Vor allem nach der Rolle einer Linkspartei-Politikerin
Am 27. Juni 1993, einem Sonntag, fand auf dem Bahnhof von Bad Kleinen einer der größten Polizeiaktionen in der Geschichte der Bundesrepublik statt, die „Operation Weinlese“.
Ein Gründer des Internet-Magazins The Intercept geht, weil die Redaktion seinen Biden-kritischen Artikel verhinderte. Aus Journalismus ist Grabenkampf geworden – nicht nur in den USA
Der Mitgründer und Autor des Internet-Magazins The Intercept Glenn Greenwald teilte am Donnerstag seinen Ausstieg aus dem Medium mit*, weil ihm von den Herausgebern wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl die Veröffentlichung seines kritischen Artikels über den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden verweigert worden war.
Nach dem Rauswurf Monika Marons bei S. Fischer versuchen etliche Wohlmeinende, das Motiv gewissermaßen nachzuliefern. Nicht nur die Verlagssäuberung ist ein Novum – sondern auch die Strategie der Falschbehauptung. Früher nannte man das Zersetzung
Möglicherweise war der Leiterin des Fischer-Verlags Siv Bublitz gar nicht klar, dass sie mit dem Hinauswurf der Autorin Monika Maron nach vierzig gemeinsamen Jahren Literaturgeschichte schreiben würde. Ein Verlag feuert einen Schriftsteller ausdrücklich nicht aus künstlerischen Gründen, sondern aus politischen – das war in der Geschichte der Bundesrepublik bis dahin noch nicht vorgekommen.
In Frankreich gibt es den späten Versuch, die Republik vor der islamischen Ideologie zu retten. In Deutschland steht islamapologetischen Eiferern eine ganze Förderlandschaft zur Verfügung
Die Öffentlichkeit Deutschlands unterscheidet sich von der in Frankreich: Das galt vor allem als Stil- und Temperamentsfrage. Die Reaktion auf den Mord an einem republikanischen Lehrer in Conflans-Sainte-Honorine durch einen Muslim fällt in Frankreich allerdings so radikal anders aus als in der politischen und medialen Zone Deutschlands, dass es so wirkt, als gäbe es zwischen beiden Ländern kaum noch gemeinsame Nenner.
Der Rauswurf Monika Marons bei Fischer erzählt von einem Kategorienfehler. Machtkritik ist immer nötig. Auch, wenn die Macht links ist. Wie soll ein Autor sonst über die Gesellschaft schreiben?
Die Zensur eines New-York-Post-Artikels über Biden durch die Plattform ist nur ein Detail. Was käme heraus, wenn die großen Tech-Konzerne mit der politischen Macht verschmelzen? Ein Totalitarismus, den wir noch nicht kennen
Nach ihrer Auflage steht die New York Post auf Platz vier der großen Zeitungen in den USA. Ihre Veröffentlichungen über die vermeintliche oder tatsächliche Verquickung von Amtsgeschäften Joe Bidens als Vizepräsident und der Tätigkeit seines Sohns Hunter Biden als Berater der ukrainischen Erdgasfirma Burisma hätte also in jedem Fall Aufmerksamkeit gefunden.
Nachdem die letzte Betonbarrikade in der Liebigstraße 34 durchbrochen, der letzte Besetzer beziehungsweise Besetzerin von der Polizei hinausgeführt, aber noch längst nicht die letzten Autos in dem folgenden Vergeltungsfeldzug angezündet waren, liefen Bilder durch die sozialen Medien, die Einrichtungsdetails des laut Selbstdefinition „einzigartigen Freiraums“ in dem gut 30 Jahre lang besetzten Haus zeigten.
Als der Bundespräsidentenkandidat Frank-Walter Steinmeier ausgeklügelt wurde, unter anderem in einer süddeutschen Staatskanzlei und gegen den Willen Angela Merkels, die damals unbedingt eine Grünen-Politikerin wollte, meinte einer seiner Unterstützer, der Sozialdemokrat habe zwar noch nie einen Satz von Erinnerungswert gesagt, aber auch noch nie etwas Falsches. Bei seinen künftigen Präsidentenreden könnte man also ganz ruhig bleiben.
Welche Ostdeutschen schafften es eigentlich in den letzten 30 Jahren nach oben? Und warum? Das wäre eine lästige Frage zur Einheitsfeier gewesen. Aber keine schlechte
In der vergangenen Woche geriet der erregungsaffine Teil der deutschen Medien wegen eines Satzes in der Printausgabe von Tichys Einblick in Erregung. Der Satz bezog sich auf die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli, er war nicht gut und zielte auf das Private.