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Politik, Gesellschaft & Übergänge

Links, wo kein Scherz trägt

Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2020/06-links-wo-kein-scherz-traegt.


Es hat Gründe, warum Kulturrevolutionäre die Vergangenheit abräumen: sie können im Vergleich mit früher nur verlieren. Besonders, wenn es um Witz geht. Wenn sie sich trotzdem für Tucholsky-Erben halten: das ist komisch

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 32 min Lesezeit

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In magischen Zeiten, als die heutigen Identitätsrevolutionäre alle noch nicht geboren waren, nämlich 1969, produzierte „Monty Python’s Flying Circus“ ihren Film über den komischsten Witz der Welt.

Bei dem Stück handelt es sich um eine Dokumentation über die Entdeckung des funniest joke in the world, seine zahlreichen Opfer (wer ihn hört oder liest, lacht sich tot) und seinen Einsatz als Wunderwaffe der britischen Armee, wo er, übersetzt ins Deutsche und verheerend auf die Entfernung von 50 Yard, die Gegner massenhaft niedermäht.
(Diese deutsche Übersetzung lautet übrigens: „Wenn ist das Nunstück git und Slotermeyer? Ja! Beiherhund das Oder die Flipperwaldt gersput!“)

In dem Film kommt auch eine Szene vor, in der ein SS-Offizier (John Cleese) einen britischen Kriegsgefangenen verhört. Mit den Antworten des Gefangenen unzufrieden, bellt er: „That’s not funny“. Der Gefangene kommt auf die Idee, ihm den ins Deutsche übersetzten Todeswitz zu erzählen. Cleese schreit noch einmal that’s not funny und fuchtelt mit seiner Verhörpeitsche. Eine Sekunde später kann er das Lachen nicht mehr unterdrücken, er fällt tot um, vom Witz erledigt.

In der Gegenwart, in der Identiätslinke Denkmäler stürzen, Filme verbannen – zum Beispiel die von Monty Python – und Polizisten auf den Müll befördern wollen, gibt es den John-Cleese-SS-Offizier gleich doppelt. Einmal mehr oder weniger im Original mit Peitschenknall und dem Ruf that’s not funny (beispielsweise, wenn sich Dieter Nuhr einen kleinen Scherz über Greta Thunberg erlaubt).

Und zweitens als Weiterentwicklung, die man bis vor kurzem genau so wenig kannte wie westliche Taliban beziehungsweise eine nichtbinäre taz-Kolumnistin mit echten SS-Fantasien. Die Cleese-Spiegelgestalt marschiert vorzugsweise in öffentlich-rechtlichen und anderen Tugendmedien auf und erklärt neuerdings in bestimmten ausgesuchten Fällen mit unterstützendem Peitschenknall: Das ist komisch! Beziehungsweise Satire. Ja, Beiherhund! Lustigkeitsleugner, die an bestimmten Stellen das Lachen oder das Satireverständnis verweigern, kommen jetzt genau so auf die lange und mittlerweile fast bevölkerungsumfassende Feindliste wie diejenigen, die sich über die falschen Witze amüsieren.

Wenn sich große Teile der Bevölkerung falsch verhalten, dann tritt sehr zuverlässig der Deutschlandfunk auf den Plan. Gerade erst, um Immanuel Kant als Rassisten zu brandmarken und die kulturelle Revolution zu loben, und gleich danach, um der oben erwähnten nichtbinären taz-Schreiberin Hengameh Yaghoobifarah beizuspringen, der zurzeit etwas Gegenwind ins Gesicht bläst, auch und gerade von Lachverweigerern. Yaghoobifarah machte sich am vergangenen Montag in ihrer Kolumne Gedanken, was mit den 300 000 Polizeibeamten in Deutschland nach der von ihr gewünschten Polizeiauflösung passieren sollte. Da sie ein „Fascho-Mindset“ besäßen und „strenggenommen noch nicht einmal in die Nähe von Tieren“ gelassen werden dürften, gäbe es für sie nur einen angemessenen Ort:
„Spontan fällt mir nur eine geeignete Option ein: die Mülldeponie. Nicht als Müllmenschen mit Schlüsseln zu Häusern, sondern auf der Halde, wo sie wirklich nur von Abfall umgeben sind. Unter ihresgleichen fühlen sie sich bestimmt auch selber am wohlsten.“

Nach einigen Strafanzeigen, Anzeigen beim Presserat und Abokündigungen eigener Leser fiel taz-Chefredakteurin Barbara Junge ein, dass ihre Zeitung niemals Menschen zu Müll erklären würde – aber in diesem Fall handle es sich um Satire. Es sei lustig. „Satire darf fast alles – und greift manchmal in seiner Wortwahl daneben“, schrieb Junge als Antwort auf eine entsprechende Frage des Portals Übermedien.

Lustig schreibt die nichtbinäre Jokusnudel mit Y nicht nur über Müllmenschen und Menschenmüll, sondern auch über die deutsche „Dreckskultur“ (2017), weiße Frauen („Trust no white bitch“, 2016), und wiederum über Deutsche (_„Vielleicht betrachten Almans Rex & Co. als ihresgleichen, weil sie oft selber Hunde sind“, _2019). Ein Feuerwerk von Pointen und Hintersinn auf doppeltem Bedeutungsboden, das vielleicht nicht jeder auf den ersten Blick so würdigen kann wie eine taz-Chefredakteurin, bei der sich gerade die Abonnentenkartei lichtet.

Um das Urteil der taz-Schriftleiterin über die eigene Kolumnistin zu erhärten und überhaupt zu klären, was Lustigkeit nach Kant und in der laufenden Kulturrevolution bedeutet, legte sich also der oben erwähnte Deutschlandfunk ins Zeug und lud als Experten Christian Brandes ein, so, wie der Sender fast immer Experten einlädt, die exakt die Meinung des Redakteurs mitbringen. Brandes führt die Berufsbezeichnung Komiker und den irgendwie jüdisch klingenden nom de plume Schlecky Silberstein. Diese beiden Punkte machen ihn objektiv komisch. Über seine sonstige Fallhöhe als Witzschmied gibt seine Webseite kompetent Auskunft.
Brandes jedenfalls bestätigt im Gespräch mit dem öffentlich-rechtlichen Sender sehr gern, die taz-Kolumne über Menschenmüll sei „sehr gelungen“. „Darin seien alle Mittel einer Satire genutzt worden. Problematisch seien vielmehr die Reaktionen“, fasst der Deutschlandfunk zusammen. That’s funny! Wer das nicht verstehe, gehöre, so Brandes, zu den „geistig Geringsten“.

Besonders wenig Nachsicht hat der geladene Humorsachverständige mit dem Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt*, der (nicht als Einziger) wegen der Müll-Kolumne Strafanzeige gestellt hatte. Das, so Brandes, sei eine „AfD-Methode“, mit der die Gerichte belastet würden: „Die Gerichte sind nicht dafür zuständig, dass man den Leuten erklärt, wie ein Text zu verstehen ist.“

Doch, Gerichte sind unter anderem auch dafür zuständig; beispielsweise erklärte ein Gericht vor einiger Zeit der taz, dass der niedergeschriebene Wunsch ihres damaligen Autors Denis Yücel, Thilo Sarrazin möge an seinem nächsten Schlaganfall sterben, nach Junge-Yaghoobifarah-Brandes-Maßstäben vielleicht subjektiv lustig war, nach BGB-Maßstäben aber eine Beleidigung, für die das Blatt Sarrazin objektiv 20 000 Euro zu überweisen hatte.

Möglicherweise, meinte Brandes im Gespräch mit dem Deutschlandfunkredakteur, sei es ja so, dass Wendt den vielbödigen taz-Text „absichtlich falsch versteht – also sich absichtlich blöd stellt. Das ist bösartig, weil er diesen Text für seine eigene PR missbraucht.“
Irgendetwas für eigene PR missbrauchen – das fiele Christian Brandes nie ein. Brandes gehört zu dem „Bohemian Browser Ballett“, das für den öffentlich-rechtlichen ARD-Ableger Funk Filme produziert, beispielsweise ein Video, in dem er, Brandes-Silberstein, zu Beginn der Corona-Epidemie das Virus als „schönen und sinnvollen Reflex der Natur“ lobte. Denn „es rafft die Alten dahin, aber die Jungen überstehen diese Infektion nahezu mühelos. Das ist nur gerecht, hat doch die Generation 65+ diesen Planeten in den letzten fünfzig Jahren voll gegen die Wand gefahren“.

Brandes wünschte sich in dem Video reichlich Tote weltweit: „Mit weniger Menschen gibt es weniger Ressourcenknappheit und damit weniger Hunger, weniger Krieg und weniger Fluchtursache.“
Von ihm gibt es auch andere Videos, etwa von einem Vortrag, den er auf einer Medienkonferenz an der Hochschule Mittweida zum Thema „Woher kommt der Hass?“ hielt. Hass, erklärte er ziemlich zutreffend, sei ein starker Affekt, er aktiviere das Gehirn und sorge beispielsweise bei sozialen Medien für mehr Interaktionen als sanfte Themen. Er triggert also ein bestimmtes Verhalten.

Brandes beherrscht Theorie und Praxis. Er kann über das Reiz-Reaktionsschema von Hass referieren, rundfunkgebührenfinanziert vielen Menschen den Virustod wünschen, das für lustig erklären, ein so genanntes reverse trolling praktizieren und damit seine Bekanntheit steigern. Und er verleiht, ebenfalls im öffentlich-rechtlichen Funk, einer ganz ähnlich versierten Hasstriggerin das Prädikat ’Satire’ und ’sehr gelungen’.
Der Mann mit dem erfundenen Namen Silberstein kommt also ganz schön herum, vor allem im Umfeld von gebühren- und steuerfinanzierten Institutionen. Die oben verlinkte Webseite von Brandes macht nicht den Eindruck, als könnte er davon seinen Lebensunterhalt bestreiten (was mit Textseiten, dieser hier beispielsweise, ja durchaus möglich ist).

Wie die personellen Verflechtungen zwischen Brandes, seinem Deutschlandfunk-Gesprächspartner, der taz und der Nichtbinären im Einzelnen aussehen – mit Weiterungen zu anderen Staatskohlegruben – beschreibt Don Alphonso sehr unterhaltsam hier.

Leser werfen mir ab und zu vor, ich würde Leuten wie der Nichtbinären taz-Person, Junge, Brandes und anderen zu viel Aufmerksamkeit gönnen. Mein Interesse gilt aber nicht den Figuren an sich. Aber als Exponenten eines Milieus kann man sie gar nicht hoch genug überschätzen. Meine Texte fassen sie ein wie rundum gegossenes Plexiglas. Das Verfahren objektiviert sie.
Ihrem Hass wohnt auch etwas Objektives inne. Die kürzlich im Deutschlandfunk und anderswo gelobte kulturelle Revolution ist eine Bewegung, die abräumt.

Beispielsweise „Falwty Towers“ von Monty Pythons. Oder die Serie „Little Britain“, eine komische, von sehr talentierten Leuten hergestellte Fernsehproduktion aus der alten Zeit, die den Correctnessanspüchen der heutigen europäischen Kulturrevolutionäre nicht genügt, weshalb sie aus dem Archiv beziehungsweise auf den Müll muss, wo früher oder später alles Wertvolle landet. Insofern ist es praktisch, dass auch die Polizei dorthin kommen soll.
Die Verbannung von Monty Python-Filmen aus dem TV-Archiv scheint zusätzlich noch ein Racheakt dafür zu sein, dass John Cleese seit Jahren zu den einflussreichsten Prominenten gehört, die sich gegen die Political Correctness wenden. Die Tugend- und Anklagebewegung nennt er ein „Orwellian nightmare“; Witz und PC, so Cleese, schließen einander kategorisch aus: „es gibt keinen inklusiven Humor“. Setze sich die Korrektness durch, dann werde der Humor höchstens in Nischen überleben. Zum Wesen von Tugendpredigern, die mittlerweile nicht nur predigen, sondern abreißen, zitiert er den diagnostischen Satz eines befreundeten Psychiaters:

„If people can’t control their own emotions, then they have to start trying to control other peoples behaviour.“
(Wenn Leute ihre Gefühle nicht kontrollieren können, dann versuchen sie, das Verhalten anderer Leute zu kontrollieren.)

Das ist ein Satz von der Sorte, die bei den Betreffenden zu Fußaufstampfen und Zerreißungsanfällen führt: ‘Das hat dir der alte weiße Mann gesagt! Das hat dir der alte weiße Mann gesagt!’
Im Telegraph fasste Julie Burchill am 18. Juni die Lage nicht nur für ihre und Cleeses Heimat zusammen: „Bringen wir die Eitelkeit der Fegefeuer zu ihrem logischen Schluss: verbannt die Kultur!
Erst Little Britain, dann Fawlty Towers; warum verbannt die Generation Bettnässer nicht auch David Bowie, John Lennon und Dickens, wenn sie einmal dabei ist?“

Die Frage (das hat eine weiße Frau gefragt, das hat eine weiße Frau gefragt!) trifft den Kern der Angelegenheit. Redakteure öffentlich-rechtlicher Sender können noch so oft ihre persönlichen und ideologischen Buddies reihum einladen, progressive Politiker können noch so viel Steuergeld herankarren, die Milieumitglieder können sich wechselseitig noch so viele Preise umhängen, die Twitterjakobiner so viel Standgerichte abhalten, dass sie zu nichts anderem mehr kommen – aber nichts hilft ihnen gegen den ästhetischen Alpdruck der Vergangenheit, ja sogar der Gegenwart, solange der Vergleich überhaupt möglich ist. Jeder kann das Hurra-jetzt-sterben-die Alten-Video von Christian Brandes aka Silberstein bei ARD-Funk mit den Filmen von Monty Python vergleichen, Jan Böhmermann mit Harald Schmidt oder David Lettermann, die heutige taz mit der taz der achtziger Jahre und Robert Habecks Kinderbücher mit denen von A. A. Milne.

Der Leser mag einwenden, die letzte Paarung wäre unfair. All die anderen sind es aber auch. Was Yaghoobifarah angeht, sie muss schon, worauf Roger Letsch in seinem Text auf Unbesorgt hinweist, eine Konkurrentin aus der Gegenwart attackieren, nämlich Lisa Eckhart, in jeder Hinsicht ihr Gegenpol: „Wer nichts zu sagen hat, aber Leute zum Zuhören braucht“, meint die taz-Autorin über Eckhart, „erklärt sich selbst zur Gegner_in der Political Correctness.“ Das allein ist nur eine notwenige, aber keine hinreichende Bedingung und macht folglich noch niemanden lustig. Wem wie Yaghoobifarah noch nicht einmal sein Unterlegenheitsgefühl ein bisschen Witz aus den Poren treibt, für den besteht keinerlei Hoffnung.

Auch für Margarete Stokowski nicht, die versucht hatte, in einem Tweet den Müll-Text der taz-Autorin noch nicht einmal für witzig zu erklären – immerhin – , sondern zu einem unverstandenen Lob für Polizisten und Müllmänner.

Damit unterkellert die Spiegel-Kolumnistin selbst ihre üblichen Verhältnisse noch ein bisschen. Und schon auf ihrer üblichen Ebene verhält sie sich zum Rest-Spiegel wie der heutige Spiegel zum ganz alten, wie Saskia Esken zuWilly Brandt und Heiko Maas zu Gustav Stresemann. Kurzum, das, was schon durch seine schlichte Existenz als Vergleichsmaßstab für das Milieu dient, in dem alle einander stützen müssen, um überhaupt stehen zu können, ist so niederschmetternd, dass die Guten und Gerechten durch Verbannen, Verbieten, Verleumden und Indexieren überhaupt erst eine Chance bekommen. Es genügt nicht zu behaupten, man sei selbst lustig, und die ideologische Busenfreundin sei das auch. Die Lustigen müssen verschwinden. Der Witz, der tödlichste der Welt der gute oder der mittelprächtige, setzt sich von allein durch.

Um eine binäre Mischung aus Mario Barth und Julius Streicher den Leuten als progressiv-inklusive Tucholsky-Erbin aufzuschwatzen, braucht es dagegen Konkurrenzausschluss, unendlich viel Herumgehampel und Gebührengeld – und am Ende klappt es wahrscheinlich doch nur wieder auf dem eigenen kleinen Hegemoniefeld und nirgends sonst. Es gehört schon zu den schwersten Erziehungsübungen überhaupt, jemandem das Lachen über eine bestimmte Sache auszutreiben. Aber die Anordnung oder zumindest der dringende Rat, etwas lustig zu finden – das wirkte noch nicht einmal im Ostblock. Dass es dreißig Jahre nach dessen Finale trotzdem versucht wird: That’s funny.

Vergleich macht arm. Jedenfalls den, der darin schlecht wegkommt. Es ist ein bisschen wie in Ulbrichts und Honeckers Sozialismus: Erst musste 1961 durch die Mauer der Vergleichsblick nach Westberlin verstellt werden, dann wurden 1972 die übriggebliebenen Privatunternehmen verstaatlicht, weil sie trotz aller Widrigkeiten immer noch besser liefen als die VEB. Am Ende reichten auch diese Vergleichsverbote nicht.

Menschen vergleichen von Natur aus gern. Bei freier Wahl nehmen fast alle das Bessere. Der Vergleich zwischen Brandes-Silberstein und Monty Python, Böhmermann und Lettermann, der taz-Borderlineschreiberin und Tucholsky geht unweigerlich so aus wie zwischen einem Trabant und einem Flügeltür-Mercedes. Man braucht noch nicht einmal etwas von Autos zu verstehen, um sich zu entscheiden.

  • mit dem Autor nicht verwandt

Dieser Text erscheint auch auf Tichys Einblick.

29 Kommentare
  • Beobachter
    20. Juni, 2020

    Wie immer fein beobachtet und gekonnt in Text gefasst, Herr Wendt.

    Ein Detail am Rande ist mir aufgefallen, das freilich vortrefflich ins Bild passt: Wenn die Oberredakteuse der taz schreibt, „Satire darf fast alles – und greift manchmal in seiner (!) Wortwahl daneben“, dann zeigt das auch, wie wenig sie ihr Handwerkszeug, den möglichst fehlerfreien Umgang mit der deutschen Sprache, beherrscht. Dass sie ausgerechnet ein grammatikalisch weibliches Wort vermännlicht, finde ich amüsant.

    Doch ist das wohl auch einer der Witze, über die zu lachen die politische Korrektheit verbietet.

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  • Thomas Götze
    20. Juni, 2020

    Aus welchem Schoß kriecht das – wie es scheint unendlich und unaufhaltsam – eigentlich hervor?

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    • Albert Schultheis
      21. Juni, 2020

      Aus dem Schoß der ewig deutschen Blockwarte – sorry, in dem Fall der ewig deutschen Blockwart:innen. Ja wir sind ein Land der profimäßigen Blockwart:innen, denn sie verkörpern eine deutsche Primärtugend, die bisher durch keine Regierungsform, sei sie nationalsozialistisch oder sozialistisch, durch keine Verfassung, sei sie die der Deutschen Demokratischen Republik oder durch das Grundgesetz abgemildert, kanalisiert oder sublimiert werden konnte. Und diese Primärtugend des deutschen Herren-, Damen- und Fräuleinmenschen duldet nun mal keinen Witz, kein herzhaftes, ausgelassenes Lachen, schon gar nicht über sich selbst. Allenfalls Satire – oder was man im Nachhinein dazu erklärt, selbst wenn es immer nur so klingt, wie die Sprache des deutschen Star-Juristen Roland Freisler.

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  • Jan
    20. Juni, 2020

    Eine wunderbare und komische Abrechnung mit den neojakobinischen Humorfeinden. Mir fiel ein Kraus-Zitat ein: «Nenne ich einen, so geschieht es nur, weil sein Name die plastische Wirkung der Satire erhöht». Nebenbei, Herr Wendt: Wie, würden Sie sagen, verhält sich Übermedien derzeit zu Kraus?

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  • Melanie McBride
    20. Juni, 2020

    Weltbester Artikel zu dem Thema, vielen Dank Herr Wendt !

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  • Emmanuel Precht
    20. Juni, 2020

    Ißt HängaMäh dat Mähtu dann tourt ned wäh… Hinter den 3 Punkten verbirgt sich das Ende der tödlichen Satire. Wohlan…

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  • Dipl.-Vw. Manfred Schneider
    20. Juni, 2020

    Eigentlich verbietet sich, näher auf die Unverschämtheiten dieses adipösen TAZ-Spatzenhirns näher einzugehen! Allerdings ist der abwiegelnde Hinweis auf Tucholskys legendären Satire-Spruch einfach unerträglich. Damit betreibt das (eigentlich) schon bereits mausetote Blatt unverhohlen intellektuelle «Leichenschändung»! Einfach widerlich! Und eins noch: Für die üblichen Verdächtigen dieses Formats – häufig auch gerne von den Öffis alimentiert – wird es über kurz oder lang ein wenig erfreuliches Erwachen geben! Schließlich: Meine Spenden der letzten Jahre haben sich schon allein durch diesen Beitrag mehr als gelohnt!

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  • Lichtenberg
    20. Juni, 2020

    «ban all culture» – klingt nach Pol Pot.

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  • Freundliches Gesicht
    20. Juni, 2020

    Life of Brian kommt wohl als naechstes auf den Index, weil sie sich in der «Loretta»-Szene ueber Gender lustig machen – – der Film ist von 1979 (!!) – und antizipiert in der Szene quasi 1:1 den heutigen Groupthink! Es ist wirklich kaum zu fassen!!
    Witze, die nicht witzig sind, Satire, die keine ist, «Politik» gegen das eigene Volk, Steuergeld von 50-100 Mrd Euro pro Jahr werden fuer diverse Umsiedelungsaktionen verpulvert & alle stehen rum und gucken dumm — dieser neue Groupthink, diese Kultur-Revolution ist so extrem wirkmaechtig, dass so viel Geschmacklosigkeit, so exorbitante Kosten dafuer in Kauf genommen werden. Dafuer. Wofuer?
    BML. Gender. Migration-Mania. Zensur. Moral- und Kesseltreiben. 3rd-Worldism. Islamophilie. Defund the police. Blockupy. Es ist alles eins, es ist alles irgendwie Teil dieser internationalen Bewegung, die seit einigen Jahren mehr und mehr wie ein Virus in den Gehirnen der Lebenden wuetet.
    Sicher, Qualitaet wird sich irgendwann wieder durchsetzen – kann aber auch mal 800 Jahre dauern, wie vom Ende Roms zur Renaissance. So – don’t be holding yr breath & always look on the bright side…

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  • Joseph
    20. Juni, 2020

    Und ich dachte schon, ich wäre der Einzige der zu blöde ist, in Yaghoobifarah’s Erguss die Stelle zum Lachen zu finden.

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  • Stefan Michael
    21. Juni, 2020

    Scherz beiseite: Über den Zustand des nicht-binären Oberstübchens sowie der „Kinder-FAZ“-Redaktion (Hermann L. Gremliza, RIP) könnten Psychoanalytiker bestimmt Erhellendes sagen, wenn sich denn unter ihnen jemand fände, der keine Angst vor seinem politisch-korrekten, auf „queer“ getrimmten Berufsverband hat.

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    • Rudi
      22. Juni, 2020

      Hendrik Broder nannte die TAZ «Kinderstürmer». Er war zwar früher sogar darbei, störte sich dann aber an der Behandlung des Themas Israel.

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  • Materonow
    21. Juni, 2020

    Die linksgrünen Kulturrevoluzzer, zwangsbeitragsmäßig gesponsort, sitzen anscheinend fest im Sattel und dürfen sich alles erlauben.
    Wenn der Serman, den sie beständig absondern, dann mal Wellen schlägt, wie bei der seltsamen Dame Jakobifarah, wird flugs die Satire bemüht. Diese furztrockennen linksgrünen «Journalisten» ist nichts so unverständlich wie ein guter Witz, den sie nicht selbst gerissen haben.

    Übrigens ist den bemühten «geistig Geringsten» laut Bibel das Himmelreich näher als den geistig Hochtrabenden von taz und Deutschlandfunk.

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  • Nikedew
    21. Juni, 2020

    Ich bewundere immer wieder Ihre Contenance, Herr Wendt. Eigentlich ist das alles so niederschmetternd und traurig. Aber Sie lassen Ihren feinen satirischen Ton nicht ins Laute, Schrille, Eifernde abgleiten. Danke.

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  • Paul Patzig
    21. Juni, 2020

    «Wenn sich große Teile der Bevölkerung falsch verhalten, dann tritt sehr zuverlässig der Deutschlandfunk auf den Plan.»
    Das nenne ich mal eine feinsinnige Formulierung. Ich selber bin da etwas grobschlächtiger:
    Deutschlandverräterfunk,
    Propagandafunk,
    Linksfunk,
    Staatsfunk,
    Grünfunk,
    Erziehungsfunk,
    Belehrungsfunk,
    Blindfunk etc.
    Naja… der DLF ist nicht gerade mein Lieblingsfunk.
    Das war mal anders.

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  • Helmut Weber
    21. Juni, 2020

    Warum hört und liest man in Deutschland nichts von dem Virus mit dem Namen Blödheit? Vermutlich deswegen, weil er sich als Wirt nur links-grüne Journalisten sucht, deren Oberstübchen leer ist. Dort kann er sich häuslich einnisten und wird täglich mit neuer Nahrung versorgt.

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  • Gastino
    21. Juni, 2020

    Was Sie hier beschreiben, ist eine Generation von Autoren, deren Artikel in der Regel maximal Schüleraufsatz-Niveau bieten, die aber bei aller Provokation und Einfalt auf irgendeine seltsame Weise trotzdem immer wieder ihre Texte platzieren dürfen.
    Meine Theorie dazu: Sie produzieren viele Klicks für die Werbekunden. Als ich noch Spiegel Online konsumiert habe, waren die Stokowski-Artikel Pflichtlektüre für mich. Nicht wegen der Artikel, denn die ließen sich für mich immer nur durch oben genanntes Niveau charakterisieren. Es war wegen der (vielen) Kommentare. Die waren meist um Größenordnungen geistreicher als das, was Stokowski abgesondert hatte, aber man musste Stokowskis Text vorher lesen, um die Kommentare zu verstehen. Im Prinzip war das intellektuell ein sehr ungleicher Kampf von Autorin gegen Leser, der immer ziemlich schlecht für die Autorin lief, aber irgendwann nach und nach durch die Zensur der Kommentare unterbunden wurde.

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  • Klaus Niemann
    22. Juni, 2020

    Das einzig witzige an Deutschland ist seine konsequente Humorlosigkeit.
    Nach der jüngsten Ereigniskette ist unter der Woche mit zahlreichen Talkshows unter dem Generalthema «Was darf Satire?» zu rechnen und dann werden die Altmaiers und Hofreiters dieser Republik knallhart aushandeln, ab welcher Grenze Lachen einfach nur noch menschenverachtend ist.
    Endlich mal was anderes als Klima, Flüchtlinge oder Strukturrassismus und fast schon ein Grund, mal wieder in den Staatsfunk hineinzuzuschauen.

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  • irgendwer
    22. Juni, 2020

    «AllCopsAreB…erufsunfähig» – das ist doch ein Brüller! Was war denn daran nicht witzig..? Dieses eloquente Spiel mit dem Slogan «ACAB»… Es ist ja nicht so, dass die taz-Person gefordert hätte, jemanden in der finsersten «Pampa» zu «entsorgen». DANN hätten sich alle Schmutzkübel der Welt zurecht über sie ergossen. Aber so… Es ist doch sogar der Versuch einer vermittelnden Annäherung an den Enemy Mine deutlich zu erkennen, weg von «Haut die Bullen..» oder „Die nächste Bullenwache ist nur einen Steinwurf entfernt“. Doch Undank ist der Welten Lohn, nun muss sich die taz-Person schon wieder rechtfertigen, dass… nein… indem sie ihr Demo-Schild mit der Chiffre «1-3-1-20» («AllCopsAreTargets» statt «1-3-1-2») noch immer am Fahrradkörbchen spazieren fährt – mangels Solidarität fahren muss! Die Ärmste! Und nieMANNd hat Mitleid mit ihr – nur mit den «Targets»… So typisch.

    Bei der neuen deutschen Spaßkultur fällt mir, ich weiß nicht warum, immer wieder ein Dokuschnipsel über das NS-Fernsehprogramm ein. Dort ging es auch um politisch nicht korrekte Witze – und der Sprecher, gegen den Karl Eduard von Schnitzler wie ein gemütlicher älterer Herr wirkte, mahnte zur Vorsicht: Es hätten sich schon Leute TOTgelacht!

    PS: A propos «taz-Person»: Auf der Suche, ob der Begriff «Person» nicht patriarchal unwertig sei, hatte ich vor Zeiten schon einmal das Englische Wiktionary aufgesucht (das deutsche hat es nicht so mit der umfassenden Etymologie). Zu meiner Überraschung ist «Person» tatsächlich neutral, das lat. «persona» verdrängte sogar das altenglische «wiht» (“wight, person, creature, being, whit, thing, something, anything” – wie passend und modern!). Zu Deutsch «Wicht»: kann das nicht als Synonym verwendet werden?

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  • Gerhard Sauer
    22. Juni, 2020

    Elke und Frank Walter räkeln sich auf Liegestühlen in ihrem Garten. Die Sonne scheint heiß auf sie herunter, sie fühlen sich wie im Paradies unter Palmen. Die meiste Zeit genießen sie die Sonne und ihre Zweisamkeit schweigend. Frank Walker schaut in einen Comic und Elke liest in einer Frauenzeitschrift über die Unterdrückung der Frau in der deutschen Machogesellschaft. Sie ist wieder einmal entsetzt, wie wenig Frauen gelten und wie sie benachteiligt werden. Entrüstet wendet sie sich an Frank Walter: „Hast Du das gelesen, wie über die Frau hergefallen wird, die in der taz einen Artikel über die Polizei geschrieben und gefordert hat, alle Polizisten auf einer Müllkippe zu entsorgen? Das ist doch eine bodenlose Gemeinheit gegenüber der unschuldigen Frau.“ „Da hast Du ganz recht, liebe Elke. Aber es ist noch mehr: Ein Ausdruck des in allen Ecken grassierenden Rassismus. Die Autorin wird nicht nur wegen ihres Frauseins angegriffen, sondern auch weil sie eine Migrantin mit iranischen Wurzeln ist. Ich mußte hellauf lachen, als ich den Artikel las. Das ist doch ein Bild für Götter, wie die Polizisten mit ihren frisch gewaschenen blauen Uniformen im Müll herumkramen und ihnen Ratten über die Schuhe laufen. Dieser Kontrast zwischen den leuchtenden Uniformen und den verschimmelten Konservendosen zwingt einen förmlich zum Schmunzeln. Unsere Landsleute lachen nicht nur deswegen nicht, weil der Text von einer Frau, sondern zudem von einer Nichtbiodeutschen geschrieben wurde. Die rassistischen Vorurteile gegenüber Iranern verhärten ihre Gesichter und ihre Empfindungen für Satire höchsten Formats.“ „Meinst Du, Frank Walter, daß Iraner den Artikel als Satire verstehen würden?“ fragt Elke. „Da bin ich mir sicher, die Iraner haben ein viel feineres Verständnis für Humor als die Deutschen. Im Iran ist es üblich, Polizisten in Müllhalden zu treiben, wenn sie das öffentliche Leben stören. Dafür sorgen schon die revolutionären Garden, die die Durchsetzung des Islams überwachen. Denen darf kein Polizist in die Quere kommen.“ „Dürfen im Iran auch Frauen Witze machen, z. B. über die Mullahs?“ will Elke wissen. „Aber selbstverständlich, Elke. Die Frau ist im Iran dem Mann gleichgestellt, wie der Koran es fordert. Besonders gern reißen sie Witze über die männliche Impotenz. Da lacht das ganze Volk, denn für große und kleine menschliche Schwächen haben die Iraner Verständnis. Iran ist ein Land des Lachens und der Freude, dagegen ist die Heiterkeit bei unserem Karneval ein Trauerspiel.“ „Was können wir machen, daß auch bei uns der Frohsinn wie im Iran einkehrt?“ „Das geht nur durch eine Intensivierung des antirassistischen Kampfs. Wir sind in der glücklichen Position, in diesem Kampf viele entschlossene Mitstreiter zu haben. Gerade gestern erst haben sie eine Probe ihrer Bereitschaft, den Rassismus in die Schranken zu weisen, in Stuttgart abgegeben. Die ANTIFA und die jungen Männer, die Merkel zur antirassistischen Veredlung unserer Bevölkerung ins Land gerufen hat, werden den Kampf gegen die deutschen Rassisten zu einem siegreichen Ende führen. Dann wird man auch hierzulande über den taz-Artikel amüsant auflachen.“

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  • Jochen Schmidt
    22. Juni, 2020

    Irgendwie habe ich den Gedankengang dieses Artikels nicht so ganz verstanden. Ganz oben schreibt Herr Wendt:

    «Es hat Gründe, warum Kulturrevolutionäre die Vergangenheit abräumen: sie können im Vergleich mit früher nur verlieren.»

    Aber die Beispiele, die im folgenden von Herrn Wendt besprochen werden, passen nicht gut zu dieser Aussage. Ja, Kant ist mehrfach als Rassist kritisiert worden – aber doch nicht, weil die heutigen Philosophen – oder anderen Intellektuellen – gegen Kant nicht anstinken können.

    Ich meine nicht: Das war nicht ihre offizielle Begründung – ich meine vielmehr: Es wäre völlig abwegig, die heutigen Philosophen oder Intellektuellen mit Kant zu vergleichen und entsprechend zu bewerten. Darum: es bringt für die heutigen Philosophen oder Intellektuellen keinen Mehrwert, wenn sie den Kant abräumen oder verklappen – sie stehen dadurch nicht besser da. Darum scheidet dieses Motiv für mich aus.

    Und etwas ähnliches gilt für diesen Schlecky: Christian Brandes aka Silberstein muss sich nicht gegen die Konkurrenz von Monty Python wehren. Wenn er – oder die BBC und das öffentlich rechtliche Fernsehen in Deutschland – Monty Python aus dem Archiv verbannen, dann liegt das nicht daran, dass sie diesen Vergleich scheuen würden. Dieser Vergleich wird nur von ganz wenigen Leuten vorgenommen (z. B. von einigen nostalgischen Redakteuren) – doch für das Geschäftsmodell von Schlecky ist diese Minderheit völlig unbedeutend.

    Ich vermute, es hat drei prosaische Gründe, «warum Kulturrevolutionäre die Vergangenheit abräumen» wollen:
    – es steigert ihren Marktwert auf dem heutigen Moral-Markt: einem Unterhaltungs-Markt («Unterhaltung» im weitesten Sinne), auf dem Dienstleistungen durch Moralisieren mehr nachgefragt gemacht werden können
    – es ist ein Druckmittel gegenüber «Gatekeepern», also Leuten, die darüber bestimmten, was im Fernsehen gesendet wird, was in der Zeitung gedruckt wird, was vom Verlag neu herausgebracht wird, usw.
    – es ist ein Beanspruchen, Erkämpfen, Zementieren von Deutungsmacht und Deutungshoheit gegenüber dem ehemals etablierten Kanon, zu dem eben auch die Monty Python-Filme oder Woody Allen oder eben auch die Maximen eines M. Gandhi gehören.

    Ernste Konkurrenz haben diese Kulturrevolutionäre nur in der Gegenwart – ihr Kampf gegen die Vergangenheit ist bloß ein Mittel zum oben genannten Zweck.

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  • Hans Krüger
    22. Juni, 2020

    Danke Herr Wendt für diesen wieder großartigen Artikel, an dem ich mich abgearbeitet habe als alter grauer Mann. Die Lektüre des TAZ-Artikels von der Frau mit dem unaussprechlichen Namen hat mich schaudern lassen, dass sowas veröffentlicht würde von diesem Käseblatt.

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  • Jürg Rückert
    22. Juni, 2020

    «Yaghoobifarah (oder so eine) sollte nach Anatolien entsorgt werden!» Wie fänden Sie diesen Witz? War da mal was wie schreiende Empörung?
    Morgen darf man sich die AfD-Fraktion im Bundestag als in Aschenbechern zu Entsorgende vorstellen und vielleicht übermorgen … Huhu, ein neuer Witz!
    Die einen dürfen alles, die anderen müssen alles.

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  • pantau
    23. Juni, 2020

    Danisch hat die Masche mit der Satire bei diesen Leuten schön entlarvt, es wären Testballons: wenn sie doch Gegenwind produzieren, erklärt man die Sache zur Satire und den, der sich drüber aufregt, zum Trottel, der den Witz nicht verstanden hat. So dumm diese Leute sind, so raffiniert und effizient fahren sie alles an die Wand, was wir so an Zivilisation aufgebaut haben. Was so fassungslos macht, ist nicht ihre Dummheit oder ihre bösartige Rabulistik, sondern die Macht, die sie haben. Man möchte sie so gerne ignorieren…ich habe für diese Leute nur noch kalten, abgeklärten Hass übrig. Und ich hasse nicht gerne. Mich macht der hohe Grad der Widerwärtigkeit nur noch fassungslos.

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  • Jochen Schmidt
    23. Juni, 2020

    Passend zum obigen Artikel – jetzt sind auch die Filme von Otto auf der Abschussliste gelandet. Siehe etwa:

    https://www.tip-berlin.de/otto-der-film-und-der-rassismus-eine-revision-ist-notwendig/

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  • Werner Bläser
    23. Juni, 2020

    In Umberto Ecos «Name der Rose» erklärt der dogmatische Eiferer Jorge de Burgos, warum er das Buch von Aristoteles über das Lachen unbenutzbar gemacht hat (Zitat aus der engl. Fassung auf 0pen Library, S. 576f.):
    «… laughter is weakness, corruption, foolishness of our flesh; … this diurnal pollution that releases humors [Temperamente, Gefühle, «Säfte»] and distracts from other desires and ambitions… here – now Jorge struck the table with his finger, near the book… [laughter] becomes the object of philosophy, and of perfidious theology… Laughter frees the villain from fear of the Devil… this book could teach that freeing oneself from the fear of the devil is wisdom. When he laughs, as the wine gurgles down his throat, the villain feels he is master, because he has overturned his position with respect to his lord…» –
    Es geht um Herrschaft – letztlich. Lachen befreit, und Befreiung ist nicht erwünscht von den neuen Herren. Die neue Religion – Klimaverehrung, Antirassismus, Antifaschismus, mit dem neuen Teufel des ‘alten weissen Mannes’ – soll ja etabliert werden. Zweifel, Respektlosigkeit, Lachen sind da nicht erlaubt. Nur über den Teufel darf gelacht werden, nicht über die neuen goldenen Kälber.

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  • Rainer Leser
    23. Juni, 2020

    Im Film «Fahrstuhl zum Schafott» (von Louis Malle, 1958 – gestern auf arte) spielte ein Mercedes 300 SL eine nicht unwesentliche Nebenrolle (für Oldtimer-Liebhaber vermutlich sogar die Hauptrolle). Und nun dieses Foto… Zufälle gibt’s …
    Tja… «Fahrstuhl zum Schafott», das passt doch gut zum aktuellen Zustand Deutschlands.
    Im übrigen möchte ich mich allen lobenden Kommentaren vollinhaltlich anschließen.

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  • Jürgen Frohwein
    25. Juni, 2020

    Das Lachen und Monthy Python – vieles heute kommt mir so vor wie bei «Schwanzus Longus», wer sich nicht erwartungsgemäß verhält kommt ad bestiam in die Arena.

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Original: Links, wo kein Scherz trägt

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