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Politik, Gesellschaft & Übergänge

Alte & Weise: Neue Zürcher Zeitung am 09.02.2021

Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2023/03-16953.


Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 3 min Lesezeit

„Oben hat sich eine neue Aristokratie breitgemacht, die aus staatlich geduldeten, quasimonopolistischen Halbunternehmern, führenden Managern staatsnaher Betriebe und höheren Staatsbediensteten besteht. Unten lebt eine umsorgte Klientel Staatsabhängiger, die längst von einem leistungslosen Grundeinkommen profitiert, auch wenn es nicht so genannt wird. Und dazwischen schuftet eine unternehmerisch erzogene Mittelklasse, die schwindende Gruppe der Nettosteuerzahler, die ohne alle Privilegien auskommt und die ihre Werte, Hoffnungen und Lebensträume gerade schwinden sieht.“

Peter Sloterdijk Neue Zürcher Zeitung am 09.02.2021

3 Kommentare
  • A. Iehsenhain
    19. März, 2023

    Und zudem bezeichnen «Oben» und «Unten» die Mitte immer wieder mal gern als «Schmarotzer» («sozial» und in diversen anderen Varianten). Sei’s drum – Bandwürmer werden so lang wie Fußballfelder; und wahre Größe kommt von innen…

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  • Materonow
    20. März, 2023

    Peter Sloterdijk ist einer der wenigen Philosophen von Rang in Deutschland, der die Dinge beim Namen nennt und auf die pc pfeift!
    Schon das verdient Anerkennung.

    Heute wurde in meiner Tageszeitung an den 100sten Geburtstag von Ralph Giordano erinnert, dem unerreichten Grandseigneur des deutschen vergangenen Journalismus.
    Möchte Herrn Wendt gern vorschlagen, diesem Mann einen fundierten Kommentar zu liefern, wie wir es bei Alexander Wendt gewohnt sind.

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  • Werner Bläser
    21. März, 2023

    Es ist nicht nur eine «umsorgte Klientel». Diese Leute werden nicht für nichts bezahlt. Sondern sie leisten etwas. Nämlich Propaganda für die Regierung. Natürlich heisst das nicht so. Es sind «Forschungseinrichtungen, Stiftungen, NGOs, Vereine… etc.» – kurz «zivilgesellschaftliche» Institutionen. Wie z.B. die ‘Amadeo-Antonio-Stiftung’.
    Reichliche Subventionen bekommen sie, wenn sie den regierenden Parteien nach dem Mund reden. Wenn ‘n-tv’ oder der ‘Focus’ ihre angeblichen «Experten» für Klima, Radikalismus oder Migrationspolitik und anderes präsentieren, die in Wirklichkeit unverhohlene Aktivisten sind, ist das ein schönes Beispiel für diesen Etikettenschwindel.
    – Beziffern lassen sich die Zuwendungen für diese politischen Einfluss-Fabriken kaum, schon aufgrund der föderalen Struktur der deutschen Geldverteilungsmaschinerie (siehe S. Hummel et al., Zur Lage und zu den Rahmenbedingungen der Zivilgesellschaft in Deutschland, ‘Opusculum’, Jan. 1922).
    Das Bundespresseamt und die ÖR reichen den Regierenden offenbar noch nicht. Die Milch der frommen Denkungsart muss dem Stimmvieh eingebläut werden, koste es, was es wolle. Nudge as nudge can.
    So entstand ein neuer hoher und ein niederer Adel, quasi ein neues Feudalsystem (Schelskys «Hohepriester» lassen grüssen). Und dieser Adel zeichnet sich durch das aus, was ihm schon der Duc de Saint-Simon, selbst Adliger, im vorletzten Jahrhundert bescheinigte: seine objektive, völlige Nutzlosigkeit für die Gesellschaft.
    Egal. Wir zahlen ja sogar noch für unsere Verblödung.

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Original: Alte & Weise: Neue Zürcher Zeitung am 09.02.2021

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