Alte & Weise: Arnold Gehlen
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 10 min Lesezeit
„Noch niemals hat sich die Politik mit dem Schicksal der Enkel befaßt. Davon kenne ich nur eine Ausnahme: Bismarck lagerte ein Faß Cognac ein, damit seine Enkelkinder etwas Anständiges zu trinken hätten.“
Arnold Gehlen
10 Kommentare
Original: Alte & Weise: Arnold Gehlen
Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe:
Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik.
Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen.
Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft.
Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten.
Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten.
Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen.
Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht.
Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen.
Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft.
Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen.
Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft.
Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär.
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Dafür herzlichen Dank.
Die Redaktion
A. Iehsenhain
1. April, 2022Ich habe neulich in der Schnapsbar meiner Schrankwand einen noch jungfräulichen Mariacron entdeckt. Ich weiß zwar nicht, ob Hinterlassenschaft der Großeltern an mich, aber – altes Etikett, bauchige Flasche, einfach herrlich! Ich höre schon das sanfte Piano und sehe das Wogen des Meeres in der Abendsonne – «wenn der Tag zur Neige geht». Ganz anders als bei Karl Lauterbach, der den ganzen Tag «Omikron» trinkt – da lautet der Slogan dann: «Wenn der Geist zur Neige geht…»
Hartmut Amann
1. April, 2022Das haben Sie sehr schön gesagt.
Ich bekam gerade, von meinem Sohn, eine Flasche Asbach Uralt geschenkt. Er bekam sie auch geschenkt.
Bei Schiffsuntergängen finden offenbar noch erhebliche Schenkereien statt. Vielleicht gibt es Punktabzüge im Himmel da oben, wenn´s einen mit alkoholischen Getränken erwischt.
Mein Sohn ist abstinent. Drum die Spend´.
Bismarck, ja, er ist zu loben. Weitsichtig. Klug. Den alkoholisierten Getränken zugetan. Ein Vivat, auf ihn, da oben.
Jetzt hab ich ganz vergessen, was ich sagen wollt. Vielleicht einfach mal wieder den Alexander Wendt loben ?
A. Iehsenhain
2. April, 2022Wenn Sie gestatten, Herr Amann, würde ich mich dem Lob für Herrn Wendt gerne anschließen!
Peter Wichmann
1. April, 2022Kann sein; aber gesetzt der Fall, sie hätten: welche Befriedigung sollten die Wiederaufbau-Generationen der Groß- und teils noch lebenden Urgroßväter und –mütter aus der Betrachtung ihrer wohlstandsübersättigten, hüpfenden FFF-Nachkommen ziehen? Schade um den schönen Cognac.
Elisabeth Köster
1. April, 2022Niemand kann die Probleme der Enkel voraussehen. Aber ihnen Mittel zu hinterlassen, sie zu bewältigen, ist eine gute Idee. Abgesehen davon sollte man schauen, dass man die Probleme der Gegenwart bewältigt, statt sich den Kopf über die der Zukunft zu zerbrechen, die die Enkel vielleicht nicht haben oder anders lösen möchten. Wer sich für die Kolonisation der Vergangenheit schämt, sollte auch die Zukunft nicht kolonisieren, auch wenn die Enkel dazu auffordern.
Thomas
2. April, 2022Kognac!
oder: Die totalitäre Versuchung
Anfang Dezember 2021 war Tobias Hans als Ministerpräsident des Saarlandes zu Gast bei der Grusel-Show von Maybrit Illner und verstieg sich, bezogen auf Menschen mit Bedenken gegen die gentechnischen «Impfstoffe» zu folgender Aussage: „Es ist wichtig den Ungeimpften eine klare Botschaft zu senden: Ihr seid jetzt raus aus dem gesellschaftlichen Leben.“
Soso. Okay. Wir haben verstanden.
Nun, vielleicht gönnt man sich in derlei feinen Kreisen an den Feierabenden ja mal eine Flasche Weinbrand oder eine Flasche Sekt. Es ist gegönnt.
„Das Totalitäre ist eine Art geistiger Fusel, in dem die Aktivisten der Menschheit ihre Menschenwürde und ihren Anspruch auf eine halbwegs menschenwürdige Existenz ersäufen.“
(frei nach Wladimir Iljitsch Lenin)
Deutschen Champagner und deutschen Cognac gibt es bekanntlich seit dem Champagnerparagraphen im Friedensvertrag von Versailles nicht mehr; und um einen Champagner oder eine gute Flasche Kognac ist es bei derlei Enkel wohl auch viel zu schade. Aber gut, wer zahlt, …
Wohl bekomms.
Leider hecken solche Typen in Deutschland Gesetze aus.
Tyler Durden Volland
4. April, 2022Ich glaube Sie vergessen da eine Kleinigkeit.. eine entscheidende Kleinigkeit.
Leute wie dieser Herr Hans werden heutzutage von der Mehrheit der Wähler, ohne Not und aus freien Stücken in ihr Amt befördert. So wie auch Frau Illner seit vielen Jahren ohne grösseren Widersuch ihre Staats-Propaganda Sendung betreiben darf, für die sie noch dazu aus zwangseingetriebenen Gebühren mit absurdem Gehalt entlohnt wird.
Leider weiss man nicht nur seit Plato um die Nachteile der Demokratie, sondern auch um die banale Wahrheit, dass bisher noch niemand eine weniger schlechte Staatsform erdacht hat…
Um das Problem wirklich klar zu machen: Sehen Sie irgendwo in diesem Lande irgendwelche Aufrechten die z.B. gegen die Zwangsfinanzierung der Propaganda Abteilung des Staates aufstehen?
Die Realität ist doch letztlich so, dass die «Powers that be» im Grunde immer nur einfach warten müssen, bis sich für die eigentlich Progressiven haltenden wie Sie, wieder beruhigt haben und an den Stammtisch von publico zurückgezogen haben… bestenfalls motzen sie noch über «solche Typen».
Thomas
6. April, 2022Replik
Sie irren:
• Die Realität ist doch letztlich so, dass die “Powers that be” im Grunde immer nur einfach warten müssen, bis sich für die eigentlich Progressiven haltenden wie Sie, wieder beruhigt haben und an den Stammtisch von publico zurückgezogen haben… bestenfalls motzen sie noch über “solche Typen”.
Aber nein.
Daß derlei Typen im Grunde etwas beschließen und dann einfach abwarten was passiert, das weiß man doch längst; jedenfalls spätestens seit der Spiegel die Ideenwelt des „pfiffigen Kopfs“ Jean-Claude Juncker verkündete: “Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert”, verrät der Premier des kleinen Luxemburg über die Tricks, zu denen er die Staats- und Regierungschefs der EU in der Europapolitik ermuntert. “Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.”
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15317086.html
Das war übrigens 1999.
Bei Ihrer Idee, für was ich mich wohl halte, da verwechseln Sie etwas: Ich kommentiere hier die Beiträge, die bei Publico erscheinen. In der Realität überlasse ich das Anzünden von Autos und das Besudeln der Häuser von politischen Gegnern den politisch eher grünen und linken Stammtischbrüdern. Ich gehe freilich wählen, und zwar wähle ich die real existierende Opposition im Lande, um die BRD-Demokraten zu unterstützen. Die Unterstützung von DDR-Demokraten überlasse ich „solchen Typen“, die den Weg der Democrazia Christiana Italiens gewählt haben.
• Ich glaube Sie vergessen da eine Kleinigkeit.. eine entscheidende Kleinigkeit.
Leute wie dieser Herr Hans werden heutzutage von der Mehrheit der Wähler, ohne Not und aus freien Stücken in ihr Amt befördert. So wie auch Frau Illner seit vielen Jahren ohne grösseren Widersuch ihre Staats-Propaganda Sendung betreiben darf, für die sie noch dazu aus zwangseingetriebenen Gebühren mit absurdem Gehalt entlohnt wird.
Die meisten Menschen interessieren sich nicht für Politik. Da Sie sich aber bereits dort vertun, wo Sie mich bei den „für die eigentlich Progressiven haltende“ einsortieren, vertun Sie sich natürlich auch dort, wo ich nach Ihrem Dafürhalten etwas vergesse. Das ist aber eben nur eine weitere Idee von Ihnen, denn das tue ich eben nicht. Dort liegt aber der Hase im Pfeffer. Das ist es ja.
• Leider weiss man nicht nur seit Plato um die Nachteile der Demokratie, sondern auch um die banale Wahrheit, dass bisher noch niemand eine weniger schlechte Staatsform erdacht hat…
Wo sie herumdenken, ist natürlich Ihre Sache, aber da brauchen Sie bekanntlich nicht bis Plato zurückgehen, denn selbst die Demokratische Volksrepublik Korea nennt sich eine „Demokratie“ – eine der wohl „weniger schlechten“ eben. Gell? Und wenn es darum geht, eine der „Demokratien dieser „Wir“ zur „retten“, dann sind gewisse Herrschaften wie der Herr Trittin ganz vorne mit dabei. In einer grünfaschistischen „Demokratie“ fühlen sich Grüne naturgemäß wohl. Übrigens gab es auch zu den Zeiten eines Arnold Glen nicht nur die Horkheimers, Adornos oder Löwiths, es gab eben auch Typen wie die Königs.
https://de.wikipedia.org/wiki/Arnold_Gehlen#Biografie
• Um das Problem wirklich klar zu machen: Sehen Sie irgendwo in diesem Lande irgendwelche Aufrechten die z.B. gegen die Zwangsfinanzierung der Propaganda Abteilung des Staates aufstehen?
Natürlich gibt es die. Natürlich! Eine treffliche Frage wäre beispilsweise, warum Sie die nicht wahrnehmen.
https://afd-fraktion-sachsen.de/tag/zwangsgebuehren/
Allerdings werden diese Leute in Grund und Boden „gemotzt“ – und daß Sie ausgerechnet mir bei Publico diese Frage stellen, macht Ihre Ideen zur Sache nun wirklich komplett. Ob ich Ihnen zur Problematik damit etwas klar gemacht habe, sei mal dahingestellt. Vielleicht muss ich einfach abwarten, bis sich ein „eigentlich für Progressiv“ haltender wie Sie sich wieder beruhigt hat?
Da Sie das, was ich zu Typen wie dem Herrn Hans schreibe (oder zu seiner Democrazia Cristiana Teutonia), als „motzen“ beschreiben, nun, … an Ihrem Stammtisch (siehe oben) versteht man das wohl so. Das ist aber eben Ihre Sache. Ich habe dazu eine Meinung, aber: Viel Vergnügen.
Auch ein Kind mit Sandförmchen auf dünnem Eis ist progressiv. Ich bin natürlich nicht derart «progressiv». Im Grunde will ich meine Freiheiten in der BRD und mein Grundgesetz wieder haben, die ich Schritt für Schritt für angetastet oder abgeschafft sehe („bis es kein Zurück mehr gibt“). Ich bin BRD-Demokrat. Den Ausnahmezustand als neues „Normal“ lehne ich ab. An BRD-Freiheiten wären da beispielsweise die Freiheit der Weltanschauung, Informationsfreiheit, Gewissensfreiheit, die Freie Rede, die Unverletzlichkeit der Wohnung, das Postgeheimnis, körperliche Unversehrtheit, Pressefreiheit, Meinungsäußerungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und solche Sachen – und zwar ohne daß der real existierenden Opposition im Lande staatlich finanzierte Nachteile entstehen – erinnern Sie sich? BRD-Demokraten tun das. Nicht mehr und nicht weniger will ich. Deshalb schreibe ich – und deshalb gehe ich wählen.
Basta.
Nichts für ungut.
Mit freundlichen Grüße
Thomas
pantau
4. April, 2022Ich habe noch keinen Soziologen ernstnehmen können, der die Anthropologie ausspart, weshalb ich die meisten Soziologen ausspare – bleibt mehr Zeit für Gehlen. Leider ist die Verantwortung gegenüber den Zukünftigen von der Klimaideologie in Beschlag genommen, daher finde ich es sehr lohnend daran zu erinnern, dass diese Perspektive eigentlich eine konservative ist.
Tyler Durden Volland
4. April, 2022Könnten Sie mich da aufklären? Sie glauben, dass die Einstellung der Massen zur Klimaideologie irgendwelche tatsächlichen Konsequenzen haben könnte ???? Konsequenzen, die etwas am Klimawandel ändern werden?
Was also soll für einen «konservativen» daran lohnend sein?