– Publico –
Politik, Gesellschaft & Übergänge

Der ostdeutsche Untermann

Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2017/12-der-ostdeutsche-untermann.


Progressive Journalisten schätzen kulturelle Verachtung durchaus. Sie muss nur die richtige Gruppe treffen

Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 14 min Lesezeit

stdsize

Rückblick bei der ZEIT. Eine ganze Seite widmet das Hamburger Blatt in seiner Ausgabe vom 4. Dezember den Schurken unter der Überschrift: „Jahr der Übeltäter. Autoritäre, Sexisten, Feiglinge: wer empörte uns 2017?“ Die Reihe beginnt mit Donald Trump und schließt mit Harvey Weinstein ab, nur wenige Deutsche schaffen es auf die Elfer-Liste: der ehemalige Soldat Franco A. beispielsweise, weil er „dafür sorgte, dass die Bundeswehr über Rechtsextremismus diskutieren muss“.

Unzureichend ZEIT-geprägte Leser könnten vielleicht meinen, der Fall Franco A. müsste eher eine Debatte über die deutsche Migrationspraxis erzwingen, immerhin registrierte das BAMF Franco A. umstandslos als Syrer, obwohl er kein Wort Arabisch spricht. Den nächsten Schurken stellt Alexander Gauland. In diesem Fall wütet die Redaktion über die Wahlergebnisse der AfD.
Beim dritten rechten Ziel der ZEIT-Empörung handelt es sich ausnahmsweise um ein Kollektiv, abgebildet gleich unter dem Konterfei von Baschar Assad: der ostdeutsche Mann. Als summarische Darstellung dient der empörten Redaktion ein Füßepaar in weißen Socken und Sandalen. Was dem Ostmann neben seiner Kleidung vorgeworfen wird, ist progressiven Westmedienschaffenden so geläufig, dass sie es nicht extra erwähnen müssen. Der Mann in der Zone ist erstens ein Mann – was schon schlimm genug ist – und der wählt überdurchschnittlich oft AfD.

Nun wählt immer irgendeine gesellschaftliche Gruppe etwas über- beziehungsweise unterdurchschnittlich. Westdeutsche Beschäftigte des öffentlichen Dienstes und Journalisten beispielsweise die Grünen. In Bremen, um einmal eine Kleinregion zu nennen, neigen Wähler ebenfalls stark überdurchschnittlich den Grünen zu. Was Staatschulden, Schulqualität und öffentliche Sicherheit angeht, gäbe es allerdings mehr Gründe zu fragen: was ist in Bremen los?, als über Sachsen den Kopf zu schütteln.
Aber mit politischen und sozialen Erwägungen hält sich die ZEIT, wie gesagt, gar nicht auf. Ihr genügen weiße Socken in Sandalen. Wer ein bisschen in der Welt herumgekommen ist, der weiß, dass beispielsweise auch einige amerikanische Senioren diesen Kleidungsstil pflegen. Und die Deutschen, die den Look an den spanischen Stränden populär machten, stammten vor 1989 eher nicht aus Sachsen und Thüringen. Aber es geht ja nicht um Regionalfolklore. Weiße Socken in Sandalen sind für progressive Großstadtjournalisten das Erkennungszeichen einer hässlichen, provinziellen, bildungsfernen und weltunoffenen Subspezies, im Grunde empört es schon, dass solche Orks das Wahlrecht ausüben dürfen. Der Vorwurf an ein Drittel der Sachsen besteht also in erster Linie gar nicht darin, falsch gewählt zu haben. Die Wahl der AfD bestätigt nur die tiefe kulturelle Verachtung linker Westdeutscher für Ostbürger. Daher sind auch alle Ostmänner Träger von weißen Socken, Sandalen und anderer Arschgeweihe, ob sie nun zu dem einen Drittel der Unsäglichkeitswähler gehören oder nicht. Der ostdeutsche Weißsandalenmann ist eben nicht im Sinn bunter Vielfalt einfach anders. Sondern er steht mindestens eine Kulturstufe unter dem ZEIT-Redakteur. Deshalb ist aus Sicht der Weltläufigen gruppenbezogener Menschenhass hier nicht nur ausdrücklich erlaubt, sondern aus erzieherischen Gründen sogar geboten, vor allem dann, wenn es sich um den ostdeutschen Männerpferch schlechthin handelt, nämlich Sachsen.

Als im Februar 2016 in Bautzen ein Brandanschlag auf ein leerstehendes Hotel verübt wurde, in dem Asylbewerber untergebracht werden sollten und ein vorgeblicher Mob um das Feuer tobte, zeigte die Hamburger Morgenpost eine Deutschlandkarte mit einem braun eingefärbten Sachsen, dazu die Titelzeile: „Der Schandfleck“. Nun ist bis heute nicht aufgeklärt, ob der Anschlag ein fremdenfeindliches oder allgemeinkriminelles Motiv hatte, die Ermittlungen führten nicht weiter. Und bei dem Mob handelte es sich um drei betrunkene grölende Jugendliche – eine Gruppe, die zahlenmäßig und auch sonst etwas unter dem Niveau auf der Kölner Domplatte zu Silvester 2015 lag. Damals übrigens begannen viele Medien ihre verspätete Berichterstattung mit der dringenden Warnung vor einem Generalverdacht gegen den arabischen Mann.

Aber zurück zur Ostexegese. Der Stern titelte Ende 2016: „Sachsen, ein Trauerspiel. Ein Report über das dunkelste Bundesland Deutschlands“ . Damit erreichte das bunte Blatt aus Hamburg am Kiosk fast sein Allzeittief. Was augenfällig macht: die kulturelle Verachtung nach unten und Osten ist kein Anliegen der Westdeutschen allgemein, auch nicht der Stern- oder ZEIT-Leser, sondern der Redakteure. Sie treibt ein tiefes Revanchebedürfnis. Als Angela Merkel 2015 die Grenzen für obsolet erklärte und Zuwanderung allein für die Sache der Zuwanderungswilligen, gab es eine gesellschaftliche Gruppe, die vor Begeisterung glühte wie keine andere: linke westdeutsche Medienmacher. Wobei es sich um eine ziemliche Tautologie handelt: es gibt ja kaum andere. Und es existierte ein Pol der Migratioinsskepsis, viel größer übrigens als der Pol der strikten Ablehnung. Der lag vor allem im Osten.

Von der einen Seite dröhnte die Gewissheit von Leuten, die gerade ihr Septembererlebnis hatten: Es kommen Ärzte und Ingenieure, die unsere Renten finanzieren werden, keinesfalls sind Zuwanderer krimineller als Deutsche, unter ihnen können keine Terroristen sein, denn sie fliehen ja vor dem Terror. Im Herbst 2015 schrieb der SPEGEL-Redakteur Cordt Schnibben beispielhaft über sich und dieses Milieu:
„Ein bisschen Kirchentag, ein bisschen Mutbürger, ein bisschen Antifa – die Freiwilligen um mich herum treibt der Wille, es sich, rechten Hasspredigern und der Welt zu zeigen. Die Flüchtlinge mobilisieren viele Deutsche, weil sie sie dazu bringen, ihr Menschenbild und ihren Blick auf die Welt zu schärfen: Plötzlich stehen die Fußtruppen der Weltkonflikte auf deutschen Bahnhöfen, die Menschen vom Balkan, die Afghanen, die Iraker, die Syrer; die Kollateralopfer westlicher Interventionen suchen Schutz bei denen, die im Namen der Freiheit und des Wohlstands die Welt neu ordnen wollten.“

Eigentlich, so der Subtext dieser Zeilen, geht es ihm weniger um die Migranten als um eine neue linke Hegemonie: endlich stehen alle Guten zusammen und die Fußtruppen der Kapitalismuskritik in München und Hamburg!
Auf der anderen, östlichen Seite herrschte aus vielen Gründen Zurückhaltung, dort rechneten viele mit steigender Kriminalität, mit enormen Kosten. Dort frohlockte vor allem niemand über eine Fusion von Kirchentag und Antifa und über die Fußtruppen der Weltkonflikte. Vielleicht deshalb, weil viele im Osten es schätzen, seit fast einer Generation wieder in einer vergleichsweise konfliktarmen Umgebung zu leben. Womöglich weigert sich eine Mehrheit der Ostdeutschen auch, sich schuldig am Elend der arabischen und afrikanischen Welt zu fühlen.

Heute, zwei Jahre nach dem September 2015, geht selbst den Manifestschreibern in westdeutschen Redaktionen auf, wer damals realistischer war: die auch schon vorher als hoffnungslos rückständig verachteten Ostler in Landstrichen wo weder Margot Käßmann noch Antifa den Alltag prägen.
Deshalb die neue Verteidigungslinie: ja, mag sein, dass wir uns geirrt haben, dass Asylbewerber leider bei Sexualstraftaten beispielsweise in Bayern neunfach überrepräsentiert sind, dass es doch Terroristen unter den Ankömmlingen gibt, dass die Versorgung der Hereingewanderten mittlerweile 30 Milliarden Euro pro Jahr kostet, fast doppelt so viel wie der Bundesforschungsetat, mag sein. Aber wir Progressiven repräsentieren gerade in unserem Irrtum die edlere Menschensorte. Wir wissen, wie gut es tut, sich ein politisch korrektes Hassobjekt zu suchen, dem man, wie es unter Medienleuten heißt, den Spiegel vorhält.
Das verhindert nämlich, dass man aus Versehen selbst hineinsieht.

18 Kommentare
  • Liudger Klein
    7. Dezember, 2017

    und vor allem sind die ostdeutschen männer laut ingo appelt alle «unterfickt»! der muss es wissen!

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Gero Micheler
    8. Dezember, 2017

    Wieder einmal auf den Punkt! Danke!

    Auf diesen Kommentar reagieren

    • Jens
      8. Dezember, 2017

      Dem schließe ich mich an. Inzwischen ist dieser Blog mein Favorit. Er füllt eine schmerzhafte Lücke, nämlich die der Lückenpresse. So ähnlich schrieben die einstigen Kommentatoren in Spiegel, ZEIT oder Süddeutsche. Lang, lang ist’s her.

      Auf diesen Kommentar reagieren

      • kdm
        8. Dezember, 2017

        Dann wird Ihnen Don Alphonso, Danisch oder Klonovsky auch gefallen. Allerdings schläft man dann nicht mehr so gut & zufrieden wie all die ARD/ZDF-Konsumenten, offenbar 87% der deutschen Wähler.

        Auf diesen Kommentar reagieren

        • Jens
          8. Dezember, 2017

          Kenne ich und schätze ich…nicht alles allerdings. Danischs Ranküne gegen Geisteswissenschaften (alle) ist albern. Fragen wie z.B. «wozu soll man überhaupt Sinologie studieren» entlarven dann doch den kleinbürgerlichen Spießer, dessen Horizont das Maß aller Dinge ist. Und was er über «Philosophen» (alle) sagt, zeigt, wie wenig Ahnung er hat. Amüsant sind seine Beiträge allerdings, schon wegen der oftmals deftigen Ausdrucksweise. Klonovsky ist ein Hochgelesener, der sich am liebsten im Kreise adliger Schöngeister, in der Hand ein Glas (ein großes), gefüllt mit edlem Weine, bewegen würde. Trotzdem lese ich seine Acta Diurna regelmäßig und gerne.

          Auf diesen Kommentar reagieren

          • Gero Micheler
            8. Dezember, 2017

            Und dem schließe ich mich an.
            Danisch: zu viel Gender und Frauenverachtung, Ingenieursdenken, zu wenig Seele. Aber auch viele intelligente und interessante Einsichten.
            Klonovsky: deutlich mehr Seele, aber etwas zu betört von seiner eigenen Intellektualität, würde in anderen Zeiten drohen, als Propagandaminister zu enden. Schreibt aber toll, und viel Zutreffendes.
            Don Alphonso: kokettiert mit Geld und Bildung, aber ein sehr aufrechter Mensch, dem ich meistens zustimme. Gehobenes Bildungsbürgertum.
            Fefe: links, aber interessant.
            Tichy, Achse, Lengfeld: meist lesenswert.
            Mir fehlt bei allen vor lauter berechtigter Kritik an Merkel und Migranten der kritische Blick auf den Neoliberalismus. Das machen nur noch die Nachdenkseiten. Die Grünen sowieso nicht mehr.

          • Lichtenberg
            9. Dezember, 2017

            «Klonovsky ist ein Hochgelesener …»
            Lesen Sie sein «Land der Wunder», mit autobiographischen Zügen.

  • Gerd Garstig
    8. Dezember, 2017

    Es schmerzt fast, zu sehen, das die Riege der bigottesten Geschöpfe auf Gottes Erdboden heute so viele Linke, Gutmenschen und Social Justice Warriors enthält, die einstigen Hoffnungsträger, heute ein verpeilter Haufen, der das Geschäft der multinationalen Konzerne erledigt, indem er Familie, Region und Nation zerstört (zerstören will) und nebenbei die Sozialsysteme. Die «Vorwärts» Linke bringt uns zurück zur tribalistischen Ellenbogengesellschaft. Was für ein Absturz.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • kdm
    8. Dezember, 2017

    Ich lese Cordt Schnibbens Test durchaus als einen kritisch-ironisch gemeinten, also «gegen» seine Kollegen & Arbeitgeber gerichtet. Jedenfalls ein wenig.
    Natürlich so verklausuliert, dass er nicht stante pede von den Kollegen #gesteinigt oder auf eine ähnlichen #-Haufen geworfen und verbrannt wird.
    Mag sein, dass meine positive Meinung über C. Schnibben daher rührt, dass ich mal zwei ganz vernünftige Journalismus-kritische Bücher (von 1988 & ’94) von ihm gelesen habe.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Pérégrinateur
    8. Dezember, 2017

    Dieser Artikel enthält ein abgrundtief unmoralisches Äußerungsverbrechen: „Beim dritten rechte Ziel …“ Natürlich müsste es heißen: „Beim dritten rechten Ziel …“ Sonst absolut nichts zu bemäkeln.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Opeeh Kah
    8. Dezember, 2017

    Weiße Socken. DAS ultimative Verbrechen gegen die Buntheit. Demnächst auch in Den Haag.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • G. Blunk
    8. Dezember, 2017

    Absolut klasse beschrieben, Herr Wendt. Ich schätze Ihre sachliche Art der Berichterstattung. DAS ist guter Journalismus. Weiter so.

    Journalisten der MSM sind angepasste Mitläufer, die ihre gut bezahlten Stellungen nicht verlieren wollen, denn von der (unsichtbaren politischen) Linie abzuweichen bedeutet ggf. Versetzung oder Schlimmeres. Zudem sind die meisten von ihnen Überzeugungstäter. Allerdings haben diese dann ihren Beruf verfehlt, sie gehören als Aktivisten in die Politik.

    Es ist mir ein Rätsel, warum so viele Leute heute immer noch MSM lesen und sehen/hören, obwohl dort doch (fast) nur noch Propaganda angesagt ist, sobald es politisch wird.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • deplorable affair
    9. Dezember, 2017

    Einmal mehr besten Dank für einen weiteren erhellenden Artikel.

    Ich bin immer noch traumatisiert von der Berichterstattung und medialen Schlacht bezüglich der Festellung einer generellen Gesinnung des Ostdeutschen Mannes, aber im Grunde ist er nur «die Sau, die durchs Dorfs getrieben wurde», da die Herren und Damen sonst selbst hätten in den wohlfeil dargebotenen Spiegel schauen müssen.

    Aber es ist nur ein Generalverdacht unter vielen und darf bedient werden, trifft er doch keine der als schützenswert deklarierte Gruppierung.
    Und da man nicht nur einer eventuellen Begegnung mit gegenralverdächtigen ostdeutschen Männern schutzlos gegenübersteht (wenn medial unbegleitet), sondern es wohl auch Eltern gibt, die im demokratischen Diskurs eine nahezu «blaue» Meinung vertreten, sieht sich z.B. die Süddeutsche jüngst in der Pflicht aufzuklären, was zu tun ist, wenn sich ausgerechnet das eigene Kind mit dem Kind solcher Eltern anfreundet (Süddeutsche, 18.11.17, Was tun, wenn andere Eltern AfD-Positionen vertreten?).

    Welche Demokratie und (Meinungs-)Freiheit wird derzeit verteidigt, wenn der Schutz dieser scheinbar nur über Diskreditierungen, Verdächtigungen und Denuziantentum auf Basis eingeschränkter persönlicher Freiheiten und Verhaltensanleitungen gelingt?

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Lichtenberg
    9. Dezember, 2017

    Also ist die Brigade Franco-Allemande doch zu etwas gut.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Kirchfahrter Archangelus
    9. Dezember, 2017

    Publikationen wie die gezeigten und die Sendungen aus dem MiniWahr beugen aber wirksam Gedankenverbrechen vor – wie sähe denn Deutschland aus, wenn hier jeder denken würde, was er wollte? Reflektieren und am Ende dann auch noch wählen würde, wen er will?
    Also!
    Nur der täglichen 30-Minuten-Haß-Sendung ab 21:45 Uhr ist zu verdanken, dass genügend Deutsche und „Deutsche“ wieder BIG SISTER wählten und in Emanuel Goldstein, Trumputin und der AfD erfolgreich die Feinde der Menschheit erkennen.
    Sie, Herr Wendt, sollten sich übrigens etwas mehr im Zwiedenken üben, sonst sehen wir uns in Zimmer 101 wieder…
    Bis dann!
    Ihre Gedankenpolizei

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Ernst-Fr. Siebert
    10. Dezember, 2017

    Hat eigentlich irgendjemand schon einmal Herrn Franco A. gesehen oder gesprochen? Ein Interview?

    Auf diesen Kommentar reagieren

Original: Der ostdeutsche Untermann

Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe: Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik. Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen. Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft. Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten. Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten. Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen. Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht. Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen. Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft. Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen. Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft. Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär. Trotzdem können Sie die Medienlandschaft in Deutschland beeinflussen. Und das schon mit kleinem Einsatz. Der Betrag Ihrer Wahl findet seinen Weg via PayPal – oder per Überweisung auf das Konto 
(Achtung, neue Bankverbindung!) A. Wendt/Publico DE88 7004 0045 0890 5366 00, BIC: COBADEFFXXX
Dafür herzlichen Dank.

Die Redaktion