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Politik, Gesellschaft & Übergänge

Fundstück: Lichtenberg

Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2018/06-fundstueck-lichtenberg.


Von Alexander Wendt / / spreu-weizen / 4 min Lesezeit

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„Daß man seine Gegner mit gedruckten Gründen überzeugen kann, habe ich schon seit 1764 nicht mehr geglaubt. Ich habe auch deswegen die Feder gar nicht angesetzt, sondern bloß, um sie zu ärgern und denen von unserer Seite Mut und Stärke zu geben und den anderen zu erkennen zu geben, daß sie uns nicht überzeugt haben.“

Georg Christoph Lichtenberg (1742 – 1799)

6 Kommentare
  • Bernd Zeller
    4. Juni, 2018

    Vielleicht was zum Staatspostversagen: Ich hatte meine Erklärungsunterschrift mit der Papierpost geschickt und eine frankierte Antwortkarte beigelegt, mit deren Rücksendung der Eingang bestätigt würde. Kam bisher nicht zurück. Vielleicht ist dafür niemand zuständig.

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  • Dennis Nakalner
    4. Juni, 2018

    Da gibt es noch ein paar mehr äußerst treffende Lichtenberg-Aphorismen. Die könnten Sie immer mal wieder einstreuen.

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  • hate-speeches.de
    4. Juni, 2018

    Vom Internet wäre Lichtenberg sicherlich ein großer Fan. Ich glaube, es muß nur genug Wahrheit in der Welt herumliegen, dann greift sie sich auch jemand. Sie muß verfügbar sein, auffindbar. Das Internet ist quasi Buchdruck 2.0.

    Ich glaube, wir unterschätzen immer noch das unglaubliche Potential dieser Revolution. Die Wahrheit ist leichter denn je zu greifen. Der Blödsinn natürlich auch. Aber die Erfahrung lehrt, daß der Blödsinn verliert.

    Und durch das Internet werden diese Prozesse jetzt beschleunigt.

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  • kdm
    4. Juni, 2018

    Sorry, aber die Erfahrung lehrt, dass der Blödsinn immer gewinnt, q.e.d.
    .
    Leider.

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    • hate-speeches.de
      6. Juni, 2018

      @ kdm

      Das klingt vielleicht gebildet und abgeklärt, entspricht aber nicht der Wahrheit. Es fällt vielen Menschen schwer, den unglaublichen Fortschritt in der Welt insbesondere in den letzten 200 Jahren zu registrieren.

      Der subjektive Defätismus rührt wohl daher, daß eben immer noch genug Blödsinn auf der Welt existiert und aufgrund unserer «perzeptiven Egozentrik». Verglichen mit der Kaiser- oder Nazizeit, selbst mit der Adenauer-Ära leben wir heute quasi im Paradies. Aber wir kennen diese Zeiten eben nicht aus unmittelbarem Erleben, und wir sind heute sozialisiert, leiden also an heutigem Blödsinn. Während wir historischen Blödsinn unterschätzen.

      Alle objektiven Indikatoren sprechen für eine extreme Verbesserung der Verhältnisse weltweit. Da kann man noch so sehr auf den fiesen IS verweisen, auf Claudia Roth oder den Syrienkrieg. Das sind alles Petitessen im Vergleich zu früheren Malheuren. 🙂

      Pathetisch gesprochen ist Blödsinn weniger lebensfähig als Wahrheit, und letztlich streben die Menschen nach Wahrheit – auch wenn sie durchaus auch Angst davor haben.

      Nur ein Beispiel: Vor hundert Jahren wurden Kinder bestialisch geschlagen und «erzogen». Da sind enorme Fortschritte geschehen.

      @ DerHofnarr

      Also diese pseudogebildete Abgeklärtheit ist wirklich ein Makel der Menschheit, der überwunden werden sollte. Früher hat es das bestimmt nicht gegeben. 🙂

      https://ourworldindata.org/

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  • DerHofnarr
    5. Juni, 2018

    Ganz richtig und der Sieg vom Guten gegen das Böse ist auch eine Mär. Der Mensch ist und bleibt des Menschen Wolf.

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Original: Fundstück: Lichtenberg

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