– Publico –
Politik, Gesellschaft & Übergänge

Blöder die Linken nie klingen

Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2017/12-bloeder-die-linken-nie-klingen.


Alle Jahre wieder: Der politisch korrekte Weihnachtskitsch ist auch 2017 mit gesteigerter Penetranz da. Erbarmen!

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 20 min Lesezeit

In seinem Buch „Das Blöken der Wale. Die Linke und der Kitsch“ fächert Gerhard Henschel viele Kapitel auf. Aber es gibt, von heute besehen, eine Lücke: Zu „Linke und Weihnachten“ finden sich nur Marginalien. Damals, 1998, war das auch angemessen. Heute ist es ein eigenes Großthema. Mit der Unvermeidlichkeit von Whams „Last Christmas“ versorgen die Politiker des Guten in den vierzehn Tagen vor Weihnachten die Öffentlichkeit mit ihrem Klingelsound. George Michael ist wenigstens gleichmäßig schlimm. Die Linken steigern sich mit ihrem Weihnachtskitsch von Jahr zu Jahr.

Den Anfang machte heuer die „Spitzentörin“ (Michael Klonovsky) Katrin Göring-Eckardt mit einem Facebook-Posting zu Nikolaus:

„Es ist ein #Türke unterwegs, mit spitzem Hut. Ist etwas auffällig anders und soll Dinge an Arme verschenken. Vorsicht!“

Nun lebte der Namensgeber des Nikolausfestes Nikolaus von Myra zwischen dem Ende des 3. Jahrhunderts und Mitte des 4. Jahrhunderts in einem damals noch christlich-hellenisch geprägten Kleinasien, er war Lykier, Türken als Volk existierten zu seiner Zeit nicht, eine Türkei schon gar nicht. Göring-Eckardt gibt in ihrer Biografie an, sie hätte sich in den Neunzigern für ein paar Semester in der Theologischen Fakultät der Uni Leipzig eingeschrieben. Entweder stimmt selbst das nicht, oder sie hält die Öffentlichkeit für eine Art erweiterte Grüne Jugend.

Jedenfalls wollte die stellvertretende Linken-Vorsitzende Janine Wissler nicht zurückstehen, und zwitscherte vor kurzem:

„Bei einer Weihnachtskrippe ohne Araber, Afrikaner, Juden und Flüchtlinge bleiben bekanntermaßen nur Ochs und Esel übrig.“

Bekanntermaßen.

Genaugenommen ist die nächste Exegetin immer nur einen Tweet weit entfernt.

„Genaugenommen“, sekundiert die Linken-Bundestagsabgeordnete Caren Lay, „ein Kind von jüdischen Flüchtlingen, die niemand aufnehmen wollte. Darum geht’s an Weihnachten.“

Jedenfalls für Politikerinnen, die nie das Lukas-Evangelium gelesen haben:

„Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger von Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.
Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum daß er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf daß er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die ward schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“

Josef und Maria brechen also nicht als Flüchtlinge auf, sie begeben sich in Josefs alte Heimat Bethlehem, um sich dort in das römische Steuerregister eintragen zu lassen. Sie sind auch nicht von niemand aufgenommen worden, sondern bekommen Platz im Stall der Herberge. Übersetzt in das Gegenwärtige heißt das: das Hotel war fast ausgebucht, weil sehr viele zu der Steuerregistrierung unterwegs waren. Für die beiden gab es also nur ein schlechtes Zimmer. Besonders groß fielen nämlich die Unterschiede zwischen Stall und Zimmern seinerzeit nicht aus: dort schlief man auch auf Matten oder Strohschütten.

Araber und Juden stellten die größten Bevölkerungsgruppen in der römischen Provinz Palästina; bei dem Afrikaner handelte es sich um einen durchreisenden König. Mit anderen Worten, es fand in und um den Stall kein multikulturelles Migrantenfestival statt.

Flüchten musste die heilige Familie erst nach dem Kindermord von Bethlehem. In Ägypten fanden sie Aufnahme, solange sie sich in Gefahr befanden. Also: „Jüdische Flüchtlinge, die niemand aufnehmen wollte“, waren sie weder da noch dort.

Ein wohlmeinendes Internet-Meme ganz ähnlicher Güte zählt die Zutaten im Christstollen wie Zitronen, Sultaninen, Mandeln, Vanille und anderes auf, und belehrt uns: „Ohne fremde Kulturen bleibt nur Brot übrig“.

Was schon dumm genug ist: Stollen sind schließlich keine Bäckerbrote mit Mandeln und Rosinen. Fast alle Stollen-Ingredenzien gedeihen außerdem in Europa. Was ist also daran „fremd“? Und vor allem: sind Mandeln eine „Kultur“? Oder nicht vielmehr ein Produkt, das schon seit Jahrhunderten gehandelt wird?

In Saudiarabien ist die gesamte technische Moderne aus dem Westen und Asien importiert, vom iPhone bis zum Panzer. Nach der linken Korrektness-Lehre wäre das wahabitische Königreich also eine westlich-chinesische Mischkultur.

Die Argumentation ist so dämlich, als würde jemand sagen: Weil Grüne auf ihren Rechnern Software aus den USA benutzen, müssen sie auch Trump gut finden.

In Wirklichkeit geht es den Autoren dieser Weihnachtstraktate allerdings gar nicht um die Bibel oder kulturelle Debatten. Sondern um das Spezialgebiet der Linken: moralische Erpressung. Wenn du den Kindern etwas in den Nikolausstiefel steckst, wenn du ein Krippenspiel besuchst, wenn du Stolle isst, so die Botschaft, dann musst du auch unsere Migrationspolitik schlucken.

Josef, Maria und Jesus, die nach Ägypten fliehen mussten, würden heute unter die klassische Definition eines Asylsuchenden fallen. Die Zahl der anerkannten Asylbewerber lag 2016 bei 0,3 Prozent aller Migranten. Praktisch niemand bis auf ein paar randständige Schrate will echten politisch Verfolgten und tatsächlichen Kriegsopfern Hilfe verweigern. Den linken Weihnachtspredigern geht es mit ihren Volksbelehrungen darum, die wachsende Kritik an der Kategorienverwischung zwischen Verfolgten, Migranten und schlichten Beutegreifern zu überklingeln.

Bemerkenswerterweise kommen Göring-Eckardt, Wissler et al. auch gar nicht auf die Idee, selbst einmal in der christlichen Frühgeschichte und der Bibel nachzulesen oder sich Gedanken über den Begriff Kultur zu machen. Sie benutzen für die tagespolitische Moralagitation auf links gedrehte Bruchstücke, für deren Ursprung sie sich selbst keine Sekunde interessieren.

Es gibt den schönen Satz: Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstünden, wären sie nicht links.

Für Kultur gilt das auch.

25 Kommentare
  • Mr. Sparkle
    22. Dezember, 2017

    Köstlich. Leider hämmern die ÖffRechtlichen und die Schulen die Einzige Wahrheit der LinksGrünen den Menschen rund um die Uhr ein, und nur die Wenigsten halten nach deren Verkündung inne, um selbst nachzudenken. Wir sehen intellektuell einen zivilisatorischen Rückschritt, die Rückkehr des Menschen in seine selbstverschuldete Unmündigkeit gewissermaßen.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • oldman
    22. Dezember, 2017

    Typisch für unsere grün-linken Exegetinnen : von wirklich nichts eine Ahnung, aber dafür die Klappe offen und mainstreamgerecht gelabert aufdass die Welt gebessert werde. Die Wahrheit stört ohnehin nur.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Erik
    22. Dezember, 2017

    Danke für die Zusammenfassung. Was ich noch erschütternder finde, sind die zustimmenden Äußerungen unter den offenkundig unsinnigen Facebook-Posts. Manchmal frage ich mich, was für Leute das sind, die Göring-Eckardt wählen. Einfach nach Facebook schauen – solche sind es.

    Etwas Off-topic, aber mir gerade aufgefallen:
    http://www.mdr.de/nachrichten/vermischtes/angriffe-auf-fluechtlingsunterkuenfte-gehen-zurueck-100.html

    Der MDR macht aus dem nicht aufgeklärten Brandanschlag in Tröglitz einen «rechtsmotivierten Angriff». Als ob es die False-Flag-Brandstiftungen wie in Vorra nie gegeben hätte. Huxley («…hundred repetitions make one truth») hätte seine wahre Freude an unserer Presse.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Peter Stephan
    22. Dezember, 2017

    Auch bei ihrer Flucht nach Ägypten waren Joseph und Maria keine Migranten im heutigen Sinne. Sie zogen innerhalb des Imperium Romanum von einer Provinz in eine andere. Sie waren nicht unvermögend – sie besaßen ja Gold, Weihrauch und Myrrhe – und, wie moderne Exegeten annehmen, wohnten sie wohl bei Verwandten in Ägypten. Auf jeden Fall fielen Sie weder dem römischen Staat noch der Bevölkerung in Ägypten zur Last.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Hungerdunger, Hungerdunger, Hungerdunger, and McCormick
    22. Dezember, 2017

    In Lions Feuchtwangers «Der falsche Nero» wird ein – sicherlich fiktives – «alte[s] Sprichwort» aus dem römischen Reich zitiert:

    «Kar-, Kilik- und Kappadozien
    Sind, beim Zeus, drei K zum Kotzien.»

    Diese linksgrünen Nihilisten müssen schwer traumatisierte Menschen sein, so wie sie sich für die Negierung und Auslöschung unserer Kultur reinhängen und diese am liebsten durch die «drei K» ersetzen wollen. Jemand, der einigermaßen mit sich im Reinen ist und in seinem Leben was aufzuweisen hat, kann doch nicht so versessen drauf sein, um ihn rum alles kaputt zu machen.

    Vielleicht wird Merkels 2015er-Nicht-Befehl zum Grenzschutz von späteren Historikern einmal als zweiter, weit subtilerer, Nerobefehl interpretiert werden.

    Auf diesen Kommentar reagieren

    • kdm
      22. Dezember, 2017

      Die sind nicht (modisch) «traumatisiert», die sind schlicht unbelesen, desinteressiert an der Realität, denkfaule Nachplapperer, …und ideologisch ihrer selbstgebastelten Welt verhaftet.
      Sie sind, in eime kurzen Wort: doof.
      (ich weiß wovon ich… ich war ja auch mal sehr jung).
      .
      Achwas… die sind schon dem Teenageralter entwachsen?! Sag an.
      Na dann, wohl doch: doof.

      Auf diesen Kommentar reagieren

  • Alma Ruth
    22. Dezember, 2017

    Ihre Unbildung so stolz herumzuzeigen… das können nur Linksgrüne oder Grünlinke. Sogar ich als nicht-Studierte, als nicht-Christ kenne ich die Weihnachtsgeschichte und ihre Bedeutung besser. Wenn sie nur die Grundschule besucht hätten, müßten sie es wissen. Und so etwas nennt sich Politiker. Und andere nennen sie auch so, was noch viel schlimmer ist.
    lg und Frohe Weihnachten
    Alma Ruth

    Auf diesen Kommentar reagieren

    • Eugen Karl
      22. Dezember, 2017

      Tomas Spahn schuf dazu den Begriff der Entbildung und sprach (gestern auf Tichys Einblick) sehr treffend von den «entbildeten Kindern» der ehemals «großen Humanisten der Aufklärung», die ihr «Heil in der Irrationalität des Nonfaktischen» suchten. Das Wort wird man sich merken müssen.

      Auf diesen Kommentar reagieren

  • Sabine Schönfelder
    22. Dezember, 2017

    Hätte schon damals dort die antisemitische Haltung der Linken existiert, wäre Jesus
    wahrscheinlich gar nicht erst auf die Welt gekommen. Und wenn doch, hätte keiner darüber berichtet bzw. berichten dürfen.
    Gibt es nicht ein Sprichwort welches besagt, daß ein junger Mensch , der nicht links
    steht kein Herz und wer als alter Mensch noch links denkt keinen Verstand hat?
    Die Alt68ziger und die SED -Reste sind nun mal nicht mehr die Jüngsten. Und ihr wirres
    Gefasel einfach köstlich!

    Schön, daß sie so ‘alt’ sind und ihre intelligenzbefreiten Darstellungen auch noch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Wünsche allen fröhliche Weihnachten und denkt dran
    ..frei nach Kästner: die Blöden sterben nicht aus, aber die Intelligenten auch nicht

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Jörg Braun
    22. Dezember, 2017

    Informiert man sich unabhängig von frommen christlichen Traktaten und dem dicksten Fantasy-Schinken der menschlichen Geschichte über die Zeit vor etwa 2000 Jahren, erfährt man schnell, daß das, was die Evangelien verkünden, nur frömmelnde Propaganda ist. So war es bei römischen Volkszählungen, die es in den Provinzen regelmäßig gab, völlig unerheblich, wo jemand herkam, sondern es interessierte nur sein Wohngebiet. Die wichtigste dieser Zählungen in Galiläa war im Jahr 6. Es interessiert dabei niemanden, wo jemand herkam, sondern nur, wo er jetzt wohnt. Der Grund war, daß er dort auch steuerpflichtig war. Daß beim Geburtsort (Nazareth oder Bethlehem) des Jesus sich die frommen Erzähler Lukas und Matthäus sogar widersprechen, ist typisch für die Evangelien. Die Steuer, um die es bei den Volkszählungen geht, war übrigens saftig: 22% auf Agrarprodukte, die an die Römer gingen, zusätzliche 22% Steuer für den Tempel. Kein Wunder, daß das Volk zornig war und zu heftigen Aufständen neigte.
    Statt der Bibel sollte man sich eher an den Geschichtsschreiber Flavius Joseph und an neutrale Historiker und nicht an fromme Prediger halten.

    Der Kindermord, der Herodes (er starb im Jahr 4 v.Chr.) angedichtet wird, ist historisch genauso wenig belegt, wie so vieles anderes, das hundert Jahre später und von da an bis heute als biblische Wahrheit verkauft wird. Ganz neumodisch könnte man da von »Fake News« reden. Historische Recherchen führten die orientalischen Schreiberlinge, die sich die Evangelien in ihrem religiösen Überschwang ausdachten, nicht durch. Warum auch? Dafür gab es keinen Grund Es mußte alles nur fromm und wundersam klingen: Religion eben, die nichts mit Wahrheit und Vernunft, sondern nur etwas damit zu tun hat, daß man einfach daran glaubt.

    Schlimm ist, wenn geistig wenig belichtetete Gestalten auf dieser Basis heute meinen, Politik betreiben zu müssen.

    Auf diesen Kommentar reagieren

    • Winfried Sautter
      22. Dezember, 2017

      Monty Pythons´ Klassiker «Das Leben des Brian» vermittelt alles, was man über die Zeiten damals und heute in dieser Region wissen muss. Und ein gutes Stück allgemeiner Ideologiekritik dazu.

      Auf diesen Kommentar reagieren

  • Andreas Dumm
    22. Dezember, 2017

    Der Satz: «Sie benutzen für die tagespolitische Moralagitation auf links gedrehte Bruchstücke, für deren Ursprung sie sich selbst keine Sekunde interessieren» ist ein Volltreffer! Ich werde ihn notieren, solche Apercus muß man mit der Lupe suchen! Danke!

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Walter
    22. Dezember, 2017

    Treffer, versenkt. Starker Beitrag.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Inga Letzer
    22. Dezember, 2017

    Madagaska??? Wo liegt das?

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Werner Wusel
    22. Dezember, 2017

    Das linke Geschwafel hat fast schon Claudia Roth Niveau. Schließen möchte ich heute mit einem Zitat von Wilhelm Busch:
    Oft vereinet ein Gemüte, Dämlichkeit mit Herzensgüte. Leider fehlt den Linken dazu noch die Herzensgüte, was bleibt also übrig? Schöne Weihnachten!

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Gerhard Lenz
    22. Dezember, 2017

    Was für ein kläglicher Versuch, die «Flamme der reinen Gesinnung» nun auch noch am Weihnachtsbaum zu befestigen. Kopfschütteln – und ganz schnell weiterklicken. Sonst wird das nichts mehr mit dem Weihnachtsfrieden.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Schildkröte
    22. Dezember, 2017

    Wie viele Leute – auch aus dem eigenen Bekanntenkreis – immer noch dem linksgrünen Gefasel zuhören und es nachbeten, macht mich sprach- und hoffnungslos. Dieser Artikel dagegen ist wieder ein Volltreffer. Danke! Ich habe laut gelacht und daraus vorgelesen. Fröhliche Weihnacht!

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Winfried Sautter
    22. Dezember, 2017

    Diese Leute sind zum Schreien blöd und dekadent. Man wünscht sich fast, dass bald die Chinesen kommen und übernehmen.

    Auf diesen Kommentar reagieren

    • pia-pauline
      22. Dezember, 2017

      «…Man wünscht sich fast, dass bald die Chinesen kommen und übernehmen.»
      O ja. Dass ich jemals solch einem Satz zustimmen würde, lag vor nicht allzu langer Zeit außerhalb meiner Vorstellungskraft. Leider ist es ein Wunsch, der zu meinen Lebzeiten nicht in Erfüllung gehen wird.

      Auf diesen Kommentar reagieren

  • Josef Hollas
    22. Dezember, 2017

    Geburt im Stall:
    Ich habe vor langer Zeit in einer archäologisch-völkerkundlichen Zeitschrift gelesen, dass ein Stall als Ort zum Gebären im vorderen Orient durchaus üblich war. Der Wohntrakt war etwas höher als der Stall, sodass die Wärme von dort in den Wohnbereich ziehen konnte. Die Nächte, nicht nur im Winter, können im Orient empfindlich kalt sein und am Gestank ist wohl noch niemand gestorben. Gestank wäre wohl eher als Luxusproblem angesehen worden. Der Stall dürfte daher ein vergleichsweise idealer Ort zum Gebären gewesen sein.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Alpha Rocking
    22. Dezember, 2017

    Wer von den besagten Personen Verstand, ein Mindestmaß an geschichtlichen Wissen oder einfach nur Nachvollziehbare Argumentationsgrundlagen erwartet, ist ein unverbesserlicher Optimist. Die sind schon soweit ideologisch Weggedriftet, dass man sie schon gar nicht mehr zu kritisieren braucht, da sie dies in ihrem Selbstzerstörungsprogram bereitwillig selbst übernommen haben. Sowas muss man erst mal schaffen. Naja, immerhin hat es noch einen gewissen Unterhaltungswert …

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • G.Herbst
    23. Dezember, 2017

    Einfach strunzendumm, aber aus Steuergeldern fett bezahlt. Ich habe vor ein paar Monaten Göring-Eckhardts einzigartige Entgleisung über die Zerstörung Dresdens zur Dokumentation für alle Zeiten heruntergeladen. Mehr muss ich über diese Frau nicht wissen. Sie ist aus dem Osten so wie ich und es ist mir vollkommen unbegreiflich, wie jemand aus dieser Gegend Deutschlands behaupten kann, dass die Nationalsozialisten Dresden zerstört hätten. Unterste Schublade der Bildungsferne, sowas weiß man einfach, wenn man sich gleichzeitig kulturelle und geistliche Bildung zugute hält. Solche leuchtenden Beispiele wurden in der DDR-Schule gelehrt. Dieses Maß an Dummheit hat mich als großen Dresden-Fan und Ehemann einer gebürtigen Dresdnerin zutiefst gekränkt, obwohl ich auch vorher schon immer gegen die Grünen war.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Bernd Michler
    23. Dezember, 2017

    Nicht schlecht gebrüllt, bis auf folgende Unschärfen: «Durchreisende Könige» gab es gar nicht; die Bibel spricht von «Weisen vom Morgenland» (Matth. 2,1). Dass einer von Ihnen – die Anzahl ist unbestimmt – ein Afrikaner gewesen sei, findet sich nirgends. Das wird die Kölner, als Hüter der Reliquien, nicht erfreuen, ist aber so. Schlussendlich dürfte der biblisch behauptete «Kindermord von Bethlehem» ein klassisches Beispiel von Rufmord sein, historisch belegbar ist er jedenfalls nicht.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Wolfgang Scharff
    23. Dezember, 2017

    Vielen Dank, Alexander Wendt, Ihr Artikel ist höchst lesenswert!

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Wolfgang Scharff
    23. Dezember, 2017

    «Blöder die Linken nie klingen»

    Apropos. Linke müssen nicht zwangsläufig blöd klingen. Manche Linke, darunter die Comedian Communists, klingen eher sachlich. Zur gefälligen Beachtung:
    https://www.youtube.com/watch?v=yyhtIg6V4o0

    Auf diesen Kommentar reagieren

Original: Blöder die Linken nie klingen

Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe: Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik. Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen. Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft. Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten. Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten. Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen. Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht. Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen. Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft. Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen. Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft. Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär. Trotzdem können Sie die Medienlandschaft in Deutschland beeinflussen. Und das schon mit kleinem Einsatz. Der Betrag Ihrer Wahl findet seinen Weg via PayPal – oder per Überweisung auf das Konto 
(Achtung, neue Bankverbindung!) A. Wendt/Publico DE88 7004 0045 0890 5366 00, BIC: COBADEFFXXX
Dafür herzlichen Dank.

Die Redaktion