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Politik, Gesellschaft & Übergänge

Wochenrückblick: Arbeitslose Torwächter

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Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 15 min Lesezeit

Eines der wichtigsten Wochenereignisse bestand darin, dass die „Petition 2018“ trotz passiven Widerstands durch den müden Bundestagsserver das nötige Quorum von 50 000 Unterschriften schon einmal elektronisch erreichte (die Unterschriften per Brief sind noch ungezählt). Damit gibt es einen weiteren bescheidenen Beleg für den Strukturwandel der Öffentlichkeit, der von Jürgen Habermas seinerzeit – also 1962 – so natürlich nicht vorausgeahnt wurde und selbstredend nie so gemeint war.

Dieser Strukturwandel des digitalen Zeitalters erlaubt es nämlich jedem selbsternannten Hinz & Kunz, mit einem minimalen finanziellen und technischen Aufwand, ein eigenes Medium zu gründen wie die Acta Diurna, Tichys Einblick und Publico, und damit Hunderttausende zu erreichen, es erlaubt die Verbreitung erst eines Aufrufs und dann einer Petition in Nullkommanichts und vor allem, ohne die früheren Torwächter der Öffentlichkeit auch nur in cc setzen zu müssen. Ein Torwächter, diese Erfahrung mussten schon am 9. November 1989 viele Schicksalsgenossen machen, zieht seine Macht und Herrlichkeit nun mal daraus, dass jenseits seiner Torpfosten eine Sperranlage dräut. In dem Moment, in dem jeder einfach hinüberklettern respektive durchmarschieren kann beziehungsweise schon große Stücke aus dem Beton bricht, steht er da wie Max in der Sonne, die sein Passierscheinstempelkissen austrocknet.

Deshalb das überaus aufgeregte Zetern und Federn, sobald die Qualitätspresse etwas über die Erklärung 2018 schreibt oder sendet: Ihre Vertreter verstehen schon, was der Gong geschlagen hat, wenn es plötzlich eine politische Bewegung gibt, die nicht nur nie durch den Filter der traditionellen Medien gegangen ist, sondern sich einen feuchten Holunder um die traditionellen Medien überhaupt schert.

Neuerdings muss deshalb in jeder gewichtigen Wortmeldung ein neuer Topos vorkommen, oder wie es in Berlin Mitte heißt, ein Narrativ: das Dings, das Internet gefährdet die Demokratie. In der Süddeutschen Zeitung vom 15. Mai 2018 führt der ehemalige Regierungssprecher und Intendant des Bayerischen Rundfunks Ulrich Wilhelm diese Besorgnis en detail aus:

„Natürlich schwindet die Demokratie nicht über Nacht. Allerdings nimmt die Polarisierung zu: Immer mehr Teil-Öffentlichkeiten entstehen, die sich aufputschen mit Emotionen, und an ihre eigenen einfachen Lösungen glauben. Ohne die Parallele zu weit zu treiben: Weimar hatte zu wenig verbindende Öffentlichkeit und viel zersplitterte Medien, die identisch waren mit bestimmten Partei-Sichten.“

Die Theorie, dass die Weimarer Republik an zu viel Medienvielfalt zugrunde ging, ist im Rahmen der intellektuellen Möglichkeiten eines Ulrich Wilhelm nicht völlig unoriginell. Vor kurzem schrieb der unentwegt warnende Publizist Harald Welzer in der ZEIT vom 30. Mai von der „fast in jeder Hinsicht hervorragend funktionierenden Bundesrepublik der Gegenwart“, von der „Menschenfeindlichkeit“ der Erklärung 2018 und von „1933“, um dann die eigentlich wichtige Botschaft in einen Halbsatz zu packen, nämlich die von der „Demokratiegefährdung durch die Digitalisierung“.

Zudummerletzt soll hier noch die Berliner CDU-Vorsitzende Monika Grütters zitiert werden:

„Offensichtlich ermöglicht das Internet derzeit mehr Freiraum, als die Demokratie vertragen kann.“

Zumindest die gelenkte Demokratie. Deshalb gibt es ja ein vehementes Interesse an Heiko Maas’ Netzwerkdurchsetzungsgesetz in Weißrussland. Sollte es demnächst von einem rechtspopulistischen Bundesverfassungsgericht gekippt werden, bekäme es immer noch Asyl in Minsk. Monika Grütters auch.

Publico feiert übrigens seit diesem Wochenende den zweimillionsten Seitenabruf seit seiner Gründung im November 2017. Viele der mehr als 400 000 Leser finanzieren die Seite auch so gut, dass selbst die Kosten für die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung ihre Schrecken verlieren. Dafür (für die Finanzierung) herzlichen Dank. Die Seite besitzt eine solide Firewall, sie ist in den USA gehostet, und ihre Reichweite wächst umgekehrt proportional zur Glaubwürdigkeit besorgter ARD- und CDU-Funktionäre. „Wat willste machen?“ (Lukas Podolski).

Nach der Ermordung von Susanna F. durch einen Verfolgungssimulanten aus dem Irak, der dann wirklich zum Flüchtling wurde, nach dieser Tat also erklärte ein Mitglied der AfD-Bundestagsfraktion den größten Teil seiner Redezeit zur Schweigeminute für das getötete Mädchen. Was die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth subito unterband. Nun meinten nicht wenige wohlgesinnte Leute in den sozialen Medien, die Schweigeminute sei unter Umgehung der Bundestagsgeschäftsordnung ins Parlament gedrückt worden; damit habe die AfD also gegen die Geschäftsordnung verstoßen. In einem Land, in dem die geltenden Einreiseregeln durchgesetzt würden, indem es undenkbar wäre, dass ein Messerfuchtler trotz erwiesener Gemeingefährlichkeit und abgelehntem Asylantrag weiter bleiben und dann nach einem kulturellen Clash samt Sippe unter falschem Namen ins Flugzeug steigen kann, um in das Land zu fliehen, in dem er angeblich bedroht ist, in einem Land, in dem ein Hinterherwackeln hinter der Lautsprecherparole „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“ nie und nimmer zu einem Versorgungsposten als stellvertretende Bundestagspräsidentin führen würde, in einem solchen Land wäre der Hinweis auf die Formalie der Geschäftsordnung berechtigt. In einem anderen Land nicht. An dieser Stelle soll noch einmal Wiglaf Drostes Kurzcharakterisierung von C. Roth zitiert werden:

„Die Frau ist eine intellektuell befreite Zone. Ihr Auftritt verströmte die Ästhetik einer Butterfahrt mit anschließendem Heizdeckenverkauf. Alles, worüber sie spricht, macht sie zu einer angeblich ganz persönlichen Angelegenheit, Tränenfluss, brüchiges Timbre und großgestiges Um-die-Welt-besorgt-Sein-Gehampel inklusive. So geht ihr Spiel: Sie äußert sich hochbewegt jaulend, schlammig menschelnd und geistfrei edelkitschend, jede Kritik daran aber versucht sie plump mit dem Hinweis auf angebliche Unsachlichkeit auszuhebeln. Ich habe viel für Naivität im Sinne von Natürlichkeit übrig, aber so naiv, einer gewohnheitsmäßig aufgepeitschten Betroffenheitsnudel auf eine Sachebene zu helfen, bin ich dann doch nicht.
In den Achtzigerjahren wäre sie mit der Nummer durchgekommen, heute aber zieht der Ranz nur noch bei den ganz Schlichten. „Ihre Knie“ hätten „richtig nachgegeben“, weinte sie in die Zeitung hinein, um einen Augenblick später zu beklagen, dass sie als „emotionsgeleitet beschrieben“ werde. Geht es noch ausgepichter?
An Claudia Roth stimmt wahrhaft nichts. An dieser Person ist, mit dem von ihr zu Tode zitierten Rio Reiser gesprochen, ganz und gar alles Lüge. Habituell verinnerlicht hat sie das willfährige Hin-und-her-Switchen zwischen öffentlicher und privater Rolle. Die Bayreuther Wagner-Festpiele besuchte sie in so heillos aufgemaschelter Garderobe, dass im Umkreis von 30 Kilometern die Blindenhunde knurrten.
Dass ich von dieser existenziell durchlogenen Gebrauchtemotionshökerin garantiert kein öliges Grabgebinde nachgeworfen bekommen werde, hat nicht wenig Trost.
In dieser eiernden Lebenshaltung, die streng genommen keine ist, repräsentiert die grüne Sauerfrau ihre Partei perfekt. Doch heiter stimmt uns die Demokratie: Wer genau das will, kann genau das wählen.“

Ganz schnell noch ein Service für diejenigen, die den Sender von Ulrich Wilhelm und artverwandten Demokratieabgabenfunk nicht verfolgen: Auf den Nazitatort über völkische Aussteiger im Schwarzwald («Sonnenwende»), die auf den Weltuntergang wartenden Kryptonazis an der deutsch-polnischen Grenze («Demokratie stirbt in Finsternis») oder die zum Äußersten entschlossenen bayrischen Reichsbürger («Freies Land») folgte in dieser Woche der Polizeiruf „In Flammen“. Eine rechtspopulistische Politikerin wird umgebracht, aber die Täter sitzen, Überraschung, ganz woanders.

Zahlen müssen für diese Werke selbstredend fast alle, sofern sie nicht gerade zu den GEZ-Verweigerern gehören. Ein Durchsetzungsgesetz, das Bürger verpflichtet, dieses von Angstschweiß existenziell durchzogene Zeugs auch noch wegzugucken, ein solches Gesetz fehlt schmerzlich. Und kommt auch nicht mehr.

Wenn Claudia Roth, Monika Grütters und all die anderen ununterscheidbaren Stützen der Gesellschaft einmal etwas über den Umschlag von Quantität in Qualität nachlesen und verstehen würden, dann wüssten sie auch, warum.

17 Kommentare
  • antipodean
    11. Juni, 2018

    Grossartiger Text- Gratulation!

    Ich bin enorm erleichtert, zu lesen, dass Sie einen Server in den USA verwenden und hoffe, dass auch andere alternative Medien solche Sicherheitsmassnahmen ergriffen haben. Der ‘Angstschweiss’, von dem Sie reden, ist real, und bis zu einem gewissen Punkt auch nachvollziehbar. Die Welt des linken Gutmenschentums befindet sich im Zusammenbruch.

    Die in die Enge Getriebenen werden wahrscheinlich noch viel aggressiver agieren. Ich bin seit Monaten gespannt, welche meiner ‘bookmarks’ zuerst aus dem Verkehr gezogen wird.

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  • Hajo Blaschke
    11. Juni, 2018

    Herr Wendt, danke für den informativen, guten Artikel. Allerdings eine Anmerkung sei gestattet: Hinweise auf die DDR oder Weißrussland sind immer gängig. Die sollen Gruseln hervorrufen und das Erschrecken kundtun, dass man so etwas auf gar keinen Fall haben will. Da Sie aus Leipzig kommen, brauch ich Ihnen ob der Vergleiche mit der DDR wohl nichts zu sagen. Wieweit die Horrorszenen in den Vergleichen mit der DDR zutreffen, können Sie selbst einschätzen. Bezüglich Weißrussland, das Sie wohl nicht kennen, liegen Sie völlig falsch. In Weißrussland funktionieren öffentliche Ordnung und Wirtschaft in einer Weise, über die das manipulierte Wessi-Auge nur staunen kann. Dort finden Sie Verhältnisse, die man aus einem Deutschland von vor 30 Jahren nachtrauernd kennt. Und dass Weißrussland sich mit nachvollziehbaren Maßnahmen gegen Einmischungen von Doris- gesteuerten NGOs schützt, ist das legitime Recht und nur allzu verständlich.

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    • Ostfale
      11. Juni, 2018

      Guten Tag Herr Blaschke, nur ‘ne Frage zum Verständnis – was sind «Doris- gesteuerte NGOs»?

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      • G. Blunk
        13. Juni, 2018

        Herr Blaschke meinte wohl verklausuliert den zweiten Vornamen von unserer Kanzlerin der Deutschen Demokratischen (Bundes-) Republik – vulgo: DDR 2.0, Angela Dorothea (Doris) Merkel.

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      • Anders
        13. Juni, 2018

        Ich vermute die Autokerrektur hat zugeschlagen.
        Soros könnte gemeint sein.

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  • Gerhard Lenz
    11. Juni, 2018

    Dass sich selbstherrliche «mediale Torwächter» zunehmend überflüssig machen, ist auch Ihr Verdienst. Wachsamer Blick, hervorragende Schreibe, Mut zur eigenen Meinung. Große Anerkennung und Respekt vor Ihrer publizistischen Beharrlichkeit, auch wenn ich im Einzelfall manchmal andere Auffassungen vertrete.

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  • WiesoWeshalbWarum
    11. Juni, 2018

    Es tut so gut, Ihre Texte zu lesen 🙂 Danke!

    Eine kleine Anmerkung: Es wird medial verbreitet, Ali B. und seine Familie seien unter falschem Namen ausgereist. Ist es nicht wahrscheinlicher, dass sie unter ihrem richtigen Namen ausgereist ist, den sie den deutschen Behörden aber verschwiegen hat? Es wäre doch eher unwahrscheinlich, dass das irakische Konsulat einfach mal so, falsche Papiere ausstellt? Und deshalb wurden sie mE auch so schnell im Irak gefunden. Dass man dies in den Medien nicht verbreitet, ist verständlich – würde es doch zeigen, wie sehr man die deutschen Behörden belügen konnte.

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  • Ira_1
    11. Juni, 2018

    Danke, Herr Wendt, für Ihren treffenden, scharfen und so intelligent geschriebenen Text!
    Im übrigen: Ich fand die Schweigeminute im Bundestag so würdig und angemessen … bis dann eine sichtlich empört-schnaubende Frau Roth sie unterbrach. Selten habe ich etwas so pietätloses und widerliches gesehen! Kann es wirklich sein, dass sie sich vor der Familie des armen Mädchens nicht schämt für diese beschämende Aktion? Was hat sie der Familie damit angetan! Ist ihr das nicht bewusst??

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    • keefa 78
      11. Juni, 2018

      im Internetz zu sehen:
      wie «C. Roth» die Pseudo-Katholikin aus Augsburg
      2014 oder 2015 eine Schweigeminute eingefordert / durchgedrückt hat
      für ein gekentertes «Flüchtlingsboot»,
      zu der auch Steinmeier und Das Merkel aufgestanden sind !

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  • oldman
    11. Juni, 2018

    Danke für den Artikel, Herr Wendt. Sie haben mir den Tag schon mal gerettet. Wußte noch gar nicht, wie treffsicher deutsche Satiriker (ich meine hier echte, nicht Blömermänner oder so) maßgebliche Stützen der herrschenden Demokratur beschreiben können. Respekt für Wiglaf Droste.

    Was den gestrigen Polizeiruf angeht, was wollten uns die Qualitätsproduzenten damit wohl sagen ? Viel braun und Blut und Boden samt der unvermeidlichen Sonnwendfeier – okay, das muss schon sein (zur Abschreckung, vermutlich) .
    Dass das durchaus sympathisch wirkende, leider wegen einer Jugendsünde in Selbstjustiz gemeuchelte Opfer (Täterin und Tatausführung außerdem geradezu gigantisch stimmig) nach meinem Empfinden durchaus sinnvolle Äußerungen machen durfte, – auch HK Buckow durfte der linksgrünen Suada seiner Kollegin vorsichtigste Korrekturen nahelegen – hat in mir zarte Hoffnungen geweckt, das Fernsehen könnte eventuell realitätstoleranter werden. Vielleicht fehlte mir aber nur der Durchblick ?
    Immerhin korrekt im MS-Sinn: Nicht wie in Köln im wirklichen Leben : Flüchtlingsunterkunft = Reibach = CDU – Funktionärin, hier in Rostock hat der oberste «Rechtspopulist» die Griffel drin im doppelten Sinn. Ganz kann man die Wirklichkeit doch nicht zulassen

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  • Mikke
    11. Juni, 2018

    Da sich Ali B. jetzt in Deutschland befindet, hat seine Familie doch sicherlich Anspruch auf Familiennachzug (wegen Integration und so). Könnte sich die Justizministerin bitte dazu äußern?

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    • Stefan
      11. Juni, 2018

      Die werden ja auch als Prozeßzeugen benötigt und dann gewiß spätestens für selbigen eingeflogen… – Und wenn Sie dann mal da sind, na ja, dann sind sie nun mal da…

      Mit dieser merkelischen Gelassenheit hätte man mal seiner Verhaftung im Nordirak begegnen sollen: Jetzt ist er nun mal im Irak verhaftet worden, dann soll man ihm da auch mal den Prozeß machen.

      Hatte zu dem Thema nicht gerade erst Todenhöfer Stellung bezogen?

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  • Kurt
    11. Juni, 2018

    Ja, das Internet ist echt gefährlich, liebe Monika, in seinen großen Weiten findet man so viele unterschiedliche Meinungen, kann selbstständig ganz eigene Ansichten oder gar Theorien entwickeln und findet dann auch noch Gleichgesinnte. Kann man das verantworten? Dient das der gesellschaftlichen Harmonie? Die Chinesen sagen: Nein! Vielleicht warten wir daher noch weiter mit dem flächendeckenden Breitbandausbau ab, damit das mal nicht so schnell geht. Oder schalten einfach mal ab.

    Vielen Dank, Herr Wendt, für das wunderbare Zitat von Wiglaf Droste über CR 00. Köstlich!

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  • Sabine Schönfelder
    11. Juni, 2018

    Einen eigenen Blog zu gründen war eine ausgezeichnete Idee von Ihnen. Es ist ein großer Spaß für uns Leser alternative Informationen mit sprachlicher Eleganz und einer Prise Humor anzunehmen. Es ist wie bittere Medizin auf ein Stückerl Zucker getropf. Geht besser runter.
    Die gewohnte Empörungsinszenierung der Altparteien bei der Schweigeminute der AFD im Bundestag ging eindeutig nach hinten los und die 50 000 ‘Rechtsradikalen’ im Fußballstadion, die unsere kickenden Erdogananhänger mit Pfiffen begleiteten, zeigen, daß die Volksseele langsam zu kochen beginnt…….
    Wer den Deckel zu lange mit Gewalt auf dem siedenden Kessel hält, wird
    zwangsläufig feststellen, daß der Deckel durch Überdruck mit Wucht in die Höhe schießt. Wurde so nicht die Dampfmaschine erfunden?

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  • Ostfale
    11. Juni, 2018

    Ihr Einverständnis voraussetzend habe ich mir das tolle Zitat von Wiglaf Droste für meine private Sammlung gewichtiger Worte von und über dieses und/oder jenen und jenes – hier zu dem Pracht- und Prunkstück der politischen Altkleidersammlung Claudia Roth – herauskopiert.
    Wenn mir die Dame mal wieder – natürlich im übertragenen Sinne – quer unter der Nase hängt, werde ich das Zitat lesen, zwecks Verbesserung der schlechten Atemluft.
    Herzlichen Dank für Ihre auf- und erbauende Arbeit für die gute Sache und den interessierten Bürger..

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  • Max Mertens
    11. Juni, 2018

    Schon Peter Alexander hat – wie das bei Kunst so üblich ist – fast prophetisch im Tangoschritt auf Frau Prof. Monika hingewiesen:

    https://www.youtube.com/watch?v=T1L0-aTptFs

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  • Leni
    12. Juni, 2018

    Allein dieser Satz: «Die Theorie, dass die Weimarer Republik an zu viel Medienvielfalt zugrunde ging, ist im Rahmen der intellektuellen Möglichkeiten eines Ulrich Wilhelm nicht völlig unoriginell.» Genial!! Danke!
    Es grüßt GEZ-Zahlungs-Seh-und-Hörverweigerin
    Leni
    P.S. Grün-Roth-Bunt (in einfacher Sprache): https://www.youtube.com/watch?v=WbwjpozDov8

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Original: Wochenrückblick: Arbeitslose Torwächter

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