– Publico –
Politik, Gesellschaft & Übergänge

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Achtet auf den, der „Verschwörungstheorie“ sagt

Der Physiker Hans Joachim Schellnhuber schlägt eine Rationierung von CO2 vor: Jeder soll nur noch drei Tonnen ausstoßen dürfen. Sein Plan passt in ein großes Bild: Nicht nur er wünscht eine radikal andere Gesellschaft. Ihre Freunde befinden sich überall im Westen auf dem Vormarsch

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 43 min Lesezeit

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Hannah Arendt meinte, Wahrheit gebe es nur zu zweien, was für sie einschloss, dass sie auch jemandem aus Versehen entschlüpfen kann. Dafür braucht es noch nicht einmal Philosophen. Ein Politiker und ein Fragesteller genügen, so wie bei Alfred Schiers Gespräch mit Karl Lauterbach, ausgestrahlt im Frühjahr 2021 auf Phoenix (ab Minute 17.46).

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Das Ende der schnatternden Klasse durch künstliche Intelligenz und die Unsterblichkeit: ein Jahresvorblick

Mit ChatGPT gibt es ein Programm, das den Journalismus und das gesamte akademische Milieu radikal umpflügen wird. Wahrscheinlich macht es die Öffentlichkeit aber auch gleichförmiger. Es dürfte die Gesellschaft jedenfalls tiefer verändern als Mobiltelefon und Computer

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 30 min Lesezeit

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Wirklich große Umwälzungen kommen meist unter unauffälligen Namen. Einer lautete DynaTAC 8000X; es handelte sich um das erste in Serie gebaute schnurlose Telefon der Welt, das Motorola im Jahr 1983 auf den Markt brachte.

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Ein Wort, nicht von dieser Welt

Zum Rückblick auf die autoritären Corona-Maßnahmen gehört das Verhalten der Amtskirche. Sie stand stramm an der Seite von Staat und Medien. Und vergaß ihre uralte Pflicht: Einsamen und Kranken beizustehen. Bei aller Weihnachtsmilde: es gibt keinen Grund, dieses moralische Desaster zu vergeben

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 27 min Lesezeit

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Seit dem 20. Dezember 2022 steht ein Beitrag auf der Facebookseite der Sängerin Julia Neigel, der möglicherweise der am häufigsten gelesene nichtjournalistische Text des Jahres werden könnte.

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Delegitimieren kann der Staat sich nur selbst

Um einen Staatsstreich handelte es sich nicht, was ein Prinz und seine Komplizen ausheckten. Eine große Rolle spielt er trotzdem: zur Begründung einer freiheitsfeindlichen Maßnahmenwelle, die den Charakter des Landes verändern soll

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 34 min Lesezeit

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In diesen Tagen benutzen viele die Begriffe ‚Putsch‘ und ‚Staatsstreich‘ synonym. Zu Unrecht, denn es handelt sich nicht um das Gleiche.

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Gans oder Würstchen

Seit einem Jahr regiert die Ampel-Koalition. Das nahmen die Parteispitzen zum Anlass, einen programmatischen Text in der FAZ zu veröffentlichen. Es geht darin um Kritik, Weichen und beschleunigte Pfade. Keine Bange: Die Bürger kommen in dem Aufsatz eigentlich gar nicht vor

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 27 min Lesezeit

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Nicht nur Bücher, auch politische Texte haben ihre Schicksale. Dem programmatischen Beitrag von Saskia Esken, Lars Klingbeil, Ricarda Lang, Omid Nouripour und Christian Lindner, erschienen in der FAZ vom 6. Dezember 2022, merkt der Leser die Schwierigkeiten an, die Stichpunktlieferung der drei Parteispitzen irgendwie zu einem Ganzen zu verschrauben.

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Sieh, die Guten demonstrieren so fern

Seit Chinesen gegen die gescheiterte Zero-Covid-Politik auf die Straße gehen und die Regierung sogar zum Nachgeben zwingen, ergeht in Deutschland das Moralgebot: bloß nicht vergleichen. Doch, das sollte man. Sogar unbedingt. Es ist Zeit, in die Archive zu schauen

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 31 min Lesezeit

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Am 29. Januar 2022 verfasste die Redakteurin der „Ostthüringer Zeitung“ (OTZ) Sylvia Eigenrauch einen Text über eine Demonstration gegen Corona-Maßnahmen, die in Gera stattfand. Nach Meinung des Chefredakteurs hätte sie das besser gelassen.

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Wie gerade ein neuer Schutzwall entsteht

Die Einführung des Bürgergelds und die Einschränkung des Bargelds hängen logisch miteinander zusammen. Viele werden sich mit einer individuell gestalteten 25-Stunden-Woche zu helfen wissen. Für die anderen brechen schwierige Zeiten an

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 24 min Lesezeit

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Niemand hat die Absicht, das Bargeld abzuschaffen. Das erklären Politiker bei jedem Schritt, den sie unternehmen, um den Raum für das bare, also aus Bürgersicht echte Geld ein bisschen enger zu machen.

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Ein Tweet hat 280 Zeichen, und der nächste Hitler ist immer der schwerste

Musk gefährdet die Demokratie durch freie Rede, Kritik am woken Denken ist „strukturell antisemitisch“, echter Antisemitismus dagegen harmlos: Die Irrationalität der Wohlgesinnten erreicht eine neue Qualität. Sie zerstört die Kommunikation der Gesellschaft. Noch nie war es so wichtig, eins und eins zusammenzuzählen

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 40 min Lesezeit

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Jemand in der Twitter-Firmenzentrale musste einen Plan gegen Jan Philipp A. geschmiedet haben. Denn obwohl in den USA und eigentlich auch in Deutschland praktisch niemand den deutschen Funktionär kennt, begab sich jemand in den Serverraum und koppelte ihn heimlich von einem anderen Grünen-Politiker ab, dem er bisher auf Twitter gefolgt war.

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Von der Freude, zur Moralbourgeoisie zu gehören

Die Klassengrenzen verlaufen neuerdings wieder schärfer: Nicht jeder kann und soll sich den Wohlstand leisten, der noch vor einer Generation selbstverständlich war. Über Oben und Unten entscheidet die richtige Anschauung. Wem es daran mangelt, muss sich begnügen.

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 36 min Lesezeit

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In England entstand ab dem späten 18. Jahrhundert in den besseren sittenstrengen Kreisen eine Theorie über die Armen und die Gründe der Armut, die bei den Oberen binnen kurzer Zeit begeisterte Anhänger fand. Sie erklärte das Elend im Souterrain der Gesellschaft nämlich nicht mit geringen Löhnen, mangelnder Bildung und schlechten Wohnverhältnissen, sondern mit der moralischen Minderwertigkeit der niederen Klassenangehörigen, vor allem mit deren Unverständnis für höhere Ziele.

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Mit dem Tagesschau-Grubenhund durch den Mythenwald

Man sollte sich nicht zu sehr über die ARD-Geschichte vom stromerzeugenden Fernseher aus Afrika amüsieren. Sie schadet weniger als Politiker, die an Stopfelektronen glauben. Auf naturwissenschaftlichem Gebiet herrscht mittlerweile ein Unbildungsdünkel, der in eine düstere Zukunft führt

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 31 min Lesezeit

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Vor einigen Wochen machten die Zuschauer der ARD Bekanntschaft mit Maxwell Chikumbutso, vermittelt durch Jana Genth, Korrespondentin im Studio Johannesburg.

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Linksliberal, ein Klingelwort

Vor vier Jahren legte Robert Habeck einen programmatischen Text vor, in dem er Linkssein, Liberalität und grünes Denken miteinander verbinden wollte. Es lohnt sich, die Gedanken des heutigen Vizekanzlers jetzt wieder zu lesen

Von Redaktion / / politik-gesellschaft / 33 min Lesezeit

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Von Jürgen Schmid

„Zu Beginn des Jahres 2018 haben Annalena Baerbock und Robert Habeck als neu gewählte Parteispitze von Bündnis 90/Die Grünen das Ziel formuliert, die Grünen mit einem Bekenntnis zur ‚integrativen Gesellschaft’ als linksliberale Partei im deutschen Parteienspektrum positionieren zu wollen.“

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Die offene Gesellschaft und ihr Stephan Harbarth

Am 14. September hielt der Präsident des Bundesverfassungsgerichts eine Rede in Hamburg. Die wenigsten Medien befassten sich mit dem Gesamttext. Der liest sich durchaus interessant. Er gibt Einblick in sein Staats- und Rechtsdenken – und zeigt vor allem, was Harbarth von dem liberalen Ernst-Wolfgang Böckenförde unterscheidet, dem er seinen Vortrag widmete

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 45 min Lesezeit

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Am 14. September hielt der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Stephan Harbarth im Hamburger Übersee-Club eine Rede, die den Zusatz ‘programmatisch‘ verdient. Dass der oberste Repräsentant des Verfassungsgerichts sich grundsätzlich äußert, geschieht selten.

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Im Land der dummen Bäcker

Klein- und mittelständischen Unternehmern geht es an die Existenz. Aber warum waren sie auch so unvorsichtig, ein Geschäft aufzumachen? Jetzt bekommen sie die Verachtung einer politisch-medialen Elite für Wirtschaft und Grundrechenarten zu spüren

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 26 min Lesezeit

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Die öffentliche Kommunikation in Deutschland über Wirtschaft funktioniert im Prinzip sehr einfach. Auf der einen Seite – oder vielmehr auf der einen Ebene – versammeln sich Inhaber von Posten in Politik, Medien und Organisationen. Darunter erstreckt sich die Ebene der Unternehmer, Selbständigen und Arbeitnehmer, also derjenigen, die ihr Gehalt in irgendeiner Weise erarbeiten müssen. Wobei, was heißt: erstreckt? Dieser Teil der Gesellschaft schrumpft gerade beträchtlich.

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Die Lügen der Lügenlügner

Eine politisch-mediale Koalition erklärt nach der Tötung von Malte C. durch einen Asylbewerber in Münster, Gegner der radikalen Trans-Ideologie seien die „wahren Täter“. Die Behauptung ist offensichtlich widersinnig – und verfolgt trotzdem einen Zweck. Vor allem der Vergleich mit einem anderen Verbrechen zeigt die Motive hinter ihrem Narrativ

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 20 min Lesezeit

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Am Abend des 27. August beleidigte der 20-jährige Lagerarbeiter Nuradi A. zwei lesbische Teilnehmerinnen an dem CSD-Umzug in Münster. Als sich Malte C. schützend vor sie stellte, schlug Nuradi A. zu.

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Den Wohlstand spielerisch in die Tonne treten

Aus vier Gründen ist die aktuelle Krise vor allem eine Krise der Westdeutschen. Ältere Ostdeutsche sind besser vorbereitet, wenn es jetzt darum geht, Energienot und Industrieschrumpfung zu bewältigen. Und wenn Funktionäre versuchen, ihnen Verluste schönzureden, besitzen sie außerdem einen Vorsprung durch Abwehrtechnik

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 37 min Lesezeit

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Um Krisen besser zu verstehen, empfiehlt sich ein Blick ins Geschichtsbuch. Nicht nur und noch nicht einmal in erster Linie, um ihre Vorläufer zu erkennen. Die meisten Erschütterungen deuten sich schon lange vorher an.

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Die große Transformatorin

Gegen das Buch der Politikökonomin Maja Göpel wird vorgebracht, dass sie es offenbar nicht allein schrieb. Darin liegt noch das geringste Problem ihres Traktats. Ihre Wachstums- und Wohlstandsverzichtspredigt von oben steht kurz davor, Staatsdoktrin zu werden

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 38 min Lesezeit

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Aus den Bezeichnungen, die sich Maja Göpel selbst gibt, und die Medien ihr zuschreiben, lässt sich eine längere Liste zusammenstellen.

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Fake-Nuss: Nein, das deutsche Rentenniveau ist nicht „eines der höchsten der Welt“

Das Bundeswirtschaftsministerium blamiert sich mit einem Tweet zu den staatlichen Altersbezügen. Die liegen in der Bundesrepublik noch nicht einmal im europäischen Schnitt

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 12 min Lesezeit

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Ein kurzer Tweet des Bundeswirtschaftsministeriums vom 13. August 2022 dürfte noch lange in den Archiven bleiben, obwohl Ressortchef Robert Habeck vermutlich wünscht, er wäre nie geschrieben worden.

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Hafermilch und Zahlenbrei: wie Moralpolitik, Medien und Twitter die Fähigkeit zu rationalem Streit ruinieren

Steuerreform? Niemals, nutzt nur den Reichen! Armut? Ist klimafreundlich! Und mehr Windräder liefern mehr Strom. Stimmt alles so nicht. Beherrscht die Debatte trotzdem. Das taktische Dummstellen schlägt mittlerweile in echte gesellschaftliche Dummheit um

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 34 min Lesezeit

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Ingwar Perowanowitsch engagiert sich nach eigenen Angaben für die Kleinpartei Klimaliste, für die er in Berlin 2021 auch kandidierte, er übt die Tätigkeit eines Fahrradaktivisten aus und sendet in den Pausen, die ihm politische Arbeit und Beruf lassen, viele Botschaften auf Twitter.

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Armut und Reichtum im Zeitalter von Katrin Göring-Eckardt (plus Tipp für die 100 000-Euro- Gewinnchance)

Die Regierung kennt keine sozialen Konfliktparteien mehr, sondern nur noch richtige und falsche Narrative. Gerade jetzt, wenn in der Energiekrise die Lage für viele prekär wird. Um den Unteren einzureden, dass sie an ihrer Lage selbst schuld sind, gibt es reichlich Geld. Man muss nur wissen, wo

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 33 min Lesezeit

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„Wären die Armen nur nicht so hässlich“, meinte Oscar Wilde einmal, „dann wäre das Problem der Armut leicht gelöst.“ Es muss offen bleiben, ob der Dichter das auch tatsächlich genau so meinte. Vermutlich eher nicht. Zu Wildes wenigen völlig unverschleierten Sätzen gehört die Erkenntnis, dass nur Leute in Geldschwierigkeiten geraten, die ihre Rechnungen bezahlen. Und diese Ansicht beruhte bei ihm auf privater Erfahrung.

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Flusensieb / Juli

Der beste Armhebel, die perfekte Parodie und der größte Trick aller Zeiten

Flusensieb soll ab jetzt am Monatsende mehrere kleine und kleinste Texte versammeln – sozusagen das, was sonst noch hängen blieb. Zwischen den Stücken besteht – flusensiebtypisch – nur ein lockerer Zusammenhang. Diesmal in der Kapsel: Sven Lehmann, QuarkDDR, San Francisco und das Geheimnis hinter der Energiewende

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 29 min Lesezeit

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Beauftragter für kulturelle Erschöpfung

In einem längeren Interview mit dem Parlamentarischen Staatssekretär des Bundesfamilienministeriums und Queer-Beauftragten der Bundesregierung Sven Lehmann mit einer Zeit-Journalistin findet sich eine kleine, leicht zu überlesende Stelle mit Langzeitwirkung. Das Gespräch selbst beginnt sehr sanft und affirmativ, dann steigern sich die Fragen allmählich. Die Zeit-Redakteurin erledigt das wirklich gut.

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