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Politik, Gesellschaft & Übergänge

Fundstück

Prioritäten der ZEIT:
Kontaktabbruch vs. Differenzierung

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Von Alexander Wendt / / spreu-weizen / 4 min Lesezeit

5 Kommentare
  • Ralf
    17. November, 2020

    Zeit online hat sich mit dem Beitrag (Umgang mit Eltern die AfD wählen) aus dem demokratischen Diskurs verabschiedet. Es ist unerträglich, dass solch ein Wurstblatt demnächst mit unseren Steuergeldern künstlich am leben gehalten wird. Bleibt natürlich die Frage, inwieweit das schon justiziabel ist. Volksverhetzung würde ich sagen, trifft es am besten. Schließlich darf ich in einer Demokratie jede (zugelassene) Partei wählen, ohne dass mir daraus irgendwelche Nachteile erwachsen dürfen.

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  • P. Lemmle
    18. November, 2020

    Nicht die AfD hat sich aus dem demokratischen Diskurs verabschiedet, sondern verabschiedet haben sich alle selbstgefälligen «Demokraten», die der AfD, ihren Mitgliedern und Wählern den Diskurs, demokratische Teilhabe und die Wahrnehmung ihrer Grundrechte (z.B. Versammlungsrecht) systematisch verweigern und sie mit brachialsten Mitteln bekämpfen, schikanieren, ausgrenzen, verleumden und verteufeln («die Mitglieder der AfD haben ihr Menschssein verwirkt»).
    Die «Zeit» ist einfach nur noch widerlich. Sie ekelt mich an.

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  • Materonow
    18. November, 2020

    Die ZEIT war mal ein seriöses Blatt, das man lesen konnte.
    Heute ist es wie der SPIEGEL und andere Käseblättchen der Merkelverehrung nur politkorrekter Medienschrott.

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  • Gotlandfahrer
    18. November, 2020

    Die meisten Menschen sind bereits zufrieden, wenn sie einen Satz so angeordnet haben, dass er ihre Gefühle als Argumentation erscheinen lässt. Die Gefühle der meisten Menschen sind nicht davon abhängig, ob sie mit ihren Sätzen Wahres oder Falsches oder Widersprüchliches sagen. Ihre Gefühle werden maßgeblich durch ihre soziale Anerkennung beeinflusst. Die soziale Anerkennung hängt ab von den Machtverhältnissen. Um sich dieser Demütigung nicht bewusst werden zu müssen, bestätigen sich die meisten Menschen sogar dann gegenseitig ihrer machtkonformen «Argumentation», wenn dies eigentlich gar nicht gefordert ist, zum Beispiel im Freundeskreis. Es hilft ihnen jedoch für die Aufrechterhaltung der Illusion, es handelte sich hierbei nicht lediglich um intuitive Unterwerfung, sondern um einen freiwilligen Akt des eigenen Bewusstseins.

    Die Machtverhältnisse lassen sich folglich niemals formal-logisch durch den zwanglosen Zwang des besseren Arguments verändern. Es nützt nichts, immer wieder die Widersprüche von Menschen wie zum Beispiel von einem «Hannes Leitlein» – welch trefflicher Name – herauszustellen. Auch Herr Leitlein (Moment, ich unterbreche für einen Lachanfall… … so, bin wieder da) glaubt, wahrhaftige Argumente vorgebracht zu haben, da er sich entweder seiner ihn beherrschenden Gefühle, sozial anerkannt zu werden, nicht bewusst ist, oder sie womöglich sogar ganz bewusst über das Kriterium der argumentativen Redlichkeit stellt. Kurz: Gegen Fachidioten und Rücksichtslose ist dann kein Kraut gewachsen, wenn um die Macht nicht mehr ausgeglichen konkurriert wird, die soziale Anerkennung also SICHER durch eine alleinige Interessensbedienung möglich ist.

    Menschen wie… Leitlein… würden für alles, wirklich alles eine saubere Argumentationskette hinlegen, wenn sie sich damit sichern sein können, den Beifall von der «richtigen» Seite zu bekommen.

    Ins Unglück leiten an der Lein’, lässt sich der Mensch, auch Hännschen Leitlein klein.

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  • Rainer Moeller
    18. November, 2020

    Sonst sind es ja meistens religiöse Sondergruppen wie die Zeugen Jehovas oder die Amischen, die von ihren Angehörigen mehr oder weniger verlangen, den Kontakt zu ungläubigen Familienangehörigen abzubrechen. Bei solchen Gruppen nennen die Sozialpsychologen diese Tendenz gerne «cultist» oder «authoritarian». Aber bei den Leitleins dieser Welt ist das sicher was ganz anderes.

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Prioritäten der ZEIT:
Kontaktabbruch vs. Differenzierung

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