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Politik, Gesellschaft & Übergänge

Ich bitte herzlich um bessere Feinde

Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2018/03-ich-bitte-herzlich-um-bessere-feinde.


In eigner Sache: Fake News über den Autor

Von Alexander Wendt / / fake-news / 31 min Lesezeit

Über das Bild, das in der Öffentlichkeit von mir geprägt wird, habe ich bisher kaum ein Wort verloren. Mein Bild zeichne ich schließlich durch meine Texte und Bücher überwiegend selbst, darüber hinaus gibt es wenig Wissenswertes. Der Wikipedia-Artikel über mich zeichnet sich durch angenehme Kürze und seine Konzentration auf mein letztes Buch aus. An dem Wikipedia-Eintrag zu mir hatte ich nie mitgeschrieben, ich kenne seine Verfasser nicht.

Offenbar gibt es mehrere. Seit relativ kurzer Zeit – dem 17. März 2018 – steht dort ein neuer Satz:

„2017 trat er als Gastredner bei einer von den beiden Klimaleugnerorganisationen EIKE und CFACT veranstalteten ‚Klimakonferenz’ in Düsseldorf auf.“

Nun lese ich ab und an Beiträge auf der Webseite von EIKE, die auch schon Texte von über die Energiewende übernommen hatte, ich interessiere mich für die wissenschaftliche Kontroverse in der Klimafrage, wie sie beispielsweise in dem anti-alarmistischen Buch „Die Klimafalle“ von Hans von Storch und Werner Krauß geschildert wird. Von Storch gehört zu den fachlich renommiertesten und vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen konsequent ignorierten deutschen Klimawissenschaftlern. Nur: ich war nicht bei der Konferenz in Düsseldorf anwesend, weder als Gastredner noch als Gast. Ich war 2017 überhaupt nicht in Düsseldorf, zu welchem Zweck auch immer, obwohl ich die Stadt durchaus mag. Der Satz in dem Wikipedia-Artikel fällt also unter die Rubrik der harten Fake News. Ganz abgesehen von der Frage, was eigentlich ein „Klimaleugner“ ist. Bei EIKE jedenfalls leugnet weder irgendjemand die Existenz des Klimas noch die Tatsache des Klimawandels. Dass die Ergänzung des Eintrags etwas mit der Tatsache zu tun hat, dass ich zu den Erstunterzeichnern der „Erklärung 2018“ gehöre und auch ein wenig an deren Text mitgewirkt hatte, ist, sagen wir, eine Arbeitshypothese.

Es handelt sich schon um den zweiten Versuch, mich zu etikettieren. Der erste fand statt, als ich 2017 in Saalfeld aus meinem Buch „Der grüne Blackout. Warum die Energiewende nicht funktionieren kann“ las. In der anschließenden Diskussionsrunde fragte mich eine Frau, ob es denn den Klimawandel tatsächlich gebe, oder ob das ein Fake sei. Ich antwortete mit meinem Standardsatz, das Klima wandle sich, seit es ein Klima gebe, daran werde sich auch bis zum Ende der Welt nichts ändern. Am nächsten Tag erschien in der Ostthüringer Zeitung ein Artikel über meine Lesung unter der Überschrift: „Von einem, der auszog, den Klimawandel zu leugnen“. In dem Text hieß es noch einmal explizit: „Er leugnet den Klimawandel.“ Ohne belegendes Zitat. Das gab es ja nicht. Außerdem hieß es: „Von weit Rechtsaußen schlägt er auf alle ein, die sich an erneuerbaren Energien erwärmen.“ Was es mit meinem Einschlagen von Rechtsaußen eigentlich auf sich hatte, erfuhren die OTZ-Leser nicht, wie sie in dem Text überhaupt nichts über den Inhalt meines Buches erfuhren. Deshalb trage ich das an dieser Stelle nach: Ich las aus einer Passage vor, die im wesentlichen aus Politikerzitaten bestand, unter anderem aus Angela Merkels Versicherung von 2011, die Erneuerbare-Energien-Umlage werde bis 2020 stabil bei 3,5 Cent pro Kilowattstunde bleiben (seit 1. Januar 2018 beträgt sie 6, 79 Cent), dem berühmten Versprechen Jürgen Trittins, die Energiewende werde eine Familie pro Monat „den Gegenwert einer Kugel Eis“ kosten, und Norbert Röttgens Prognose von 2013, der Preisanstieg für elektrische Energie werde „sehr moderat“ ausfallen. Dass man sich den Stempel „weit rechtsaußen“ schon durch das Zitieren etablierter Politiker verdient, gehört seitdem zu meinem Erfahrungsschatz. Das einschlägige Delikt lautet wahrscheinlich: hetzen mit Fakten. Was den Klimaleugner-Vorwurf angeht, der OTZ-Journalist war bei der Lesung anwesend, es konnte sich also nicht um ein Missverständnis durch stille Post handeln. Er wusste, dass er die Unwahrheit schrieb. Mit Hilfe des Hamburger Rechtsanwalts Joachim Steinhöfel mahnte ich die Zeitung ab, die sich dann ohne Gerichtsverhandlung verpflichtete, den Unsinn nicht zu wiederholen.

Bei Oscar Wilde heißt es: „Ich wähle meine Freunde nach ihrem guten Aussehen und meine Feinde nach ihrem Verstand.“

Hiermit bitte ich auf den Knien meines Herzens um bessere Gegenspieler.

43 Kommentare
  • Thüringer
    22. März, 2018

    Es dürfte wahrlich nicht sehr schwer sein, bessere Feinde als gerade die «Ostthüringer Zeitung» zu finden. Seine Erwähnung in diesem Blog tut diesem Blättchen aus der Funke-Mediengruppe eigentlich schon viel mehr Ehre an als ihm eigentlich zusteht. Und dies spricht im Umkehrschluss wiederum für die Qualität von PUBLICO, die ich nicht mehr missen möchte. Herzlichen Dank, Herr Wendt, weiter so und viele Grüße aus dem Verbreitungsgebiet der OTZ!

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  • Ceterum
    22. März, 2018

    Sie werden keine besseren Gegenspieler bekommen, denn die Gegenseite hängt Ideologien oder religiösen Wahngebilden an, die so verrückt sind, dass niemand bei Verstand diese Leute intellektuell verteidigen würde. Und falls doch, so müsste er sein Niveau bewusst herunterschrauben, weil anders eine Verteidigung, die nur eine Scheinverteidigung sein kann, gar nicht möglich ist.

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  • Justus Werner
    22. März, 2018

    Kleiner Kommentar am Rande: Der Klimaleugner-Zusatz in dem Profil wurde vom Wikipedia-Editor Andol ergänzt, einem selbsternannten Gralshüter der wahren Klimafakten (https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Andol) , der es sich nicht nehmen lässt, jeden Wiki-Artikel vermeintlicher Klimaleugner (insbesondere Eike) mit seiner Meinung zu beehren und zu denunzieren. Es ist eine Schande, wie ein ursprünglich als Faktenlexikon geplantes Wikipedia immer mehr in den Boulevard der Meinungen selbsternannter Aktivisten abgleitet. Hier versteigt sich ein Historiker in klimatechnischen Diskussionen auf naturwissenschaftliches Gebiet, um Ideologien zu verbreiten.

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  • Archi W. Bechlenberg
    22. März, 2018

    Nur am Rande: Hans von Storch hat 1976 die D.O.N.A.L.D. (Deutsche Organisation der Nichtkommerziellen Anhänger des Lauteren Donaldismus) ins Leben gerufen. Ein durch und durch kompetenter Mann.

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  • Hermann Willaredt
    22. März, 2018

    Es ist schon bezeichnend, welche erbärmlichen Wichte sich hier als Meinungsbildner gerieren (dürfen). Unbeweisbare Behauptungen aufstellen, Tatsachen verdrehen ist ein vorherrschender Charakterzug dieser Journaille. Da tun klare Worte, wie von Ihnen, Herr Wendt, gut und sind notwendiger denn je.

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  • Hungerdunger, Hungerdunger, Hungerdunger, and McCormick
    23. März, 2018

    Was für das mittelalterliche Papsttum die Ketzer,
    sind für den linksgrünen Mainstream die Hetzer.

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  • Thorsten Conrad
    23. März, 2018

    Früher hiess es mal: viel Feind, viel Ehr`, aber die Feinde heute sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Danke Herr Wendt, bitte weiter so !

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  • B.Rilling
    23. März, 2018

    Sehr geehrter Herr Wendt, Menschen mit besserer Bildung, mehr Sinn und mehr Empathie, kurz gesagt logische Denker ,die mit prägnanten inhaltsvollen Reden und Artikeln die Menschen fesseln und von einer Sache überzeugen können, haben Denunzieren und mobben nicht nötig. Manchmal habe ich das Gefühl Diskussionskultur und Akzeptanz gegenüber Andersdenkenden wird bei den meisten Menschen nicht mehr mitgeliefert. Darum kippen sie über ihre «Widersacher» Kübel von Müll aus und hoffen sie so mundtot zu machen. Oder schlimmer noch, sie beschädigen ihr Eigentum, bedrohen sie und ihre Lieben. Schlimmstenfalls wird man verprügelt, wie letzten Montag in Hamburg geschehen. Mir macht das manchmal schon Angst. Habe ich immerhin noch in meinem Elternhaus etwas Anderes beigebracht bekommen.

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  • Martin
    23. März, 2018

    Auch kaltesonne.de hält den Interessierten auf dem Stand der Klimadiskussion. Und Vahrenholt hat auch mit Wühlmäusen in der WikiManufaktur zu kämpfen: http://www.kaltesonne.de/die-wikimanufaktur/

    Nicht dass jemand auf den Gedanken kommt und die Geschichten über solche Manipulationen den Verschwörungstheorien zuordnet. Aber so ganz offen wie in der OTZ nenne ich schon Chuzpe. Das kann man nur damit erklären, dass sich solche Schreiberlinge in ihrer Echokammer sicher fühlen.

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  • Chrisamar
    23. März, 2018

    Sehr geehrter Herr Wendt,
    bitte befragen Sie Ra. Steinhöfel, ob folgender Tatbestand greift:
    § 241a
    Politische Verdächtigung
    (1) Wer einen anderen durch eine Anzeige oder eine Verdächtigung der Gefahr aussetzt, aus politischen Gründen verfolgt zu werden und hierbei im Widerspruch zu rechtsstaatlichen Grundsätzen durch Gewalt- oder Willkürmaßnahmen Schaden an Leib oder Leben zu erleiden, der Freiheit beraubt oder in seiner beruflichen oder wirtschaftlichen Stellung empfindlich beeinträchtigt zu werden, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
    (2) Ebenso wird bestraft, wer eine Mitteilung über einen anderen macht oder übermittelt und ihn dadurch der in Absatz 1 bezeichneten Gefahr einer politischen Verfolgung aussetzt.
    (3) Der Versuch ist strafbar.
    (4) Wird in der Anzeige, Verdächtigung oder Mitteilung gegen den anderen eine unwahre Behauptung aufgestellt oder ist die Tat in der Absicht begangen, eine der in Absatz 1 bezeichneten Folgen herbeizuführen, oder liegt sonst ein besonders schwerer Fall vor, so kann auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren erkannt werden.

    Mit freundlichem Gruß!

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  • Peter Thomas
    23. März, 2018

    Also gut, wenn Sie denn kein Klimaleugner sind:
    Sind Sie dann wenigstens der Überzeugung, daß Klimaleugnen das Klima vergiftet?
    Oder wollen Sie gar behaupten, das Klimaleugnen fände überhaupt nicht statt?
    Also wenn Sie letztere Position einnähmen, dann wären Sie derart rechts, daß Sie schon wieder links wären.
    Da hilft auch kein Leugnen mehr.
    Auch im Schwarzwald taut es nun, endlich.
    Schöne Grüße!

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  • Dr.Dieter Frank
    23. März, 2018

    Klimawandelleugner!
    Ich leugne einen politischen Klimawandel der Merkelpolitik.Alles wird konstant bleiben:die Willkommenskultur,die Strompreiserhöhung,die O – Zinspolitik und die Aufgabe deutscher Souveränität.Auch das vergiftende Klima gegenüber den»Pupulisten» und der «Neuen Rechten» wird sich kaum ändern.Es sei denn……….!!!!

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  • Claus
    23. März, 2018

    Die Linkslastigkeit im deutschen Wikipedia ist bekannt. Pluspedia schreibt dazu:
    „Als Linkslastigkeit in Wikipedia wird eine in Wikipedia verbreitete Tendenz bezeichnet, die politische Rechte negativ und die politische Linke (von kulturellen Linken bis zu offenen Linksextremisten) positiv darzustellen. Bei dieser unten näher belegten Linkslastigkeit handelt es sich ausschließlich um ein Phänomen der deutschsprachigen Wikipedia.“
    Es scheint, als hätten Linksextreme das deutsche Wikipedia im Bereich Politik und Gesellschaft komplett gekapert.

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  • Michael Limburg
    23. März, 2018

    Lieber Herr Wendt,
    irgendjemand bei Wikipedia hat wohl diesen Beitrag hier gelesen und den fraglichen Satz am 23.3.18, also heute, entfernt.
    Beste Grüße
    Michael Limburg

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  • Detlef Wilke
    23. März, 2018

    Lieber Herr Wendt, ich fürchte, Ihr Wunsch wird nicht in Erfüllung gehen, denn er setzt ja voraus, daß es Gegner zu den von Ihnen hier konkret angesprochenen Positionen gibt (die Liste der Themenfelder ließe sich bequem auf 10 erhöhen), die Ihnen mit Sachargumenten, womöglich noch mit Daten unterlegt (wie pervers ist das denn!), entgegenzutreten bereit wären. Aber woher nehmen, solche Gegner?

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  • ordo ab chao
    23. März, 2018

    sehe Sie solch dämliche Verleumdung als Ritterschlag! Sie scheinen ALLES richtig zu machen… 😉

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  • Frank Röder
    23. März, 2018

    Das wird ein frommer Wunsch bleiben, Alexander Wendt. Woher sollten die kommen? 😀

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  • Uwe Pzillas
    23. März, 2018

    «Autoren, Publizisten, Künstler, Wissenschaftler und andere Akademiker, die sich dieser Erklärung anschließen wollen, teilen dies bitte mit unter: [email protected]
    Unterzeichner ohne Absender und Berufsbezeichnung können nicht veröffentlicht werden. Wir bitten alle Unterzeichnungswilligen außerhalb der genannten Berufsstände um Verständnis dafür, dass wir den Personenkreis einschränken müssen.» – Verständnis. Aber zum Verstehen wäre eine Erklärung von denen doch sinnvoll, oder? Broder hat vor kurzem auch mal die Frage aufgeworfen, warum Meinungen von Schriftstellern für so bedeutsam gehalten werden. Ist der Begriff «Künster» eigentlich geschützt? Ich sehe mich nämlich als Tischtennis-Künstler 😉

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    • Uncle Jack
      24. März, 2018

      Zustimmung zu Uwe Pzillas: Während ich auf der einen Seite nicht kleinlich an der m.E. grundsätzlich wirklich sehr begrüßenswerten Erklärung herummäkeln will, schreckt mich die Forderung, daß Unterzeichner einen akademischen Abschluß haben und/oder Künstler (in der Tat: wer ist ein Künstler?) sein müssen, doch eher ab (obschon ich sie erfüllen würde). Schade! I.A. fällt mir die Betonung akademischer Titel in Deutschland und sicherlich auch ein paar anderer Kulturen immer wieder unangenehm auf: Irgendjemand sprach mal von einer “bürgerlichen Aristrokatie,“ die sich vom gemeinen Volk absetzen wolle.

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  • Stefan Lanz
    23. März, 2018

    Mir fällt dazu nur der dämliche Spruch ein:

    Viel Feind, viel Ehr’

    Meinen Respekt haben Sie!

    Gäbe es Menschen wie Sie nicht, man würde verrückt werden…

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  • Grand Nix
    23. März, 2018

    «Ist der Ruf erst ruiniert …»

    Lieber Herr Alexander Wendt, Sie sind nicht der erste und mit Sicherheit nicht der letzte kritische Geist, der in diesen Zeiten in die unseriöse, sprich, die «rechte Ecke» gestellt wird. Kritische Geister wie Lengsfeld, Broder, Tellkamp sind seit Kurzem von den Zöglingen des Systems auch schon medial – völlig zu unrecht – dorthin abgeschoben worden. Und hätte es die «böse rechte Ecke» schon vor ein paar hundert Jahren gegeben, wären Kant, Schopenhauer, Feuerbach, Nietzsche, Heine, S. Zweig und H.Mann und viele viele andere kritische Geister auch schon dort gelandet.

    Merken Sie was, Herr Wendt? Ja, richtig, Sie sind in bester Gesellschaft.

    Also, wie gesagt: Ist der Ruf erst ruiniert, schreibt es sich ganz ungeniert.

    Der Einwand, der Seitensprung, das fröhliche Misstrauen, die Spottlust, sind Anzeichen der Gesundheit: Alles Unbedingte gehört in die Pathologie.» Friedrich Nietzsche

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  • Lisa
    23. März, 2018

    Bessere Gegenspieler – ja, wenn dies bedeuten würde, dass diese Gegenspieler tatsächlich sachlich, fair und kompetent handeln. Das wäre wirklich zu wünschen!
    Also jemand, der in eine sachliche und fundierte Diskussion eintritt, beispielsweise über Klimaveränderungen, Klimawandel, über die möglichen Ursachen, über die möglichen Folgen, über die Möglichkeiten der Gegensteuerung oder der Folgenvermeidung…

    Aber jemand, der den Begriff «Klimaleugner» benutzt, wie der Verfasser des Zeitungsartikels oder des Wikipedia-Eintrags, ist meiner Meinung nach leider oft nicht an einer fair-sachlichen Diskussion interessiert. Warum sonst würde er einen Begriff benutzen, der eine so negative Konnotation hat, der eigentlich ehrabschneidend ist! Will dieser «Jemand» dann etwa seinen Diskussionsgegner in die gleiche Ecke drängen wie die tatsächlich grauenhaften «Holocaustleugner»? Was soll also diese sprachliche Gleichsetzung als «Leugner»?
    Wie schön wäre es, wenn man endlich wieder vernünftig diskutieren oder auch nur seine Meinung äußern könnte, ohne als böser und minderwertiger «Klima-Leugner» diskreditiert zu werden.

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    • Ostfale
      24. März, 2018

      Und weshalb sind «Klimaleugner» – den Blödsinn dieses Wortes muß man sich mal so richtig zu Gemüte führen – eigentlich ‘böse und minderwertig’? Hygiene der angewendeten Sprache ist dringend von Nöten. Das Versauen der Sprache haben schon die Figuren übernommen, die Leuten wie Herrn Wendt oder Ihnen und mir das Leben schwer, und am liebsten zur Hölle machen wollen.

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  • Dorothy Siegl
    23. März, 2018

    Lieber Alexander Wendt,

    Bin keine Feindin.
    Nur enttäuscht ( oder überrascht) darüber, dass einer wie Sie, der ein gutes, ehrliches und informatives Buch über eine sehr wichtige menschliche «Begrenzung», die Depression, geschrieben hat, eine solch nichts sagende «Erklärung» unterschrieben hat.

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    • Stefan Lanz
      24. März, 2018

      Nichtssagende Erklärung?

      Das würde ich gerne einmal von Ihnen begründet haben…

      Ich würde das als ernstzunehmendes Zeichen einordnen, wenn Intellektuelle Probleme unserer Zeit erkannt haben und dies auch öffentlich (!) kundtun.

      Da funzt eben «Pack», «Rechts» und «Nazi» nicht mehr…

      Wir können um jede einzelne Unterschrift dieser Erklärung froh sein!

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    • Peter Thomas
      24. März, 2018

      Hallo Frau Siegl,
      offenbar ist diese «nichtssagende Erklärung» vielsagend genug, um einen mittleren Sturm im Blätterwald zu verursachen. Sofort huben die Guten an, sich wechselseitig ihres Gutseins zu versichern. Wenn in der DDR nächtens das Wort «Freiheit» an eine Hauswand gemalt wurde, begann anderntags die Staatssicherheit zu ermitteln. So ist das in totalitären Systemen. Weit weg sind wir davon nicht mehr – das ist bitter.

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  • oldman
    23. März, 2018

    „2017 trat er als Gastredner bei einer von den beiden Klimaleugnerorganisationen EIKE und CFACT veranstalteten ‚Klimakonferenz’ in Düsseldorf auf.“
    Dieser Satz ist heute, 23.03.2018, wieder verschwunden. Offenbar gibt es aufmerksame Mitleser und -schreiber. Den Fake-Vorwurf wollte da jemand nicht auf sich sitzen lassen, war anscheinend zu offensichtlich.

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  • Vergilius
    23. März, 2018

    Der Artikel über sie wurde von 9 Autoren verfasst. Auf Wikibu finden sie weitere Informationen. Für die falschen Angaben in ihrem Artikel ist der User Andor verantwortlich. Er ist es auch, der den Absatz wieder entfernt hat.

    http://www.wikibu.ch/search.php?search=Alexander+Wendt+%28Journalist%29

    https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alexander_Wendt_(Journalist)&diff=175291451&oldid=175106875

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  • Plutonia
    23. März, 2018

    Quantitativ dürfte Ihnen, lieber Herr Wendt, wohl wirklich kein Mangel an möglichen Gegenspielern entstehen, aber ob diese jedoch auch die geistige Qualität mitbringen, die Sie auf den Knien Ihres Herzens so sehr ersehnen, dürfte fraglich sein. Das selbst ernannte, konträre Lager ist ja nun nicht gerade bekannt dafür, dass es mit vernunftbegabten und sachlichen Argumenten umzugehen verstünde. Trotzdem wünsche ich Ihnen viel Glück und Erfolg! Möge Ihre Bitte um «bessere Feinde» erfüllt werden! Und möge Ihnen beispielsweise Ihre Antwort auf den TAZ-Artikel „Mit Nazis reden bringt nichts“ genau die Antagonisten bescheren, um die Sie herzlich bitten! Ohne den Artikel von David Berger „Hasspredigten bei der taz: Bürgerkrieg und soziale Ächtung statt Kommunikation“ auf philosophia-perennis.com (vom 22.03.18) hätte ich jedoch nie von Ihrem vortrefflichen und zugleich höchst amüsanten Meisterstück erfahren, da ich eine Mitgliedschaft bei Facebook beharrlich ablehne. Vielleicht ist es ja eine sinnvolle Anregung, dass Ihre Arbeiten jenseits von Publico – zumindest hin und wieder zu besonderen Anlässen – auch auf dieser Plattform ihre Veröffentlichung finden? Die Anzahl derer, die ihr „Gesicht“ nicht mehr auf Facebook zu zeigen bereit sind bzw. diese Plattform boykottieren, wächst ja schließlich kontinuierlich. Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen!

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  • F. Jungeleit
    23. März, 2018

    Im Bereich Klima bekommt man es bei Wikipedia mit Fundamentalisten zu tun. Wie ein Mob fallen die über jede abweichende Meinung her. Fast immer die gleichen Accounts: hg6996, Skra31, man, Berossos und wie auch in diesem Fall Andol; einer der fundamentalsten Eiferer. Und wenn ein Störer der wikiideologischen Idylle hartnäckig bleibt, taucht der Account „Hob“ auf, der in seiner Funktion als Hofhund alles wegbellt. Die bewachen und hüten ihre Artikel wie Gollum seinen Schatz. Natürlich sind die Artikel dort noch auf dem alten IPCC3-Bericht aufgebaut, weil der so schön Alarm machte. Schellnhuber und Rahmstorf besitzen bei denen Heilgenstatus; Michael E. Mann, der Hockeyschläger-Diagramm-Trickser, kommt schon dem Göttlichen nahe. Wer dann wie Alexander Wendt bei den Eiferern in den Verdacht der Klimahäresie gerät, wird sofort öffentlich angeprangert. Ob es jetzt stimmt oder nicht, Verdacht ist Verdacht und muss entsprechend verfolgt und vermerkt werden; das Inquisitorenportal vergisst schließlich nichts. Anbei ein kurzes Beispiel, wie schnell man sich den Titel „Klimawandelleugner“ einhandeln kann:

    „Wir haben ab Ende der sogenannten „Kleinen Eiszeit“ 1850 in Europa (eine Horrorzeit für die Menschen) eine Erwärmung (Optimum) von 0.7 bis 0.9 Grad. Je nachdem, welcher Temperaturreihe man noch Glauben schenken möchte. Und wie viel davon ist jetzt „anthropogene Wärme“? Das Klimaalarmzentrum PIK – obwohl deren apokalyptischen Thesen im IPCC5 nicht berücksichtigt werden, für deutsche Journalisten eine gern zitierte Quelle – sagt platt alles; für die gibt es überhaupt keinen natürlichen Zyklus mehr. Das IPCC sagt im AR5 mit einer > 90 % Wahrscheinlichkeit zu > 50 % anthropogen verursacht, wobei auch andere menschliche Aktivitäten wie Rodungen dazugerechnet werden. Also zwischen 0,35 bis 0,45 Grad soll anthropogene Wärme sein; welche gerne auch als unnatürlich (metaphysisch?) bezeichnet wird. Dies war u.a. IPCC5-Mitautor Richard Tol zu viel Alarm und er verließ den Ausschuss. Auch viele andere namhafte Klimaforscher wie Judith A. Curry sagen, es sind < 30 %, also 0,1 – 0,2 Grad! Richard Lindzen, Atmosphären- und Planetenwissenschaftler am MIT und früher IPCC-Mitautor, sagte – er würde über lächerliche 2-3 Zehntelgrad nicht diskutieren, die Menschheit habe wichtigere Probleme. Es tobt ein Meinungskampf unter den Wissenschaftler zu diesem Thema, der in den Medien meist ausgeblendet wird.“

    Und schon war ich laut einer Wiki-Disklussion ein Klimawandelleugner! Wer solch ein Unwort als wissenschaftlichen Terminus verkauft und wie jetzt beim Artikel von Alexander Wendt in eine „Enzyklopädie“ einpflegen will, ist nicht nur unseriös, der tanzt perfekt dem Limbo der Hetze; tiefer geht es eigentlich nicht mehr. Den Klimaeiferer fällt dabei überhaupt nicht auf, dass diese Titulierung einfach nur ein Spiegelreden ist. Die Klimaeiferer stellen die einzige Fraktion, die einen natürlichen Zyklus negieren; irgendeiner hat bei denen das chaotische Klimasystem, welches die Evolution immer wieder vor neuen Herausforderungen stellte und stellt, einfach abgeschaltet und die Wetterhexen erleben als CO2-Klimahexen eine Renaissance. Damit fallen wir wieder auf dem „Aufklärungsstand“ vor dem „Erdbeben von Lissabon 1755“ zurück, als selbst die Kirchen danach einräumten, der Mensch ist an den Naturkatastrophen nicht schuld. Heute riecht laut Eiferer wieder jeder Lufthauch oder jedes Hagelkörnchen anthropogen.

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    • Sabine Schönfelder
      24. März, 2018

      Danke für den aüßerst informativen Beitrag. Dieser Blog ist nicht nur unterhaltsam,
      sondern auch noch lehrreich!

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  • Hermann Hewing
    23. März, 2018

    Hallo Herr Wendt,
    derlei Artikel und Wikipediaeinträge werden – nicht nur über Sie – von den üblichen Verdächtigen der linksdrehenden Klientel häufig geschrieben. Wie bei «Links» üblich gehören Realitätsverweigerung, Verleumdung und Lügen zwingend dazu. Das sollten Sie nicht allzu ernst nehmen weil Sie es ohnehin wissen.
    Der Klimawandel ist inzwischen zur Farce geworden, und was schlimmer ist, zu einem Milliardengeschäft bei dem Lüge und Diffamierung Bestandteil ist und Einnahmen und Macht sichert.
    Die letzte Eiszeit hat ihr Ende sicher wegen der Handvoll damals lebender Menschen und ihrer unglaublichen Menge an Schadstoffemissionen gefunden.

    Übrigens: Die Liste der Unterschriften zur «Erklärung 2018» wird immer länger. Meine Hochachtung gilt
    Vera Lengsfeld und allen Unterzeichnern.

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  • Ulrich Zumbrock
    23. März, 2018

    Hallo Herr Wendt!
    Sie haben die erlebte und zu erlebende Infamie dieser Leute genau richtig beschrieben. Oscar Wilde war köstlich. Mein Abend ist wieder gerettet.
    Mit besten Grüßen

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  • Zuagroaster
    23. März, 2018

    Ist doch gut so, manche Leute disqualifizieren sich selbst, bevor es andere tun.

    „Unterbrich niemals deinen Feind, während er Fehler macht.“
    (Napoleon Bonaparte)

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  • Sabine Schönfelder
    23. März, 2018

    Wikipedia ist nicht objektiv und hatte auch nie diesen Anspruch. Es ist eine Art Informationsquelle, im hiesigen Zeitgeist geboren und für denselben gemacht. Der Verfasser Ihres Eintrags erkennt aufgrund Ihrer Veröffentlichungen den Mainstreamabweichler und markiert Sie öffentlich im vorauseilenden gesellschaftlichen Gehorsam in bewährter Heinrich-Böll-Stiftungs- Manier. Was erlauben Wendt! Sie zweifeln am menschgemachten Klimawandel! An der Urmutter der Zerstörung der Welt! Sie sind Schuld, wenn zu wenig Windräder gebaut werden, Dieselfahrzeuge weiterfahren, Bio an Bedeutung verliert, Vegane sinnlos weiterleben müssen und sich die Gutmenschen irgendwann doch den physikalischen Gegebenheiten unterordnen müssen. Sehen Sie’s positiv.
    Viel Feind, viel Ehr!

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  • Gerhard Sauer
    23. März, 2018

    Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen ist zu hören, daß Grünbein an einem Anti-Wendt Gedicht arbeitet. Angesichts des furchteinflößenden, wortgewaltigen Gegners will es nicht so recht vorwärts kommen, aber die ersten Zeilen hat er bereits aufs Papier gebracht. Sie zeigen ihn erneut als hohen poetischen Geist, der gekonnt seine Emotionen in eindrucksvollen Bildern festzuhalten imstande ist. Dieses Gedicht wird gleichtalentiert neben seinen bisherigen Werken stehen und – das können wir sicher behaupten – ihm einen weiteren Literaturpreis einbringen. Hier ist der Anfang.

    Ich habe einen Leugner gesehen des Klimas,
    Er saß vorne am Tisch mit vorgereckter Brust,
    Vor dumpf vor sich hin glotzenden Gesichtern,
    Unter verschwommen leuchtenden Funzeln.
    Bei Bier und Schnaps gähnten sie laut,
    Hingen und flegelten auf wackligen Stühlen,
    Die Schmerbäuche quollen über die Gürtel,
    Die doppelten Kinnladen wabbelten am Hals,
    Unrasiert wuchsen Stoppeln aus der Haut.
    Die Brusthaare juckten am dicken Kinn,
    Im Gasthaus zum Grünbein mit den schmutzigen
    Tischen, nicht geputzt von Kurs und Durs.

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  • Hermes
    23. März, 2018

    Der Wikipedia-Einschreiber hatte eine Quelle benannt:
    http://www.cfact.org/2017/11/09/cfact-co-sponsors-climate-and-energy-conference-with-eike/
    Da sind Sie anscheinend als Redner gelistet (Do, 9.November, 19:00), warum auch immer.

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  • Werner Kemper
    24. März, 2018

    Ich kann nur sagen, machen Sie weiter so, trotz aller linken und grünen Vernaderungen. Langsam aber sicher, wird sich die objektive Wahrheit durchsetzen und den zerstörerischen, Wahrheit-und Kultur zersetzenden Geist der alt68er mit all seinen fatalen Irrungen widerlegen.

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  • Juri Andropow
    24. März, 2018

    Wikipedia = Wikimedia

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  • Ostfale
    24. März, 2018

    «Hiermit bitte ich auf den Knien meines Herzens um bessere Gegenspieler.»
    Ihr Wunsch, sehr geehrter Alexander Wendt, möge sich erfüllen. Ob das allerdings mit Bitten auf den Knien Ihres Herzens hinzukriegen ist, ist mindestens zweifelhaft.
    So wird es also dabei bleiben, daß sich Idioten weiterhin über Sie das Maul zerreissen, Sie diffamieren und mit dem ihnen eigenen Dreck bewerfen. Das wird, so ist zu vermuten, von diesen geistigen Negativgrößen solange exerziert, bis sie der von ihnen geradezu herbeigesehnte Klimawandel endlich dahinrafft. Das aber wird dauern. Halten Sie bitte weiter durch, vielleicht hilft Ihnen ein Wort Ernst Jüngers dabei:
    „Man kann sich heute nicht in Gesellschaft um Deutschland bemühen; man muß es einsam tun wie ein Mensch, der mit seinem Buschmesser im Urwald Breschen schlägt und den nur die Hoffnung erhält, daß irgendwo im Dickicht andere an der gleichen Arbeit sind.“

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  • Tobias P
    28. März, 2018

    Interessant, dass so viele Leser schnell auf Wikipedia einschlagen, einige sogar den Artikel lesen und die erfolgte Korrektur wahrnehmen, aber nur der Leser «Hermes» es schafft, den Löschkommentar von Benutzer Androl zu lesen:

    Es gibt zwei Quellen, die einen Alexander Wendt als Teilnehmer dieser Konferenz mit einem Beitrag des Titels «Facing the Green Blackout!» auflisten, einmal die cfact-Seite selbst und einmal eine Seite namens climatedepot.com, die allerdings nur den Teilnehmerplan zitiert (aber so immerhin als Archiv dienen kann).

    Nun mag man über Wikipedia denken, was man will (ich selbst bin seit gut 9 Jahren nicht mehr dabei), aber das war verhältnismäßig ordentliche Arbeit inklusive Recherche. Und die beste Lösung ist, den ursprünglichen Fakt bei cfact korrigieren zu lassen statt nur zu widersprechen.

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  • Holger Jahn
    20. Mai, 2018

    Die (deutsche) Wikipedia ist leider ideologisch völlig durch- und verseucht.

    Man lese sich doch einmal den Originalartikel zum Thema «Thoriumreaktoren nach dem Molten-Salt-Prinzip» durch:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Molten_salt_reactor

    Und dann vergleiche man den Inhalt mit der deutschen «Übersetzung». Selbst bei oberflächlichem Überfliegen des Artikels ist die anti-nuklear-ideologische Durchsetzung unverkennbar, und die Absicht FUD (Fear, Uncertainty, Doubt) zu verbreiten ist klar ersichtlich:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCssigsalzreaktor

    In Folge lese ich nur noch die englischsprachigen Wikipedia-Artikel – den deutschen Irrsinn hält ja kein Mensch mehr im Kopf aus.

    Zuviel Gender-, Sozio-, Psycho-, Human-, und sonstige «Gedöns»-Studienabbrecher verträgt eine Gesellschaft eben nicht, ohne im Oberstübchen ernsthaft Schaden zu erleiden.

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Original: Ich bitte herzlich um bessere Feinde

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