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Politik, Gesellschaft & Übergänge

Zeller der Woche

Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2018/09-zeller-der-woche-34.


Von Bernd Zeller / / spreu-weizen / 3 min Lesezeit

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2 Kommentare
  • Karla Anders
    4. September, 2018

    Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich die wohl magische Formel «auf Augenhöhe» bei diversen Vorträgen und Schulungen zu hören bekommen (!) habe. Scheint da nicht eigentlich auch Paternalismus hervor? Ein Versuch: «Augenhöhe» durch den «ngram-Viewer» jagen. Meine Interpretation der Daten mag wenig fachmännisch sein… aber es ist nicht das erste Mal, dass ich so auf Begriffe stoße, die schon vor etwa 70 Jahren Konjunktur hatten.

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  • Sonnenblume
    4. September, 2018

    Nach meinem Demokratieverständnis (also die Herrschaft geht vom Volke und nur vom Volke aus, wie in der Schweiz) gäbe es von mündigen und mitbestimmenden Bürgern, regelmäßig angesetzte Sprechstunden. Zu diesen Pflichttreffen, zu denen sich die vom Souverän gewählten Politiker aller Parteien regelmäßig einzufinden haben, wird regelmäßig Bilanz gezogen. In dieser lebhaft/kritischen Fragestunde/Sprechstunde, sollten/müssen dann die gewählten politischen Vertreter lückenlos über ihre erledigte oder nicht erledigte Arbeit/Wahlversprechen nachprüfbar Rede und Antwort vor dem Souverän stehen. Sie müssten Lösungsvorschläge entgegennehmen/machen, Fristen für die Umsetzung der noch anstehenden Arbeit festlegen/machen, Mahnungen und Abmahnungen bei Minderleistung/Nichterfüllung entgegennehmen/ernst nehmen, eine genau Zielvereinbarung mit dem Bürger eingehen und vieles andere mehr. Davon aber sind wir in Deutschland Lichtjahre entfernt.
    Stattdessen wird das deutsche Volk schon viel zu lange von einer drögen, belehrenden, uneinsichtigen und nun auch offen denunzierend/verlogenen Parteien-Demokratur/Altparteienkartell beherrscht. (Entschuldigung, mir kommen gerade die Tränen, wenn ich so etwas hier, an dieser Stelle, schreiben muss, aber es ist nun mal die Wahrheit).Wir leben immer noch ohne eine vom Volke selbst gewählte echte Verfassung, so wie es im Grundgesetz im Falle einer Wiedervereinigung ausdrücklich in Artikel 146 des GG (Geltung und Geltungsdauer des GG) festgeschrieben wurde. Zu gut deutsch, wir haben bedauerlicherweise bisher weder eine echte Verfassung (das Grundgesetz ist keine echte Verfassung, sonst würde auch nur Verfassung drauf stehen und nicht Grundgesetz), noch eine echte Volksherrschaft (Demokratie wie in der Schweiz) in diesem unseren Lande. Doch was haben wir dann, an Stelle von fehlender echter Demokratie und fehlender echter Verfassung? Ich weiß es leider nicht genau, aber ich will es nicht mehr länger dulden und ertragen, nicht mehr in dieser Form, nicht mehr in diesen schweren Zeiten.
    Was der Sachsen-CDU-Mann, Herr Kretschmer, im Namen und im Auftrag von Frau Merkel (aber eben nicht im Namen des deutschen Volkes) seit dem politisch-medialen Skandal durch einen feigen Mord in Chemnitz ebenda großspurig veranstaltete, ist leider alles andere, als ein ernsthafter demokratischer Dialog mit dem mündigen Wähler/Bürger auf Augenhöhe. Das ist, bei genauer Betrachtung, leider nur eine Simulation von Demokratie und Mitsprache, nur eine schäbige Theaterdemokratie. Wie lange noch, soll das so und in dieser Form weitergehen? Wie lange noch, wollen wir mündige Bürger diesem Trauerspiel noch tatenlos beiwohnen? Ich könnte nur noch weinen, wenn ich sehe und tagtäglich erlebe, was hier alles aus dem Ruder läuft, auf Deutschlands Straßen und im Parlament.
    Wir haben ein Problem, Berlin! Wir haben ein Problem mit Berlin! Wenn ihr Altparteien nur noch Lügen könnt und Tatsachen verdrehen könnt, um euch irgendwie an der schwindenden Macht zu halten, ist es höchste Zeit für euch zu gehen, bevor ihr gegangen werdet, wie die politischen Halunken der «Deutschen Demokratischen Republik» im Jahre 1989. (Übrigens auch so eine Theaterdemokratie, wenn auch unter anderen Voraussetzungen).

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Original: Zeller der Woche

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